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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.04.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191904195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19190419
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19190419
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1919
- Monat1919-04
- Tag1919-04-19
- Monat1919-04
- Jahr1919
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.04.1919
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»et« Vlekßiw» «d einer endlos« Audspraae wurde» ver. Nied«« Gutschliaßungeu c^n genommen, t« denen sofortige Aufhebung de» Belagerungszustandes und de» Stand recht», die Entlassung ter gesaugeugehaltenen «adtkakkn und die Lntfrrnung de» fremde« V Uttttr» gefordert wurde, wtbri. -«fall» die Ar bei ter tttue Steuer» bezahl« würde». I« et»er grossen, vo» etwa HX» Person« besuchten Versammlung vo« Betriebsräten, Partrisunklionären «sw. der unabhängig« soztaldemokrattsche« Partei Leipzig wurde zu dem über Oachs« verhängt« Belagerungszustand Stel lung genommen. Bon d« Redner«, die sich sämtlich gegen die Negierung wendeten, erklärt« Lieberasch u. a , es müsse ein Anlaß gesucht werden, sowohl di« Negierung in Dres den al» auch die in Berlin zu stürzen. Der Belagerungs zustand müsse zum Gespött der Welt gemacht werden. Ter Stur» der Regierung brauche nicht durch einen General streik erzwungen zu werden. Sr werde aber sehr bald er- folgen. Di« Milttärbevollmächtigt« Schöning und Dietz traten von ihr« Posten zurück. Schöning sagte, der Kampf müsse offen ausgenommen werben. Die Truppen ständen htnter der Unabhängigen Partei. Schließlich wurden gegen wenige Stimme« zwei Anträge angenommen. In dem ersten heißt e» «. a.. daß di« Arbeiterschaft in der Verhängung des Belagerungszustand«» und der Schließung der Universität den versuch sieht, jede Auflehnung der Arbeiterschaft gegen die Regierung von vornherein zu unterdrücken, da» Bürger tum zu bewaffnen und den Bürgerkrieg zu entfesseln. Die Arbeiterschaft nähme den hingeworfene« Fehdehandschuh auf und erkläre, daß der Belagerungszustand für sie nicht be stehe. Sie nehme den Kampf gegen die Negierung Grab nauer aus und fordere die Arbeiter Sachsens auf, sich diesem Kampfe anzuschlicßen. In dem zweiten.Anträge erklären die Beauftragten der Leipziger Arbeiterschaft, daß sie den Be lagerungszustand für Leipzig als nicht gegeben betrachten und fordern von den A.- und S.-Nkiten eine öffentliche Be kanntmachung, nach der niemand in Leipzig die Bestimmun gen beS Oberbefehlshabers zu befolgen braucht. Der Leipziger Arbeiterrat ignoriert b« Belagerung», zu stand. Der Große Arbelterrat zu Leipzig gibt bekannt: In Leipzig herrscht Ruhe. Der Belagerungszustand in Leipzig ist überflüssig. Seine Aufrechterhaltung würde lediglich zur Beunruhigung führen, die Störung von Ruhe und Ordnung nach sich ziehen würde. Der Große Arbelterrat zu Leipzig ordnet deshalb an: l) Die Polizeistunde wird nach wie vor auf X12 Uhr festgesetzt. 2j- Anmeldungen von Versamm lungen brauchen nicht stattzufinden. Graduancr gegen Lipinski. Ministerpräsident Gradnancr teilt der Presse fol- gendeS mit: In einer Versammlung in Leipzig hat Herr Lipinski eine Darstellung über die Verhängung des Be lagerungszustandes gegeben, die der Wahrheit durchaus widerspricht. Herr Lipinski behauptete, Minister Harnisch habe zugegeben, die erste Bekanntmachung über den Be lagerungszustand sei schon vor dem Morde an Neuring er folgt. Die Behauptung beruht entweder auf einem Mißver ständnis des Herrn LtpinSki oder auf absichtlicher Entstellung zu dem Zweck, die Gemüter in Leipzig gegen die Negierung aufzupeitschen. Es wirb daher ausdrücklich festgcstellt. daß vor de» Ermordung Neurings keinerlei Beschluß über Sine Verhängung des Belagerungszustandes gefaßt worden ist. Auch die von Minister Dr. Harnisch allein gezeichnete erste Bekanntmachung über den Belagerungszustand ist erst in folge des Mordes an Neuring ntcdergcschrieben und ver öffentlicht worden. Damit erledigen sich auch die weiteren Angriffe, die in der Leipziger Versammlung erhoben wor den sind. Eine Kundgebung vom Uebungsplatz Zeithain. Vom UebungSplatz Zeithain ist der sächsischen Regierung folgendes Telegramm zngcgangen: Infolge der Entfernung zu spät gerufen und nicht imstande, den ruchlosen Mord an unserem allverehrten Minister Neuring zu verhindern, spricht das MarinesicherhettSbataillon sein aufrichtigstes Beileid zu diesem schweren Verluste aus. Ist es sich doch voll bewußt, welch wohlwollenden Freund und Kameraden es in ihm ver loren hat. Der unseren Gegnern wohlbekannte Ruf ist die beste Gewähr dafür, daß es solche Verbrechen innerhalb seines Wirkungskreises mit allen Mitteln verhindern wird. ES ist jederzeit bereit, sich restlos für die Negierung einzu setzen. v. Schönberg, Hauptmann und Batatllonsführer. Bekäuntmachunge«. Durch Verfügung des Oberbefehlshabers ist das Ge neralkommando 12 mit Festsetzung näherer Bestimmungen zu dem Belagerungszustand und deren Durchführung für deren Bereich Les 12. A.-K. beauftragt worden. Das Generalkommando überträgt die Durchführung in den Bereichen der Amtshauptmannschaften Großenhain seinschl. Truppenübungsplatz Zeithains und Meißen dem Ge neralleutnant Grafen Vitzthum v. Eckstädt, Kommandeur der 28. Division sDresüens, der Amtshauptmannschaftcn Frei berg, Dippoldiswalde, Marienberg und Flöha dem Oberst leutnant Tillmanns, Kommandeur des freiw. Grenzrgts. 2 (Dippoldiswaldes, der AmtShauptmannschaften Bautzen und Löbau dem Generalmajor Freiherrn v. Oldershausen, Kom mandeur der 82. Division (Bautzens, der AmtShauptmann- schaft Zittau dem Oberst Schlick, Garntsonältester von Zittau. Diese Offiziere treffen ihre Maßnahmen auf Grund der Bekanntmachung des Oberbefehlshabers vom 14. April ISIS und im Einverständnis mit den zuständigen Zivilbehörden. Die zu erlaßenden Bestimmungen follen der Bevöl kerung nur insoweit Beschränkungen auferlegen, als diese unbedingt geboten sind. Wo Ruhe und Frieden herrschen, wirb an den bestehenden Verhältnissen so wenig als mög- lich geändert werden. Den genannten Offizieren werden durch den Ober. Befehlshaber Beauftragte der Regierung zur Seite gestellt werden. Für die Amtshauptmannschaften DreSden-A., Dresden- N. und Pirna erteilt wie bisher nur Generalmajor Frotscher Befehle zur Durchführung beS Belagerungszustandes. Er bleibt dem Oberbefehlshaber unterstellt. Der Beauftragte der Regierung beim Gen.-Kdo. 12. ES sind Zweifel darüber entstanden, welche Absicht die täglich mein Herz durchtobt haben, die du hättest bannen können?" rief sie plötzlich wild auslachend. „Nichts, sage ich dir! Geh' jetzt. Ditlef Stüven", fügte sie hmzu, mit der Hand über die rauchenden Dünentäler zeigend, „geh' jetzt und schütze dich vor Regen und Wind, geb' an den warmen Ösen! Ich bleibe! Ich fürchte das Wet ter nicht! Ihr Blick flog so selt'am leuchtend hinab auf das Meer, es glomm Ivie eine heiße, tiefe Seynsuchc nach Ruhe, nach Frieden in den grauen Augen auf. Und Ditlef Stöben packte eist unsagbares Grauen. War e» wirklich so weit mit ihm gekommen, daß er sie, die er doch so treu und selbstlos geliebt, aus Sehniucht in de« Tod trieb? Die trostlos« Augen Merrets, in denen ein großer, unabänderlicher Entschluß stand, kündeten, was seine Rache ihm als lockendstes Ziel zuraunte: Vernichtung! Merret stand au? der abschüssigen Höhe des Kliff». Ein einziger Fehltritt, und e» war geschehen, und dA schwarzen Wogen nahmen die blonde Frau mit hinaus in die Ewigkeit. Nein, nein, sie darf nicht sterben! schrie «eine Seele. Sie darf nicht sterben!... „Komm, Merret", bat er »nnigu wie in den Tagen der Kindheit, „komm, du bist errest. du sorgst dich, ich bringe dich ins Dorf uud. Fortsetzung sola», Reatenmg mit der Verhängung de» Belagerung»»«»«»»«» «erfolgt. Dt, Regierung stellt deshalb ausdrücklich fest, »aß e» ihr vvllig fernltegt, da» öffentliche Leben irgendwie in ««nötiger Weise «tnzueng«. Im Gegenteil. Der Be- lagerungSzuftand soll die Freiheit teS politisch« und wirt schaftlich« Leben» gegen verbrecherische, terroristische Verche- walttgung durch klein«, aber skrupellose Minderheiten schütz««. Demgemäß kann die Bevölkerung darauf vertrauen, daß überall da, wo eine Gefährdung der öffentliche»« Ord nung unb Sicherheit durch derartige Treiberei« nicht zu be- 'vrgen ist, die Tatsache deS Belagerungszustandes nicht be- sonders fühlbar sein wird. Sie wird angesichts der Not- -oenbigkeit beS Belagerungszustandes die kleinen Erschwer, ntssp gern ertragen, die ihr durch die Anmeldepsltchtigkeit b^r Bcrsammlunss und die Polizeistunde auferlegt werben. Andererseits wird die Regierung dort, wo Gefahren der gekennzeichneten Art bestehen, die Machtmittel zur Anwen- düng bring«, die ihr der Belagerungszustand in die Hand gibt. Dresden, den 17. April ISIS. Das Gesamtmtnifterium: Dr. Gradnauer, Ministerpräsident. Für die Amtshauptmannschaften DrcSden-Altst, DreS- den-Neustadt und Pirna ist der Belagerungszustand gemtl. dert worden. Die Polizeistunde ist auf 11 Uhr SO Min, nachm. festgesetzt. TnaeHaeschichte. Deutsches Reich. Kriegsbeschädigte. Die RcichSregierung hat verfügt, daß den infolge KriegSbeschädigungen vor dem 9. November ISIS entlassenen Unteroffizieren und Mannschaften mit Rücksicht auf die Berteuerung aller Gegenstände des täglichen Bedar fes eine einmalig« Zulage von vo gezahlt wird. Die Zah. lung erfolgt durch die Bczirkskommandos. D«r Jäger Runge, der angeblich bet der Tötung Lieb knechts beteiligt war. ist bei einem GrenzschutzkorvS, wie gemeldet wirb, verhaftet und in Untersuchung gebracht wor den. Gegen alle bei der Tötung Karl Liebknechts und Rosa Luxemburgs angeblich beteiligten Personen ist Anklage er hoben worden. Die Hanptverhandlung steht bevor. Deutsch-Oesterreich. Graf Czernin verhaftet. Das Wien. Korresv-Büro meldet: Der frühere Minister des Aeußeren Graf Ezernin wurde von den beutschvsterreichischen Gren^bchörden in Feld kirch verhaftet bei dem Versuche, ohne Paß die schweizerische Grenze zu überschreiten. Er batte sich wiederholt vergeblich um Ausstellung eines Passes bemüht, ter ihm mit Rücksicht aus die in der Schweiz von ausgewanderten Aristokraten be triebene Propaganda gegen die deutsch-österreichische Republik verweigert worden war. Frankreich. Der 8-Stnndentag. Die Kammer hat die Gesetzesvorlage Wer den Achtstundentag angenommen. , Schweiz. Anerkennung der dentkchsn Regierung. Der schweizerische BundÄrat hat die derzeitige Zutsche Negierung und damit den gegenwärtigen diplomatischen Vertreter Müller an erkannt. England. Stnrmszeß« lm Unterhaus. In der Sitzung beS eng lischen Unterhauses vom 15. Avril teilte Churchill mit, daß wegen der letzten Ereignisse die Demobilisierung in Aegnvten und Indien zeitweise unterbrochen wurde. In derselben Sitzung kam es zu einer Skandalszene. Die bekannte Frauenrechtlerin Svlvia Pankhurst rief den anwesenden Mitgliedern der Negierung von der Galerie aus zu: Ihr srid Mörder! Eine andere Fran schrie: Ihr versucht die Arbeiter in einen neuen Krieg zu locken! Eine dritte brachte ein Hoch auf die Sowjets aus. Neueste Nachrichten und Telegramme vom 19. Avril 1919. s( Berlin. Wie bas „Bcrl. Tgbl." erfährt, steht die offizielle Ernennung des früheren Staatssekretärs und fetzi gen demokratischen Abgeordneten Deruburg zu« Neichs- siuauzmiuister als Nachfolger Dr. Schiffers unmittelbar be vor. Er dürfte bereits am kommenden Dienstag sein Amt übernehmen. Wie die „Deutsche Allg. Ztg." aus Bamberg meldet, haben besorgniserregende Nachrichten, die bei der Regierung Hoffmann eingelausen sind, diese veranlaßt, ihr« Wider stand gegen die Bildung eines Freikorps in Bamberg auf- zugeben. In München herrsche der furchtbarste Terror. Eine große Anzahl Bürger, Arbeiter und Soldaten sei bereits er schossen morden. Die Lebensmittel, welche die Negierung Hoffmann nach München leitete, um die Bevölkerung nicht der Spartakisten wegen Hunger leiden zu lasten, wurden von diesen beschlagnahmt und für die Rote Waide verivendct. — Nach Mitteilungen eines GewGrmannes des „Berl. Tagebl." will die Negierung Hoffmann einen entscheidenden Schlag führen, wenn 3N099 Mann die Stadt eingeschlossen haben. Die Münchener sehen kommenden harten Kämpfen mit Ban gen entgegen. Sie befürchten, daß sich die Spartakisten bei einem Rückzüge in die Pinakothek und andere Kunstgebäude flüchten würden, um die Regierungstruppen zu zwingen, diese Gebäude anzugretfen. Die Nachricht, baß Eichhorn auf der Flucht zwischen Holzminden und Höxter mit feinem Flugzeug eine Not landung vornehmen mußte und bei Kiefer Gelegenheit von Regierungstrupp« festgenommen worden ist, wurde gestern nachmittag in Braunschweig amtlich bestätigt. Eichhorn wollte, «vie vermutet wird, einen Versteck bei den Bergarbeitern im Nuhrrevier aufsuchen, wo er die vorige Woche verbrach: hat. Der „Lokalanz." meldet aus Kopenhagen: Nach einer« Pariser Telegramm wird England einen Kreuzer nach der Krim send«, um die russische Kaiserin-Witwe und IS ander« Mitglieder »er Zarensamilie abzuholen, darunter den Ge- neralltsimuS Großfürst« Nikolaus und besten Bruder Peter, die mit Schwestern der italienischen Königin verheiratet und von dieser eingeladen sind, in Rom Aufenthalt zu «elimen. X-Görlitz. Im Laufe eines heftigen Streites stich heute morgen aus dem Bahnhose Rauschwalde der Ran giermeister Hennig den Hilfswetchensteller Kahl aus Oberpfaffendorf mit einein Messer in die linke Brustfcite. Kahl ist verheiratet und Vater von fünf Kindern. Er starb nach »penigen Minuten. Der Staatsanwalt hat vie Tezrc- rung der Leich« angeordnet. am allerwenigsten vermutete, will ich Euch jagen, daß ich abgeschlossen habe mit all' meinen Wünschen und Hoff nungen. Geht oder bleibt, ganz wie es Euch beliebt. Baut Eure Werft meinetwegen auch an die andere Seite des DüfhoogS. Schließt uns ein, macht uns Eure Nähe fühlbar, so viel Ihr wollt, mich soll e» nicht kümmern." „Merret", r«ef Ditlef Stöven, und eine drohende Zor- neSfalta» lag auf seiner Stirn. „Was willst du damit sagen?" Ein leises Wehes Lächeln huschte über die bleichen Züge der jungen Frau bei dem unerwarteten, vertrauten Anruf dsS Kapitäns. Ihr Auge flog wie in seligem Er innern über das Meer. Ditlef Stöven starrte Merret lange in das seltsam veränderte Gesicht. War die, die da vor 4hm stand, noch die Merret Bootje von einst? Ein heißes Mitleid, den Wunsch, zu helfen und zu trösten, fühlte er plötzlich in sich aussteigen, vor dem aller jahrelanger Groll verschmolz. „Du kannst hier nicht bleiben, Merret", sagte er plötz lich sanft, wie inan ein Kind tröstet, „das Wetter kommt, du mutzt in- Dorf." Merret lächelte geringschätzig und zog ihr Regenrad von schwarzem Wachstuch fester um die Schallte«. „ES ist sehr freundlich von dir, daß du dich um meinetwegen sorgst, antwortete sie kalt, „wenn ein bißchen Sturmwind mich packen will. WaS sind Sturm, Wetter, Blitz und Donner gegen die Stürme, dte Versunkene Welte«. Ein Roman von der Insel Sylt von An«YWothe 42. Fortsetzung. »Verfolgst dü mich auch hier, Ditlef Stöven?" kam es tonlos von ihren Lippen. „Vollende dein Werk, tvte mich! Du nimmst mir nichts, wenn du mir das Leb« nimmst! Aber n chit dieses langsame Hinmartern, dieses tausendfache Sterben!" „Mr sind hier nicht auf dem Theater, Frau Jürgen, das kennt man, gottlob, hier auf dec Insel noch nicht," kam e» spöttisch von seinen Lippen, „erspart Euch die Muhe, mir immer das eine Lied zu singen, damit ich Eurer Bequemlichkeit diene. Stört Euch meine Gegenwart, weil Euch Euer Gewissen mahnt, so müßt Ihr ffe eben er trag«. Fühlt Ihr Euch frei von a ler Schuld, nfie Jdr einst so stolz behauptet habt, fo kann doch der Helhooa unb feine Bewohner Euer Glück und Eure Ruhe nicht beirr«. Wa» wollt Ihr eigentlich von mir?" Er redete sich in einen Zorn hinein, den er garnicht empfand... es war etwa» andere» in seinem Her»«, etwa- DumvfeS, Drohende», für da» er keine Worte fand. Merret richtete sich stolz empor „Ich habe Euch nicht «rufen, Ditlef Stövm, und ich habe Such um nichts ge- veten, nachdem Ihr mir damals meine Bitte abichlugt. Da Ihr mir aber hier in den Weg tretet, «vo ich, Euch — >7* vEs „vettere Adenb",- der am veraana«« VMmeWtag im „Stern" ftattfinde« sollte, mußte leider Vers«hob« werden. Da» neue Datum wird - baldigst be- kamitgegeben. Gelöste Kart« behalten Gültigkeit. Siehe AnfEvat. , —Um dem Mangel an künstlichen Dünge- mittel« und. den Schwierigkeiten »et ihrer Beförderung ab»uh«ls«, ist beim Täcks. WirtschastSminIstertum eine Beratungsstelle für Düngemittel errichtet worden Dieser Stelle ist e» bisher gelungen, eine «ve entliche Berbtfie- rung der «alizufubr zu erreichen. Außer den erheblich vermehrten Einzellieserungen werben bis auf «vettere» Wöchentlich « Kalisonderzüge uqch Sachs« hereingeführt. Auch für die Verbessert«- und Erleichterung der Zufuhr Von Stickstoff und phosphorsauren Düngemitteln ist mit Erfolg gesorgt worden. Bestellungen auf künstliche Dünge mittel sind aber nicht an diele Beratungsstelle, sondern wie bi-her an diejenigen Händler oder Bezugsquellen auszn- -eben, von denen vor dem Kriege die Düngemittel bezogen worden sind. Je frühzeitiger die Bestellungen aukgegeb« werden, um so größer ist dte Aussicht aus rechitzeitiae Lteferuna. , Gröba. Am 1. Osterfeiertag abends >/,8 Uhr findet im „Anker" eine Theater-Ausführung des bestens bekann- ten Leipziger Modernen Theater» statt. Zur Ausführung gelangt auf vielfachen-Wunsch das reizende Biedermeier- Lustspiel in 3 Akt« „Erste Liebe" oder „Im Garten häusel". Am Nachmittag 3 Nbr kommt da» Kindermärchen .Hänsel und Gretel" ebenfalls im „Anker" zur Auffüh rung. Näheres im Inserat. * Nünchritz. Die Direktion der chemischen Fabrik v. Heyden hat gütigst auf Bitte des Pfarramtes in Glau- bttz gestattet, daß in dem Wartesaal gegenüber dem Ein gänge zur Fabrik an der Elbseite Gottesdienst gehalten wer den darf. Der erste wird am 2. Ostertage vormittags ^11 Uhr stattfinven. Die evangelisch-lutherische Ein wohnerschaft von Nünchritz und Umgegend wird hierdurch herzlich eingeladen. Bei gutem Besuch soll monatlich e»n Gottesdienst dort gebalten werden. Döbeln. Am 5. Juli begeht das Realgymnasium mit Höherer Landw.-Schule in Döbeln die Feier deS 50- jährichn Bestehens. Der Verein ehemaliger Schüler der Dovvelanstalt wird bei dieser Gelegenheit der Sck-ule einen Denkstein zu Ehren der gefallenen Kameraden stiften und da- Stipendium, das er zum 25 jährigen Jubiläum über gab, erböten. Ehemalige Schüler erfahr« Näliems durch den Vorsitzenden deS Vereins, Hervn Hermann Schmidt. Döbeln, Thielestraße 1 l. )( Dresden. Vorgestern sand im Sckauspielhause mich 20 jähriger Pause die Erstaufführung von Goethes Faust 2. Teil statt. Das Publikum, das zu der ü'-stün- digen Vorstellung auch aus der Provinz von weiterher ge kommen war, war über den Erfolg der Ausführung ge teilter Meinung. Dresden. Die LeiHe Neu'ingS soll gesiern mittag 1 Uhr in Pretzsch a. E. in oer Elbe gefunden word-n sein. In Dresdner amtlichen Kreisen war gestern abend von der Auffindung der Leiche Neuring- noch nichts bekannt. Pirna. Wegen Aufwi oerung zum Streik wurden die Kommunisten Franke, Rostock und Winkler verhaftet. Die beiden letzteren sind Stadtverordnete Bautzen. Lebhafte Klagen über zunehmende Un sicherheit durch die Sichcrhcitstruppen kommen von den Dörfern der näheren und weiteren Umgebung BauhrnS und Löbaus, wo diese in Quartier liegen. Durch zweck loses Umherrciten auf Wiesen und Feldern haben sie diele zerstört und der Landwirtschaft schweren Schaden zuge- sügt. In den Gehöften verüben sie Diebstähle jeglicher Art. Bautzen. Der dritte Mord binnen wenigen Taocn bat sich jetzt in hiesiger Gegend ere gnet. Jin nähr» Taubenheim wurde im Walde die Leiche des Arbeiters Emst Emil Kuhmann unter Reisig versteckt aufgejunoen. Der Befund ergab, daß er von seiner Ehefrau geb. Haupt mann ermordet worden ist. Die Ursache zur Bluttat soll darin zu suchen sein, daß die Frau das Haus verkaufen wollte, er aber nicht cinwilligte. Meerane. Ein Automobilunglück ereignete sich lm Glauchauer Stadtwald an einer Wegekurve. Ein Automobil stürzte im Dunkel der Nacht an der fraglichen Kurve, sich Überschlagend, die St aßenböschung hi 'ab. Einer der In sassen, ein Offizier, kam unter oas Fahrzeug hu liegen und wurde durch Eindrücken des Brustkastens lebensge fährlich verletzt. Zwei Wagenführer erlitten erlxblickr Ge sichtsverletzungen. Ein mitfahrender Herr aus Meerane kam ohne Verletzungen davon. Aue. Der vierjährige Sohn des Fabrikarbeiters W. in Neuwelt wollte auf dem dortigen Bahnhose Kartoffeln unter einem Eisenbahnwagen hcrvorholen. Plötzlich zog die Lokomotive an und das Kind wurde auf der Stelle tödlich überfahren. Klingenthal. Bisher verheimlichte man, »vie der „Obervogtländische Anzeiger" Meldet, folgenden Vorfall: Ein Herr ans Falkenstein hatte jedenfalls für sich etwas .Kognak über die Grenze gebracht. Er wurde vom öster reichischen Grenzbewohner Burkhardt angeschosien und ist einige Tage nach seiner Verwundung gestorben. Die Lage ii> Sachsen. Berfammlung« der Uuabhäugige». Di« Dresdner UuadhSngige» hielt« eine vo« »er z«. »Lndig« Behörde genehmigte öffentliche Versammlung ab. ver Besuch war so, -aß der Tivolisaal eben gefüllt war. Bon einem Massenaufgebot der Arbeiter konnte schlechterdings nicht gesprochen werden. Nach einem Referat d«S Abgeord.
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