67 gesellschaft Dresden Süd-West« ein. Sie er warben 2 in Dresden-Plauen angesiedelte Ziegeleien der Firmen Fuchs und Bossecker, bauten sie aus und vergrößerten sie erheb lich. Diese Vereinigung von Ziegelbrenne reien mit den Kies- und Sandgruben an der Kohlenstraße ersparten dem Baubetrieb u. a. hohe Transportkosten und machten ihn kon kurrenzfähig. 13 ' Die Entstehung einer großen Zahl von Ziegeleien im Raum Dresden und die da mit verbundene Massenproduktion von Zie geln - sie lag je nach Größe der Betriebe zwi schen 2 — 8 Millionen pro Jahr — führte zur Überproduktion. Dies geschah bereits erst mals in den Jahren 1882 und 1883. Um bessere’Preise zu erzielen, kam es im September 1884 zu einem Übereinkommen zwischen den Ziegeleien der Dresdner Um gebung, mit dem die Produktionsmenge der einzelnen Ziegeleien an Mauer- und Essen ziegeln begrenzt sowie der Verkaufspreis selbst in die Hand der Dresdner Baugesellschaft gelegt wurden. 141 Auch in der weiteren Umgebung von Dresden wurden ähnliche Vereinbarungen ge schlossen - z. B. die Ziegelkonvention von Pirna und Neustadt. Im Reichsgebiet erkannte man frühzeitig die Notwendigkeit einer zentralen Führung der Zie gelindustrie. So entstanden überregionale Interessenverbände, wie der »Verband der Deutschen Tonindustrie«, der vor allem die wirtschaftlichen Interessen fördern und wahren sollte. In den folgenden Jahren bildeten sich weitere Verbände und Organisationen, von denen die 1885 ge gründete Ziegelei-Berufsgenossenschaft erwähnt werden sollte. Die schon um 1900 ins Stocken geratene Bautätigkeit verschlechterte sich derart, daß die Nachfrage nach Ziegeln rapide zurückging. Zeitweilig wurden nur 14 der produzierten Steine verkauft. Dies führte auch im Dresdner Raum zur ersten Schließung von Ziegeleien - so 1907 der Firma Behr & Co. in Plauen - und zur Einschränkung der Produktion durch Personalabbau. Die Dampfziegelei Nötzold verringerte ihr Personal von 87 (1895) auf 14 (1913). 151 Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges kamen das Baugewerbe und damit die Ziegelindustrie nahezu zum Er liegen. Die Arbeitskräfte zogen als Soldaten an die Front oder wanderten in die Rüstungsin dustrie ab. Vereinzelt wurden Kriegsgefangene als Arbeiter auch in der Ziegelindustrie eingesetzt. Das Baugeschehen wurde während des Krieges durch das Militärbauamt geregelt. Gebaut wur den vorrangig kriegswichtige Betriebe in der Albertstadt. Hier entstanden bis 1918 größere Bauten wie das Munitionsanfertigungsgebäude und 2 Lagerhäuser. 1914/15 wurde ein repräsentativer Ver waltungsbau und 1916 eine neue Munitionsanstalt erbaut. Gleichzeitig errichtete man Munitions- Ansetzen einer Ringofenkammer um 1926