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2. Chor. Wir sind bedrückt, uns droht der Mächt’gen Hass, Gewitterschwer steh’n Wolken über uns. Die heute wir versam melt, wer kann wissen, wo morgen wir getrennt und traurig schmachten! 3. Chor. O fasst Vertrauen! Mehret sich von Tag zu Tag in Kraft und Glauben nicht der Treuen Schaar? 2. Chor. In gleichem Maass wächst auch der Hass der Feinde; macht Einigkeit uns stark, kann sie uns auch verderben! 1. Chor. Kommt her, ihr, die ihr hungert, ihr, die ihr dürstet, zu stärken euch, opfert er sein Fleisch und Blut! Was wollen wir nun zagen, was wollen wir nun schmachten, da solche Labung uns erquicken soll? 2. Chor. Ein jeder trag’ den Erlöser im Herzen, auf dass, wenn auch zerstreut, wir einig bleiben! Wahrlich, es dränget uns die Zeit mit Noth; der Mächt’gen Späh’n verfolgt uns überall! 3. Chor. Die wir einmüthig, sollten uns denn trennen? Des liebsten Trostes sollten wir entbehren ? Nach uns’res Tages Last und Noth nicht mehr beim Mahl ein Herz und eine Seele sein? Die Apostel. Seid uns gegrüsst, ihr lieben Brüder! Seid versammelt ihr im Namen Jesu Christ? Chor der Jünger. Wir sind versammelt imNamen Jesu Christ! Die Apostel. Gesegnet seid, die ihr versammelt hier im Namen Jesu Christ! Chor der Jünger. Preis seinem Namen! Wir harreten Eurer lang in Sorg’ und Bangen. Die Apostel. Ihr Männer, lieben Brüder! Einig seid im Her zen und im Glauben! Die Verfolgung erhebt ihr Haupt; es nahen all die Leiden, die ihr ertragen sollt, um seines Namens willen. Chor der Jünger. Welch’ neues Droh’n ist Euch widerfahren? Die Apostel. Da wir im Tempel lehrend Wunder wirkten im Glauben an den Herrn, erweckten wir, wie nie zuvor, den Hass der mächt’gen Feinde; da wir nun kräftig Rede ihnen standen und sie der Missethat bezüchtigten, die an Maria’s Sohne sie verübt: ihr Zorn entbrannte da und sie geboten mit hartem Drohen uns, nicht mehr zu lehren noch zu reden im Namen Jesu von Nazareth bei Todesstrafe. Chor der Jünger. Ach! bei Todesstrafe! Allmächt’ger Vater, der du hast gemacht Himmel und Erd’ und Alles was darin! der zur Verheissung deines Schutzes du den theuern Sohn zu uns herab gesandt! Sieh’ an das Droh’n der Mächtigen der Erde, mit dem sie schrecken deine Gläubigen. — Dass wir mit Freudigkeit dein Wort nun reden, send’ uns Unmünd’gen deinen heil’gen Geist.