J1 al r Zweiter Theil Nadori. So wie das Rohr zerbrach, Das Linnentuch zerriss, Der Flamme Licht verging, Vergeh’ nach heil’gem Brauch, Dein Leben auch. Sobald aus Meereslluthen Der nächste Morgen steigt, Sollst Du in Feuersgluthen — Amazili. Der wilde Redner schweigt ? Jessonda. Soll ich in Feuersgluthen — Amaz. Ob Mitleid ihn erweicht? Nad. Das, das ist Frauenschöne, Die nie geseh’ne! Heil mir! — nein, weh mir! weh ! Sie lockt wie Silbertöne, Sie flammt wie Blitzesmacht. Bin ich erwacht Aus dumpfer Nacht Zum göttlichen Leben, Und um mich schweben Ein blühender Kranz, Lächelnde Peri’s im himmlischen Glanz? Jess. u. Amaz. Dass sich Mild’ und Pflicht vermähle, An dem Himmel seiner Seele Wallt empor der Wehmuth Hauch, Wie ein stiller Opferrauch. Amaz. Der als Todesbot’ erschien, Fühlet, liebt auch der Bramin? Nad. Ich Bramin !—weh, meine Pflicht! Fühlen, lieben darf ich nicht! Hört, was Brama durch mich spricht: Sobald aus Meereslluthen Der nächste Morgen steigt, Sollst du in Feuersgluthen — Sind das Lippen oder Rosen? Erde reichst du solchen Glanz? Und ich soll in Flammen stossen, Was erblüht im Lebensglanz? Ouvertüre zu Leonore (N s 2.) von L. van Beethoven. Arie von Mozart, gesungen von Herrn Roche. Dies Bildniss ist bezaubernd schön, Wie noch kein Auge je gesehn! Ich fühl’ es, wie dies Götterbild Mein Herz mit neuer Regung füllt! Dies Etwas kann ich zwar nicht nennen; Doch fühl’ ich’s hier wie Feuer brennen. Soll die Empfindung Liebe seyn? Ja, ja ! die Liebe ist’s allein! 0 wenn ich sie nur finden könnte! 0 wenn sie doch hier vor mir stände ! Ich würde warm und voll Entzücken, Sie an den heissen Busen drücken, Und ewig wäre sie dann mein! Variationen und Hondo für Clarinette, componirt und vorge tragen von Herrn Carl Bärmann. Finale des ersten Actes aus Jessonda von L. Spohr, gesungen von Dem. Schloss, Dem. Sachs und Herrn Rocke.