Dresden, Palais im Großen Garten, 1678-1683 erbaut, Hauptsaal im Obergeschoß, allegorische Statuen von Jeremias Süßner, 1680-1683 der Klarheit und Gemessenheit und Feinheit, über die er verfügen konnte, den besten Begriff. Wenn Werk und Auftraggeber es erforderten, war er aber in der Lage, gänzlich anders zu formulieren, nämlich hochbarock, dramatisch und berninesk. Er arbeitete, wie späterhin sein Neffe, in zwei Stilen. Bestes Beispiel für seine kontroversen Möglichkeiten ist sein Hauptwerk, die Figuren des Kampfes der griechischen Götter mit den Giganten von der Gartentreppe des Schlosses Troja bei Prag, 1683 begonnen. Zugleich belegt diese monumentale Anlage, daß die sächsische Plastik, kaum zu neuem Dasein erweckt, bereits ausstrahlte in die umliegenden Territorien. Auch Conrad Max Süßner arbeitete für Prag und für Oranienburg. Er war sogar brandenburgischer Hofbildhauer, obwohl er in Dres den wohnte, wo er den gleichen Titel führte. Drei Jahrzehnte nach dem Dreißigjährigen Kriege ließ Kurfürst Johann Georg II. mit dem Palais im Großen Garten Deutschlands prachtvollsten Schloßbau jener Kunstperiode errichten. Es ist zu vermerken, daß er nicht der größte war, wie auch die Bauten seines Enkels, Augusts des Starken, nicht groß waren, sondern prächtig und fein. Aus eigenen Kräften, wie im Falle Samuel Klemms hervorgegangen aus den alten produktionsstarken Bergstädten des Landes, war eine Bildhauerschule entstanden, fast so stark wie die spätere Zwingerwerkstatt, und es gab Architekten und Maler gleicher Herkunft, die gemeinsam