Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.02.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189602159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960215
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-02
- Tag1896-02-15
- Monat1896-02
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.02.1896
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«in «gehemer Tumult. Im La»dtaße «och nie gchötte Srastworle wurde» laut, wie: ^tnau», S.. juden!" „Werst die Jude» htnauül" Der Laudmarschall ließ, da die Sdche »tcht herzustellen »ar, die Galerie» räumen uud unterbrach di« Sitzung. B«lg«rie». Wohl niemals wogte eine so zahlreiche Menschenmenge wie gestern durch die Straßen Sofia». Während de» ganzen Nachmittag» zogen Bolkshaufeu vom sächlichen Palai» zu« Hause de» russischen diplomatischen Agenten und von dort nach der Wohnung de» Ministerprä sidenten Stotlow, wo sie liberal! unter Hurrahrusen begeisterte Huldigungen darbrachten. Prinz Ferdinand, der russische und der tärkische Vertreter fuhren, von Letbgardereitern e»kortirt, bei den Mitgliedern de» diplomatischen Torp» vor und statteten denselben Besuch« ab. Gestern Abend fand eine glänzende Illumination statt, deren Mittelpunkt ein groß artige» Feuerwerk vor dem Schlosse bildete. vertliches mw Sächsisches. Riesa, 15. Februar 18S6. — Der Schwindel mit der angeblich „vergrabenen spa nischen Kriegskasse" macht bekanntlich wieder einmal viel von sich reden und hat bei dem Umfange, mit welchem seit nun- mel,r 20 Jahren jene Gchwindelversuche von Spanien au» und zwar besonders auch in Sachsen betrieben werden, auch die Behörden wiederum veranlaßt, dieser Angelegenheit ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden. Es handelt sich um eine in Spanten weitverzweigte Schwindlerbande, welche sich bekannt- sich damit befaßt, zahllose Briefe von verschiedenen größeren Stätten Spaniens aus nach Deutschland zu versenden. In diesen Briesen thcilcn die Verfasser, wie berichtet, mit, daß sie als Zahlmeister in einem spanischen Regiments mit der KriegSkasse, welche 448000 Frcs. enthalten habe, desertirt und nach Deutschland geflüchtet seien, woselbst sie die er wähnte Kasse an einem sicheren Orte versteckt hätten. Unter Zusicherung des dritten Theils vom Inhalte der vergrabenen Lasse werden nun die Adressaten ausgefordert, bei Hebung des Schatzes behilflich zu sein und zu diesem Zwecke einen Vorschuß einzusenden, um einer Verwandten des unglücklichen Zahlmeisters, wachen man inzwischen auf 15 Jahre m einem Milirärgesängniß eingesperrt habe, dre Reise nach Deutschland und ihre Anwesenheit bei Hebung des Schatzes zu ermög liehen, beider sind alle Schritte, welche die deutsche Regie- rung, um diesem Unwesen zu steuern, bei der spanischen Ne- gierung gelhan hat, bis jetzt ohne Erfolg geblieben. Der Grund hierfür scheint einerseits in der Eigenart der spani schen Verhältnisse und dem wenig thatkräfligen Verhalten der spanischen Behörden, andererseits aber in dem Umstande zu liegen, daß die erwähnte Schwindlerbande ganz ungewöhnlich ausgedehnte Verbindungen auch mit dem Auslande unterhält, wodurch ein wirksames Vorgehen der spanischen Behörden außerordentlich erschwert wird. Bei dieser Sachlage giebt es nun aber kein anderes Hilfsmittel, als daß durch die Presse da» deutsche Publikum wiederholt und nachdrücklich vor jener spanischen Schwindlerbande gewarnt wird und -- daß da» Publikum auch diese wohlgemeinten Warnungen beachtet und befolgt. — Wie wir hören, hat in unserer Stadt Riesa ein dritter Rechtsanwalt seinen Wohnsitz genommen und um seine Zulassung beim Königl. Landgericht Dresden nachgesucht. Es ist dies Herr Rechtsanwalt Korsett, bisher in Zittau wohn- hast gewesen. Die Wohnung des genannten Herrn befindet sich Alberistraße 3, 1. Etage. — Heute Mittag wurde auf dem Gottesacker in Bo bersen das Liebespaar, bas am Mittwoch hier den Tod in der Eibe gesucht und gefunden uno bereits auf Lessaer Gebiet wieder gelandet worden war — der Eiscndrcher Emil Otto aus Leipzig und die Verkäuferin Elisabeth Schmidt — zur ewigen Ruhe gebettet. Jedenfalls von Angehörigen war den jungen Leuten ein rflcher Blumenschmuck gespendet worden. Was dieselben veranlaßt hat, ihrem Leben ein Ziel zu setzen und gemeinsam ben Tod zu suchen, darüber verlautet nichts. — Das Eis, welches den Elbstrom in seinem oberen Laufe bedeckte, ist gestern früh zum Ausbruch gekommen und geht seit heule früh Uhr hier durch. Der Eisgang brachte starken Wasserwuchs mit sich, der im Laufe des Tages sich aber nur noch unwesentlich erhöhte. Auch das Eis der Mol dau und kleinen Elbe hat sich gleichzeitig in Bewegung ge setzt. Der ganze Eisgang dürfte bereits morgen Ab.nd be endet sein. — Zu den Verhandlungen über die Wablges-tzvorlage nahm gestern das „Dresdner Journal" in einem „Reichstag und Sächsischer Landtag" überschriebenen Leitartikel das Wort und bemerkt dabei u. A.: Der „Zer'all der sächsischen Ord- nungspartcicn", von dem man liier und da gefabelt hat, bleibt j denialls ein Schreckbild, das keine G,statt anuchmen wird. In den Reihen der Umsturzpartci und überall dorr, wo man seine Erwägungen von der Herrschaft gewisser liberaler Schlagworte noch nicht sreigewackt hat, wird man die gegen wärtige LandcSvertrelung Sachsens mit Schmähungen und Tadel überhäufen. Die Zukunft aber wird es nach lehr.n, wie recht es gewesen ist, Denjenigen ihr Handwerk zu er schweren, die nrcht Kaiser und Reich, nicht König und Vater land anerkennen, die verhöhnen, was uns heilig und theuer ist, die nicht nur gar nicht daran denken, das Wohl des Staates zu fördern, sondern die seine geschworenen Todt- semde sind. — Mrk dem 18. o. M, dem Faschings Dienstag, endet in diesem Jahre die fröhliche Zert, die unter dem Sceprer des Prinren Earneval steht. Von diesem Tage ak dürfen öfflu lirae od r Gesellschafts-Maskenbälle nicht mchc abge- ^alleu werden und bald darauf, am 14. März, beginnt die sogenannte „ esch stene Zeit", in welcher Bälle überhaupt nicht mehr stattfiuden dürfen. Erst der zweite Osterfeienag gievt ocm Tanze seine Rechte wiedrr zurück. — Zu besetzen ist die Nebenschulstelle im benachbarten Merzdorf. Tollator: Da» köaigl. Ministerium de» Eultu» «md öffentliche» Unterricht». Entkommen außer freier Woh. nung und außer den gesetzlichen Dienstalterszulagen 1000 M. Gehalt, 108 M. für Ueberstunden, 7» M. sür Ertheilung de» Fortbilduorschulunterrichte» und event. der Frau de» Lehrer» 50 M. für den Unterricht in de» weiblichen Hand arbeiten. Gesuche find bi» zu« 1. März an den königl. vezirksschulinspector Dr. Gelbe in Großenhain einzusenden. — Da» „Vaterland" sagt, r» sei da» Gerücht verbreitet und auch in mehrere Blätter übergrgangrn, dem Freiherr« von Gchorlrmer sei zur Regelung seiner finanziellen Ver hältnisse eine Beihilfe au« Mitteln des (konservativen) Lan- deSoereins gewährt worden. Da» Blatt ist zu der Erklärung ermächtigt, daß au« dem Vereinsvermögen oder Mitglieder beiträgen auch nicht ein Pfennig in dieser Sache aurgegeben wurde, eine dahingehende Absicht auch niemals bestanden habe. — Zur Vorsicht beim Gebrauch des Fernsprechers mahnt ein Fall von Erkrankung, den am Mittwoch in Berlin Or. Loewen- feld in der Medicinischcn Gesellschaft besprach. Es handelt sich, wie ein Berliner Blatt berichtet, um ein 21 jähriges Dienst mädchen, das bei Benutzung des Fernsprechers einen elektrischen Schlag erhielt. Für Privatzwecke sind an den Telephonen öfters sog. Umschalter angebracht, die den Strom nach einem entfernt gelegenen Läuteapparat leiten. Einen solchen Um schalter benutzte das Mädchen, als es plötzlich einen heftigen Schlag erhielt und bewußtlos umsank. Der Apparat besaß nur einen kleinen isolirenden Handgriff, den das Mädchen mit der vom Scheuern noch flüchten Hand ergriff, während beim Abllingeln ein Strom hindurchgesührt wurde. In Folge der Feuchtigkeit der Hand nahm der Strom den Weg durch den Körper des Mädchens, cs ist also dringend davor zu warnen, solche Umschalter mit feuchten Händen zu berühren. Das Mädchen zog sich eine vollständige rechtsseitige Hemiplegie (halb seitige Lähmung) zu, die auch nach vier Wochen noch zum größten 2 heil svrtbesieht. Ter rechte Arm und das rechte Bein können abwechselnd nicht bewegt werden, es findet eine wesentliche Beeinträchtigung des Hörens, Sehens, Riechens und Schmeckens auf der rechten Seite statt. Auch die Empfindlich keit der Haut ist auf der rechten Seite sür alle Gefühlsqualitätcn, mit Ausnahme der Wärme, so gut wie aufgehoben. — Eine sehr wichtige Verordnung ist seitens des königl. Ministeriums des Innern ergangen. Das Ministerium hat nämlich aus dem Berichte einer Amtshauptmannschaft ersehen, daß einem G.'ineinderathe von der Amtshauptmannschaft aus drücklich gestattet worden war, die Namen der säumigen Ab gabenpflichtigen, denen der Gemeindcrorstand auf Grund des dortigen Regulativs den Besuch von Schankstätten untersagt hat, öffentlich auszuhängen. Da die Zulässigkeit einer derartigen Maßregel aus den Bestimmungen des Gesetzes vüm 21. April 1884 jedenfalls nicht abgeleitet werden kann, aus den be treffenden Landtagsverhandlungcn vielmehr das Gegentheil zu entnehmen ist, hat das Ministerium durch Verordnung vom 22. Januar d. I. bestimmt, die Kreishauptmannschast wolle dafür besorgt sein, daß in Zukunft diese Veröffentlichung der Namen der von einem Verbote hier fraglicher Art Betroffenen unterbleibt. — Dicnstsuchende Mädchen, sowie deren Eltern und Vormünder möchten wir darauf aufmerksam machen, daß der Verein „Bol.'swohl" in Dresden feit Jahren eine Di nst. Vermittelung eingerichtet hat, welche sich von Jahr zu Jahr sowohl bei stellensuchendcn Mädchen, als auch bei den Herr schaften einer wachsenden Beliebtheit ersreut. Die Stellen vermittelung, welche hauptsächlich in der Absicht errichtet wor den ist, solche Manchen, die in Dresden fremd sind, vor den Gefahren der Givßftadr und vor Ausbeulung und Irreleitung zu bewahren, wurde im Jahre 1895 vou 2094 Herrschaften und 1834 Mädchen bcnutzt. Der Verein nimmr von den Mädchen nur cme einmalige Vermmclungsgebühr von 25 Pf. und da die Nach rage der Herrschaften «une sehr große ist, so ist jedes vrdcn siche Mädchen sicher, daß eS auf eine Stelle nicht lange zu warten braucht. Günstig ist noch be sonders, daß die erwähnte Stellenvermittelung sich im „Mät- chenheim" des Vereins Vvlkcwohl, Amuionstraßc 24 pan., 5 Minuten vom Böhmischen Bahnhöfe entfernt befindet, wo die Mädchen gleichzeitig zu den niedrigsten Preisen, wöchent lich 3 Mt. 70 Pt., täglich 70 Pf., Wchnung, erflcS Frühstück und Mittagessen erhaiceu tonnen. — Da Hcrrfchhlen die zu micthenden Mädchen am ljeostcn persönlich ichcn wollen, so ist es zu empsehttn, daß die Mädchen sich nicht aus die Einsendung ihres Oie.-iflduches beschränken, sondern selbst nach dem Mädchenheim kommen. — Vom Landtage. Die Zweite Kammer bewilligte gestern zunächst die Licel 12 uno 43 des außerordentlichen Staaishausyails, Umbau o r Dresdner Bahnhöfe und da mit zusammenhängende Herst.llaugcn und Vermehrung der Güter- und Personenwagen Ntrcff.nd, nach der Vorlage. Abg. Kluge beklagte dte Meyrsoracrung sür die Dresdner Bahnhöfe, woraus Le. Exzellenz der Herr Staatsminister v. Watzdorf versich» rne, dag er sür 2 iS Verschwinden dieses Titels aus dem Etat sorgen wer'w. -log. Behrens brachte » eine Petition des Fnedrrchnädtee B-zfllsvercins zur Sprache, s Abg. Uhiemann (Göflitz- b.klagte verschiedene Mängel an t der Konstruktion von Pcrsancawa^cii, Abg. Steiger den ? Wagenuiangcl überhaupt. Geh. Fmanzralh Dr. Rilterstädt ; erklärte, daß man O-Wagcn Halle nnslellen müssen, url den ' Durchgangsverkehr zu er hatten; G,u. Finanzrath v. Kirchbach ! bestätigte auf eine Auflage les Abg. Steiger, daß Sachsen , für den Böhmischen Lraunkohleiivcrlehr Wagen stclln müsse. Aog. Tyeuerkorn wünfchte :ui Ehtinnitz zur Verladung einen , Krahn für schwere Lasten. — -schließlich überwies die Kammer eine Petition des Wagenschretbers Witlke in Leipzig, Uutrr- ! stützui.g betreff nd, der Regierung zur Kenntnißnahme und ' ließ die d.s ^.odor Drechsler in Eotta um Aufhebung einer Ausweisung aus sich beruhen. : Ofchatz, 12. Februar. Der dem wackeren Israeliten, Herr» „Bankdirector" Hermann Friedemann, dem würdigen Vetter de» flüchtigen Fritz Friedemann, verdankte Sttesenkrach der Rheinisch-Westfälischen Bank in Berlin hat auch einen hiesige» Bürger fast um seiu gau-e» vermögen gebracht. Der hiesige vahnhof»wirth war zweimal iu die großen Ge winne der sächsische« Landes-Lotteri« gefallen (einmal in die 800000, danu in die 500000 M.) und hat durch Friedemann da« so gewonnene Geld und dazu noch eigene« Kapital ver loren. (Grh. Tbl.) I Großenhain. Die Nachricht, der corservatioe Land tagsabgeordnete Huste, der Vertreter unsere« Wahlkreise«, wolle sein Mandat niederlegen, da er e« mit seiner Ehre unvereinbar halte, daß der verhaftete Gchorlrmer für feine Wahl hervorragend thätig gewesen ist, wird al« vollkommen 7» unbegründet bezeichnet. «V Dresden, 14. Februar. Zwischen den Viehhändlern D und Fleischern ist ein Zwist ausgebrochen, der einer Anzahl B von Landwirthen und Händlern dte Aussicht eröffnet, auf dem Dresdner Schlachtoiehhofe Handel treiben zu lönnen. Die Viehhändler wollen Rinder nicht mehr auf Schlachtgewicht verkaufen und die Fleischer kein Stück derartiges Vieh nach vcl Lebendgewicht kaufen. Nachdem alle Einigungsversuche ge- scheitert sind, hat jede der Parteien ihren Mttgifloern cre I Innehaltung der Verpflichtung ans Herz gclegt. Zuwider- handelnde müssen eine Strafe von 50 M. erlegen. 4 U Aus dem oberen Elbthale, 14. Februar. Gestern lfl-W Nachmittag pafsirte der erste Schiffsschleppzug die Stromstrccke „Schandau Niedergrund - Tetschen." Somit wäre die Heu- rige Schifffahrtsperiode mit dem 13. d. M. hier eröffnet worden. Voriges Jahr trafen die ersten Schiffe am 9. April ß ein, also um fast zwei Monate später; die Tnmpsjchifssahrt bc- gann am 11. und 12. April aus der böhmischen Elbftrccke. Waldheim, 13. Februar. Geheimer Koinmcrzicnrath Niethammer im nahen Kricbstcin hatte jüngst dem hicsigcn Stadt- , rath rnitgetheilt, daß er gesonnen sei, unserer Stadt rin Reiter- ' "I standbild Kaiser Wilhelm I. zu schenken, und es sind sür rin solches Denkmal auch bereits Zeic! nuugcn vorgelcgt worden. Zur Vcrwirllichung dieser ansehnlichen Sckenlnng bedurfte es nur noch der Bestimmung eines sür das Monument geeigneten i Platzes. Daß letztere Frage nunmehr cbenfalls als gelöst be- .. ,1 trachtet werden kann, ist der hochherzigen Gesinnung des 'gW Mühlcnbesitzers Moritz Gaitzsch zu danken, welcher seiner Vater stadt Waldheim den ihm gehörenden, jetzt bereits mit Ver- x,3» schönerungsanlagen und dem Bisinarckstein geschmückten Platz an der Kreuzung der Härtel- und Bahnhofstraße, sowie das an diesen Platz angrenzende Terrain schenkungsweise über- ">nl lassen hat. H.rr Bürgermeister Max Härtel tritt demnächst in den n,i<I Ruhestand, nachoem er 40 Jahre lang ein Bürgermeisteramt, davon 31 Jahre das hiesige, verwaltet hat. Chemnitz, 13. Februar. Im benachbarten Gablenz 4^i ließ am Dienstag eine ans der Bernhardtstraße wohnhafte Frau ihre drei kleinen Kinder, von denen das älreste 4 Jahre ist, — I allein in der Stube. Eins der Kinder, ein 2'/, jähriges ' « Mädchen, machte sich am Ofen zu schaffen, wobei die Kleider Feuer fingen. Hierdurch erlitt das arme Kind so schwere Brand wunden, daß es bald darauf verstarb. Durch den in der Stube entstandenen Rauch schwebten auch die beiden anderen Kinder in großer Lebensgefahr, wurden aber durch die hinzu- kommenden Nachbarn aus ihrer gefährlichen Lage befreit. Zwickau. Das hiesige König!. Landgericht verurtheilte 4,431 einen Gutsbesitzer aus Thurm, ver in der Stec.ercinschätzung lO,5S falsche Angaben an kiLessiatt versichert hatte, zu 3 Mouakcn 1 Ge-ängniß, ferner Len Färbcreibesitzcr Ungethüm in Lößnitz wegen Beleidigung des dortigen Amtsrichters zu 1 Monar «.gy Gesäugniß. Ä Werdau. Einen Akt brutaler Rohheit, zu dem 7, Eifersucht oder Rache die Veranlassung gaben, beging hier ein Handarbeiter, der einem in der Begl.itung seiner Kflfl Schwester befindlichen Mädchen, zu dem er früher Beziehungen ' gehabt hatte, auf dem unteren Markte auflauerte, über die Mädchen herfisl und dieselben nach einander derart mit ? Faustichläg.-n, Stößen und Fußtritten trakline, daß das eine » der beiden Mädchen besinnungslos liegen blieb und nach der < Wohnung getragen werden mußte. 112g Lauban, 13. Februar. Eine vcrhär.gnißvolle Ver- 1,37! s Wechselung hat den Tod des 15jähaigcn Sohnes des Rest- ! bauers Hofsmann in Eckersdorf hiesigen Kreises zur Folge s gehabt. Vor längerer Zeit kaufte Hoffmann zur Vertilgung w j von Ratten Arsenik «nd bewahrte den Rest des gefährlichen i Giftes in einer Düte unter dem Dache aufl Durch Zufall ^,25f! > gelangte der junge Hoffmann in den Besitz der Düte und k kostete von ihrem Inhalte. Unbegreisticherweise gestand aber k der junge Bursche nicht ein, was er genossen hatte, und so 11,6f ? waren die Eltern in dem Glauben, er habe sich nur den s Magen verdorben. Erst kurz vor seinem am Dienstag ein- ! getretenen Tode wurde die wahre Ursache der Erkrankung bekannt, aber zu spät. ' i 2üxs Vermischtes. Rs i Anibrvise Thomas P. Unter den zeitgenössischen Kom- ponisten Frankreichs nahm Ambreise Thomas nach dem Tode olases Aubcrs unbestritten die erste Stelle ein. Aber Aiiibroise Tho- furcksü was, um nur von diesem zu splechcn, der durch zwei seiner Opern, „Mignon" (1866) und „Hamlet" (1868) eine inter- — - nationale Berühmtheit geworden, hat doch eine Reihe von BH ' Werken geschaffen, die lediglich auf der französischen Bühne " i heimisch geworden sind und ka nn jemals außerhalb der blau« ; roth-weißen Grcnzpfähfl das Licht der Rampen erblickt haben. ' Unter diesen meist in der „Komischen Oper" zu Pans anfge- sührten Werken nehmen der „Caid" (1849), d r „Carnaval de Vcuisc" (1857) und „Gilles et Gillatin" (1874) ohne i Zweifel die hervorragendste Nolle ein, während eine ganze Serie anderer Opern es über eine ephemere Lebensdauer nicht hinansbrachte.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder