— 16 — Matliesius zälilt vor Agricola’s Hinkunft 6 Bergmeister auf. Tn der Besprechung des ältesten Breiberger Berg rechts (s. u.) wird darauf hingewiesen, wie eine Bestim mung über die Thätigkeit des Zehntners auf eine durch längeren Betrieb entwickelte Erfahrung hindeute. Dem darf hinzugefügt werden, dass der Zehntner, da er die .,Masswürdigkeit“ der erbrochenen Erze zu untersuchen Hatte, (wegen Wahrnehmung des landesherrlichen Vorteils) auch Mineralkenntnis besitzen J ) und schriftlich in Be richten an die Landesherren 2 ) darthun musste. Dergleichen alte Berichte sind uns jetzt auch einzelne zugänglich ge worden 3 ) und sie lesen sich z. T. wie Vorlagen zu der Beschreibung der Amtsverrichtungen der Bergleute und Bergbeamten, wie sie uns Agricola selbst in seinem Werke D. B. M. darbietet. Aus diesen Mitteilungen unseres Schriftstellers ist nicht nur bezüglich der Bergmeister, 4 ) und Beamten 5 ) sondern sogar gewöhnlicher Häuer 6 ) der *) Herrn, u. Erm., a. a. 0. S. 225: „Die Masswürdigkeit macht die Vermessung von der quantitativen Beschaffenheit des Erzes abhängig“. 2 ) Diese hatten schon seit dem Ende des 15. Jahrhunderts darüber und über viele andere Punkte schriftliche Bestimmungen erlassen in den „Bergordnungen“ Schneeberg 1477, 1479 etc. vergl. Meitzer S. 1113 f. etc. Die erste gedruckte dergleichen ist Herzog Georgs Berg ordnung vom Jahre 1509. Vom J. 1518 giebt es eine Joachimsthaler. Bekannter ist die sächsische v.J. 1520. Vgl. Schmid Archiv fiir Berg- werks-Gesch. u. s. w. Altenberg 1828. Vorrede u. S. 101. 2. 3. etc. s ) Cod. Dipl. Sax. Urkundenbuch der Stadt Freiberg. II. Bd. Bergbau. Bergrecht. Münze. S. 109. Urkunde 1004, die Gebrüder Jacoff, Valtin und Hans Krawil machen dem Kurfürsten 5 Gruben namhaft, deren Bau zu empfehlen sei; raten, den Betrieb des Fürstenstollens auf kurze Zeit einzustellen, einen tüchtigen Bergmeister zu ernennen und der Wider setzlichkeit der Häuer zu steuern. Dresden 1447. S. 110. Urk. 1005. „Die zur Untersuchung der Bergwerks angelegenheiten verordnete Kommission teilt dem Kurfürsten die In struktion für den Bergschreiber,Zehntner, Bergmeister, Erzkäufer, ILiitten- reiter, obersten Steiger, Stollensteiger und die Häuer mit. 1447. Darin heisst es: „der Bergmeister sal auch yn alle Gruben fahren, do man ynn arbeit, wenn iss not ist oder syn begert, und dieHewer zu undirweisen, wie sie bauwen sullen unserm Herrn unde dem Bergwerk czu nutze.“ Ganz ausführliche Urkunden sind 1027 S. 143 ff. Urkunde 1029. 1030. 1031., welche Verhandlungen auf Bergwerkstagen mitteilen. 4 ) D. R. M. 1. IV. „Magister metallicoruni i(Bergmeister) muss fodinas dimetri earumque constitnere terminos: cavere, ne fossiores iiant inutiles .... Lunae, Martis Jovis, Veneris diebus obequitat fodinis, atque in nonnullis descendens quid faciendum sit, docet. 5 ) a. a. 0. Vom „faber liguarius“, Praetcrea cognoscat venas^etfibras, ut utiliter fodiat puteos et materiam effossain unam ab alteram dis- cernat, autsuos instituere iussit, ut materiam recte discernant. °) D. R. M. 1. VIII. Periti metallici cum venas fodiunt, rnox in ipsis puteis aut cuniculis materiam discernnnt a terris, succis concretis, lapidibus.