Über Zwillingskrystalle Erscheinungen nach der Natur der besonderen Abtheilungen sich ent wickelnd, welchen ein jeder dieser Fälle angehört. Beim Quarz beruht die Möglichkeit eben dieser Zwillingskrystallisa- tion auf dem Drei- und- Dreigliedrigwerden seines Systemes. Es sind nemlich zwei Krystalle desselben mit gemeinsamer Axe und ge meinsamen Seitenflächen der Säule, jeder aber mit drei Flächen zuge.- spitzt, so durch einander gewachsen, dafs die drei Zuspitzungs flächen des einen in die Richtung der verschwundenen drei Zuspitzungsflächen des an der n fallen, und umgekehrt. (Das Analoge gilt vom Zwilling des Schwefelkies-Dodekaeders, das Gleiohe von dem Gesetz der Kreuzstein-Zwillingskrystallisation u. so v. m. a.) Wenn man sich den einen Krystall genau wie den ändern, oder beide im vollkommensten Gleichgewicht denkt., so würde daraus eine Form entstehen, wie sie Fig. ß. darstellt. Man sieht deutlich, wie sie aus den Fig.6. und 7. zusammengesetzt ist, und wie diese beiden so in ein ander geschoben sind, wie es eben gesagt wurde; die Axe 00' beiden gemein u. s. f. Dann entstehen an jedem Ende sechs einspringende Win kel oa> obj oCj odj oe_, of* genau in der Lage der Kantender sechs flächigen Zuspitzung; nichts als die gewöhnliche Säule mit der sechsflächigen Zuspitzung würde auch übrig Bleiben, wenn die aussprin genden Stücke oabgj ocdh, oefi des einen Krystalls durch die Ebe nen abloh t cdmolj efhom des ändern, und wiederum die aussprin genden Stücke bcolt de om * a/ok des zweiten durch die Ebenen bchogj deiohj afiog des ersten weggeschnitten würden. Allein die beiden Hälften des Zwillingskrystalls pflegen nicht einan der gleich zu kommen. Der eine vielmehr ist gewöhnlich der durch setzende, früher gebildete, der andre scheint erst, und zwar in verschie dene zusammengehörige Stücke getrennt, auf den ersten aufgewachsen, und mehr oder minder unter der Endspitze desselben zurückgeblieben zu seyn. Dadurch entsteht eine Gestalt wie Fig. 9., in welcher der durchsetzende Krystall dem von Fig. 6. gleicht, und von dem zweiten, wie Fig. 7., nur kleinere Stücke wie l’nrs, über den Flächen des ersten hervorspringen. Diese Stücke aber, obwohl getrennt, gehören einem und demselben Individuum an, und dürften nur in Berührung mit ein ander kommen, um ganz und gar in ein einziges Individuum zu ver- fliefsen, und alle Grenze zwischen dem einen und dem ändern Stück zu vertilgen. Eben deshalb ist die ganze Gruppe, der Mehrheit dieser getrennten Stücke ungeachtet, als aus nicht mehr als zwei Individuen zusammengesetzt anzusehen, oder sie ist mehr nicht als ein Zwillings- krvstall. Es ist überhaupt ein seltener Fall, dafs die einander durchvvach- senden Stücke eines Zwillings den Raum durchaus gleich unter sich