-W-j g»»i-n*^p i i a ^ t » , i || >itirr •> — 26 — diesbezüglich aber auch den Alten, von denen er des Seneca und Vitruv Ansicliten besonders folgt. Dass auch hier die eigene Beobachtung des Naturforschers in Rech nung zu ziehen ist, lehrt der in seiner Klarheit wirklich klassische Satz über die Bewegung des Wassers in den Adern der Erde, dessen Bestätigung jedem Besucher der Gruben die Felsenglieder des Erzgebirges geben. 1 ) Die Fähigkeit Agricola’s, ebenso gut zu beobachten wie die Ergebnisse von gemachten Beobachtungen zu verwerten, lässt sich ferner daraus erkennen, dass er Erscheinungen in den Bereich der Betrachtung zieht, deren Beobachtung wir gern als Erwerbungen der modernen Geologie anseheu. In dieser Hinsicht bespricht er nicht nur die Tliätigkeit des Wassers, sondern auch die der Luft und giebt über dieselbe Mitteilungen aus verschiedenen Gegenden, von denen eine über Vorkommnisse in der Lüneburger Haide interessant ist.' 2 ) Mit anerkennenswerter Gewandtheit macht sich der vielbelesene und viel korrespondierende Ge lehrte jeden Hinweis auf geologische Vorgänge zu nutze, auch ganz zufällige Ereignisse in Erwägung ziehend. So führt er, nachdem von der Entblössung des Ausgehenden der Gänge an der Erdoberfläche durch Regengüsse und Wildwässer die Rede gewesen, Verse des Lukrez an, um auf die ähnliche Wirkung von Waldbränden hinzuweisen. Dies legt übrigens die Vermutung nahe, dass ihm auch zur Unterstützung seiner Bemerkungen über Erosion in allge meiner Hinsicht eine Stelle desselben alten Schriftstellers 3 ) mit vorgeschwebt habe. Nur zum Teil sind ferner des deut schen Forschers Ausführungen über vulkanische Erschein ungen auf die Grundlage der Erfahrung gestellt, da er diese nicht selbst machen konnte, sondern sie aus zeit genössischen oder Mitteilungen der Alten entnehmen musste. Selbst dabei giebt er aber Bemerkungen, die durch die Klarheit der Anschauung überraschen, wie diejenigen über die Erdbeben, welche er als tremor, pulsus, succussio und inclinatio unterscheidet. 4 ) Seine Ansicht über „unterirdische *) D. 0. etC. S. 1.1. „Jam quamvis aijuae pluviae per nudas mpes (leferantur, tarnen eorum partem sorbent commissuris: et non longe ab iisdem rupibusvenae ae fibrae eas concipere queuufc: quae aquae postea ex rupibus una cum ex alterius generis aqua erumpunt“. 4 ) De 0. et C. S. 1. II. Quinetiam in ea Chaucorum inajornm regione, quam hodie Lunaeburgensem appellamus, cernuntur tanti oolles, quos ex arenis cumulavit vis ventorum, ut summi modo arborum rami emineant et appaveant' 1 . s ) Lucretius Carus de nat. rer. 1. I. V. 270—79. 4 ) De Nat. E. q. e. e. T. 1. IV. „Priori modo longissimos saepe cursus eonficiens terram in latum quatit: altero eam attolit in altum, rursusque dimittit“.