— 19 — allerdings noch unbedeutender als jene selbst war.') Immer hin mögen dergleichen Mineralien häufige Erscheinungen namentlich in den Zinnseifen des Obererzgebirges ge wesen sein; von diesen Seifen waren einige, wie die bei Lichtenstadt, Schlaggenwald und Bäringen in nächster Nähe von Agricola’s Aufenthaltsort Joachimstlial und ihm bekannt. 2 ) Ja für dieses Vorkommen findet sich selbst eine Aeusserung bei Agricola, worin er zugleich der noch heute wohl im Erzgebirge vom Volke genannten sagenhaften „Venetianer“ gedenkt. 3 ) Aber auch in der Umgegend seines späteren Aufenthaltes, der Stadt Chemnitz, war das Vor kommen von Jaspis, Chalcedon, Karneol, Achat, Amethyst in früheren Jahren bekannt, 4 ) wie dergleichen ja auch auf den Erzgängen häufige Erscheinung sind.“ Es ist begreiflich, dass die bunten und funkelnden Steine im Geröll der Seifen fast ebenso wie Metall vom Volke be gehrt, und, da sie hier ohne schwierigeren bergmännischen Betrieb zu erlangen, zunächst auch, wie spätere Verfüg ungen lehren, durch kein Gesetz mit Beschlag belegt waren, gesammelt wurden. Möglicherweise^ lenkte auch das durch die religiöse Bewegung wachgerufene Interesse an der Bibel die Aufmerksamkeit auf die in dem heiligen Buche so häufig erwähnten Edelsteine und veranlasste Schriften darüber. > i Saxoniae Eletoralis miraeulosa Terra, d. i. etc., von Edelstein inspektor Richter, Schneeberg 1732. — Es sind 50 Arten v. Achat be sprochen und abgebildet. . s ) De vet. et vov. met. lib. II. Eine handschriftl., auf der Kgl. Bibliothek in Dresden vorhandene ähnliche Arbeit erwähnt Freieslebeu a. a. 0. Heft 1, S. 2. Vergl. auch Oharpentier, Mineral. Geogr. von Sachsen S. 274 ff. . 8 ) D. R. Met. lib. VIII: „Itali, qui se aun colligendi gratia ad Germaniae montes conferunt; rivorum arenas, cum auri ramentis et carbunculis maxiine Carchedonijs mistas, lavant . .• . . .“ 4 i Vgl. Oharpentier a. a. O. S. 295.