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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.08.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192808226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-08
- Tag1928-08-22
- Monat1928-08
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.08.1928
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Riesaer O Tageblati —«ud <Llbeblatt mü> Ameigerj. 81. Jahr« «ittwoch, SS. «ugnft 1»28, abea»S 8MM U IlsM WMMW Ak MWWMMk MM I« MN Dr-de» 1LL0 Gtrokass« «las« Nr. «L LeahümfchAftz Tageblatt Ntösa. Fernruf Nr. SL Postfach Nr. LL der der Dr. edm und tm voraus old-Pfenntg«; die k wird Auß-nm'nisicr Briand zu Ehren Kel- anderen Delegierten am Quai d'Orsay «in an dem Ministerpräsident PoincarS teil- Am Mittwoch vormittag wird dann Kellogg des irischen Staatspräsidenten Eosqraoc reisen und sich mit dem irischen Präsidenten Bord de- Kreuzers „Detroit* nach Cork «ud Anzeiger sLibrblM Md Anzeigers. La« Riesaer Tageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der «mtShauptmannschaft Großenhain, des Amtsgericht« und der Amttanwaltschaft beim Amtsgericht Mesa, de« Rate» der Stadt Riesa, des Finanzamt« Riesa und de« Hauptzollamt« Meißen behördlichersett» bestimmte vlatt. UM Dis el'»" '' mu. für de« Aufeutsa't n Parks. tu. Paris. Nach der „Esiieaoo Tribüne* slt da« Programm für den Aufenthalt Kellogg» iu Paris nunmehr festgelegt. Ter Freitag abend wird für Besprechungen Kellogg- mit den diplomatischen Vertretern Amerikas vor- behalten. Sonnabend abend gibt Botschafter Herrick zu Ehren des Staatssekretärs ein großes Eben, zu dem das Diplomatische Korps und die Beamten des Quai d Orion eingcladen werden. Am Sonntag abend wird Kellogg Gasi bet einem Bankett in der Botschaft zu Ehren der Delegier- ten der 14 Mächte sein, die den Kriegsverzichtspakt unter zeichnen werden An diesem Bankett werden auch NcickiS- autzenminister Dr. Stresemaun und Frau tcilnehmen. Am Montag abend logg» und der Bankett geben, nehmen wird, in Begleitung nach Se Havre zusammen an «inschtffen. Belgrader parlamentarischen »Auseinandersetzungen*, denen sein Parteiführer Ra-ttsch getütet umrbe. Am Dienstag tagten schon vier Ausschüsse. 8« Kommission für Wirtschaft», mrd Finanzfrage», in Deutschland durch den volk-parteilichen Abgeordneten . Schneider vertrete» ist. wurden namentlich die Wirkungen tu. Pari». Der frühere belgische Außenminister Vandervelde sprach sich einem Vertreter d«S sozialistische» »Pari» Goir* gegenüber für die vorzeitige Rheinland räumung auS. »Wir befinden uns*, so führte Vandervelde au», »inmitten einer Schlacht für den Frieden. In einigen Tagen wird mau in Pari» Len Kclloggpakt unterzeichnen. Obwohl dieser Pakt durch die verschiedensten Vorbehalte geschwächt worden ist, bedeutet er doch ein neues Instru ment zugunsten der Abrüstung, der Räum««« der besetzte» Gebiete »ud des SelbstbeftimmuugsrechtS der Völker. Seiner «uffaffung nach mutzte da» Rheinland schon geräumt werben, nachdem die BertrSge von Locarno unterzeichnet worden waren und Deutschland in den Völkerbund eintrat. Auf den Einwurf, die Rheinlandbesetzung sei die einzig« Garantie für die französisch« Sicherheit und bi« Zahlung der Dawe-lasten, antwortet« Vandervelde: »Ich behaupte, Latz die Räumung des Rheiulaude» nicht nur im Jutereffe Deutschlands, sondern im Interest« Europas eine Not wendigkeit ist. ja sogar i« Interesse der Besatzung-Mächte, da die «ufrechterhaltung der Besetzung sowohl vom Go- stchtSpunkt der Sicherheit al» auch von dem der Repara tionen völlig überflüssig geworden ist. Andererseits be deutet sie für «ns all« eine Last, nicht zuletzt für Belgien. Die RHeinlandbesatzung wird mit dem Jahre 1VS5 aufhören, da» heitzt, vielleicht in dem Augenblick, wo st« in gewisser Hinsicht nützlich werden könnte. Glaubt man andererseits, datz Deutschland die DaweSzahlungen durchführen wird, wen» einige tausend Soldaten am Rhein stehen? Die Be setzung des Rheinlandes ist weder dem Rechte «och der Dache nach zu verteidigen, sie dient beispielsweise in, Belgien »ur noch dazu, die Stärke der Rüstungen zu verMmgen und bedeutet ei« Hindernis für de« Friede« und eine ständige Ursache der Erregung, deshalb vor allem mutz man mit ihr Schluß machen. Der Vertreter des „Paris Soir* schließt mit der Bemerkung, datz Vandervelde sicherlich die An schauung fast ganz Belgiens wieüergegeben habe. Dr. Stresemim« trifft am Sonntai i« Paris ei«. Dr. Stresemaun wird im Laufe des Sonntags in Paris zur Unterzeichnung des Kelloggpaktes eintreffen und somit der französischen Hauptstadt seine« ersten Besuch al» Mini ster machen. Abgesehen von einer früheren vorübergehenden Anwesenheit des Abgeordneten Dr. Hermes in seiner Eigenschaft als Neichsiinanzminisicr in Paris ist die An- Wesenheit Dr. Streirmanns der erste offizielle Besuch eine deutsche» Ministers »ach dem Kriege Dr. Wirth wird spreche«. Auf der Tagung der interparlamentarische« Union wird der früher« Reichskanzler Dr. Wirth «in« hochpolitisch« Rede über dte Eutwickluu» de» varlamrutarifche« System» halten. Die Bedeutung dieser Red« wird darin liegen, daß Dr. Wirth di« Schäden de« jetzigen verhältnirwatzlrechte« in Deutschland aufdrckeu wird, durch die «iu« klare Mehr- heit-bildung im Reichstag verhindert wird. Solange das Verhältniswahlsystem besteh«, muß nach Ansicht Dr. Wirth« di« KegierungSdilduug 1,dermal von der Kompromißbereit schaft vieler Parteien abhängig gemacht »erden. Rach An- ficht Dr. Wirth« wär« «g notwendig, da» verhältni«wahl- system abzuschaffen und «1« ähnliche« rot« da« englische Wahlrecht einzuführen. Dadurch würde der Unfug der Splitterparteien endgültig beseitigt weichen können. Die Berliner sozialdemokratische« F««Mo«Sre fordern Einberufung des Reichstages. Berlin. <T»l.) wie der »Dorwärt«* berichttst. hat di« Konferenz der Berliner Funktionär« der S. B. D. über di« Panzerkrruirrsrag« am Dien«taa nach einem Referat de« Abg. Künstler eine Entschließung angenommen, in der di« Mitverantwortung für di« Bewilligung der ersten Rat« für den Ran»rkr«n»»« »belohne nn» bi» loioittia« Gin» erörtert, die dte Beschlüsse der bi»herigen internationalen WtrtfchaftSkonferenze» auf die Handelspolitik der Länder gehabt habe». Weiter wurde ein Bericht über das Problem der internationalen Trusts entgegcngenommen. Die Ab, rüstnngSkommisfion, in der der sozialdemokratische Abgeord- »ete Dr. Breitscheid al» deutscher Vertreter sitzt, setzte einen Unterausschuß ein zur Prüfung der Sicherheitsfrage und der au» dem Selloggpakt sich ergebenden Folgen. Die Kommission für koloniale Kragen, der der volksparteiliche Abgeordnete Dr. Schnee als Vertreter der deutschen Gruppe angehört, stimmte einer Entschließung zu, in der betont wird, daß die Kolonialmandate eine Treuhänderschaft dar stellen und datz jeder Versuch einer Mandatarmacht, sich die Souveränität über da» Mandatsgebiet anzumaßen, zu- rückgewiefe» werden muß. Die Kvlonialvölker müßten da» Recht haben, ihre Klagen direkt beim Völkerbund vorzu bringen und der Völkerbund müsse an Ort und Stelle prü- fe« können, ob der Moment eingetreten sei, wo die Bevöl- kerung de» Mandatsgebiete» sich selbst verwalle» könne. In der Kommission für die Minderheitenfrage ist Deutsch land dnrch den früheren demokratischen Abg. Heile ver treten. Hier konnte» am DieuStag dte Beratungen noch nicht zu Ende geführt werden. Am Mittwoch soll beschlos sen werbe», wann sich eine interparlamentarische Konferenz wtedern» »U der Minderheitenfrage beschäftigen soll. berufuna de« Reichstage« gefordert »Kd. »m ein« Ent scheidung de« ueua«wShlt«a Reichstage» über den Bau de« Panzerkreuzer« herbetzuführe«. Für den Fall, daß «in« Einberufung de« Reichstage« nicht zu erreichen ist, werd«« di« sozialdemokratischen Minister aufaefordert, die Wieder aushebung de« Beschlüsse« »am 10. August zu verlangen und im Fall« der Ablehnung der Wiederaufhebuna zurück, zutret««. F«rn«r w«rd«« die sozialdemokratische« Miatster a«fg«fordert. dl» »».iaom'Raion für da« Pmw»«schiff d atz, »ul«hiwn. vdz. Der Deutsch« Reichstag ist tu diesen Tage» der Sitz de» Parlament» der Parlamente geworden. Die In- terparlamentartsche Union, die Bereinigung von Parlamen tariern aus den meisten Sulturstaaten hält ihre SS. Kon ferenz in Berlin ab. Die Räume de» ReichStagSgebäudeS find dem Zweck der Tagung angepatzt worden. An den Schildern befinden sich französische und englische Uever. setzungen. Die Sitzungssäle der Ausschüsse und die Arbeit-- zimmer der Minister find den nationale» Gruppen -er Union, dem Sekretariat und den Kommissionen der J.P.U. zur Verfügung gestellt worben. In der Wandelhalle wehen die Fahnen aller beteiligten Länder, der Sitzungssaal ist mit Blumen und Tannengrün geschmückt. Di« Vollversammlung wirb am Donnerstag mit An- sprachen de» Präsidenten der deutschen Grupp«, Professor Dr. Schücking und de» Reichskanzlers Hermann Müller er öffnet werben. Am Dienstag begann schon di« Arbeit der Kommissionen. ES find über fünfhundert Teilnehmer an» der ganzen Welt zu der Konferenz etngetrvffe». Unter den 71 deutsche« Mitgliedern befinden sich Abgeordnete aller Parteien mit Ausnahme der Kommunisten und Rational- sozialistea. Außerordentlich stark ist auch dte »ngartsche Delegation angetretey. Vertreten sind weiter Oesterreich. Danzig, die vereinigten Staate« von Nordamerika, dte süb- afrikanische Union, Australien, Belgien, Bolivien, Bulga rien, Kanada, Chile, Costa Rica, Dänemark, Domingo, Aegypten, Estland, Finnland Frankreich, Großbritannien, Indien, Nteberlänbisch-Jnbten. Irland, Italien, Japan, Letland, Norwegen, Holland, Per». Pole», Rumänien, Ingo- Nawte», San Salvador, Schweden, die Schweiz, die Tschecho- slowaket und Uruguay. Unter den Delegierten befindet sich auch der ArveitSmintster der Bereinigten Staaten. Dave», der sich mit großem Interesse am Dienstag vom Reichstag». Präsidenten die Einrichtungen de» deutschen Parlament» er klären lieb. Ein Vertreter de» jugoslawischen Parlament», Dr. Pernar, mutzte in Wien die Reise unterbrechen. Er hat nämlich noch eine Kugel in der Brust und ist ein Opfer der Belgrader parlamentarischen »Auseinandersetzungen*, bet »o« Riesa« Kambstwi «fchetttt letz« tag abend« ^« Uhe mit AuSnabm« der Sonn- und Festtage. Bezua-Pwi» gegen Vorauszahlung, für «o»at ß Mark « Pfemü, oh« Zusttll- gebühr. Att R» Fa«l d«« Eintritt« von ProduktionSverttumm^e», Erhöhung«» der Löh« und Mattrialttnpreise brhaltta wir un» däi Recht der PreisSöhum, mW «ttchfordemmg -er. Aumt«, L.— - - - - — - - -e-— ">—--L- inen an bestimmten Lagen and Plätzen wuch nicht übernommen. Grundpreis für ifenntg»; zeitraubender und tabellarischer Satz LV'/, Aufschlag. Fest« Tarif«. " " iS-und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig« Unterhaltungsbeilage kranttn »der d«r BeförderungSeimtchMng«» — hat der B«ztther „ , vmlaa: Sauger d Winterlich, Riesa. GeschAwsteil«: Goethestmtze ä». Redaktion: t. v.r F. Teichgräber, Niesar ftst Aiqetgenttv: Wilhelm »ittrich, Rttsa. ^attrialttnpreis« behalü Sewähr für da« Ersch«i , - . , ... »mezell« lOV Bold-Pftnnig«: ^staubender und tabellarischer Satz LV'/, Aufschlag. F«ftt Laris«, veunlltgttr A««M «lischt, wenn der Bestag verfällt, durch Klag« «tngezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Konkur« gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig« UnterhalMngßch«ilag« ,«rz«ikr «. dm Elb«'. - Im Fälle höher« Gewalt — Krttg oder sonstiger irgmdwelcher Stvruuaen d«, vetrttbe« der Druckerei, der Lttseranttn icher der «ich», Anspruch aus Acherung oder Nmhllesenmg der Zettmeg oder aus Rmktzahlwtg de« vrzugepreiseS. Rotationsdruck und Verlag: Sauger b wtuterli« - - - " --- -—— NöMMlwPWamM Bon unserem Berliner Vertreter. gu. Die Zustimmung der Regierung zu der ersten Barr, rate für de« Panzerkreuzer hat bekanntlich sowohl tunerhalb »er sozialbemokrattscheu Partes wie tu der demo kratischen Partei zu Angriffen gegen die Regierung und namentlich gegen die Parteiminister geführt. Besonder» In der sozialdemokratischen Partei hat e» die bekannten Au», einandersetzungeu gegeben und schlietzlich di« von den Regie- rungSmitgltedern etngogangene Verpflichtung, wichtige Ent scheidungen nicht ohne Anhörung der Partei zn treffen. Der Bau de» Panzerkreuzer» ä ist im Prinzip vom Reichstag beschlossen, vom ReichSrat genehmigt, von der« erste» Regierung »»gestimmt. Nun tst die Frag« ent standen, ob wirklich mit dem Bau de» Panzerkreuzer» be gonnen wird. Und hier beginnt ein neue» Kapitel in Lieser jetzt viel erörterten Angelegenheit. Wen« auch der Bau beschlossen und die erst« Rate be willigt Ist, so sind jetzt doch Zweifel entstanden, ob mit dem Bau begonnen werden soll. Die verantwortlichen Männer haben nicht den Mut, ihre Unterschrift zu den ersten Bau arbeiten zu geben. Denn es steht auher Zweifel, datz eine zweite Baurate, wenn die Sozialdemokraten noch in der Regierung sein würbe», und da» dürfte der Fall sei«, nicht bewilligt werbe« wird. Der Reichstagsbeschluß, den Bau auszuführen, ist nicht da» Entscheidende. Jeder Privatmann kann sich entschließen, ein HauS zu bauen, er mutz dazu aber die nötigen Mittel haben. Folglich hängt der Bau de» Panzerkreuzer» davon ab, ob auch tatsächlich di« gesamten Baumittel bewilligt werben. Man schätzt die Bausumme auf 80 bis 100 Millionen Mark, es müßten demnach ziem lich viele Raten glatt durch Reichstag, ReichSrat und Regie rung Bewilligung finden, wenn der Nau ohne Verzögerung beendet werden sollt«, denn die erste Rate beläuft sich be kanntlich nur auf SH Millionen Mark. Sie bedeutet einen kleinen Bruchteil der endgültigen Bausumme. Mit diesem Betrage kann gerade -er Umriß des Schiffe» hergeftellt werden. Diejenigen verantwortlichen Stellen, di« nach den fetzt vorliegende« Beschlüsse« über bi« erste Baurate ver fügen können, müssen sich fragen, ob es überhaupt ratsam ist, einen Bau in Angriff zu nehmen, der in seinen Anfängen bereits stecken bleibt, so daß die SH Millionen »u nicht» anderem als zur Herstellung eine» Wracks verwandt wer den. Wir haben nnS bemüht, die Ansicht der betreffenden Stellen über die Bauausführung zu erfahren, und stießen dabei auf die Ansicht, daß zunächst gründlich untersucht und geprüft werden soll, ob die Bauaufträge erteilt werde» dürfen. Man muß den Eindruck g«winnen, al» ob die ver antwortlichen Stellen einen AuSweg au» dem Dilemna suchen, um späteren Borwürfen zu entgehen. Nach Lag« der Sache ließe sich mit gutem Gewissen über die bewilligte erste Rate nicht verfügen, sonder« di« Ungewißheit macht es gerade »ur Pflicht, zunächst festzustellen, ob mit den wet teren Baten überhaupt zu rechnen ist. Uno hier stößt diese Frag« aus die bei der sozialdemo kratischen Auseinandersetzung bekannt geworden« Forde rung, die Minister der Sozialdemokraten müßten genau so wie die Partei jede weiter« Baurat« ablehne«. Löbe hat bekanntlich sogar den Antrag eingebracht gehabt, der die sozialdemokratischen RegierungSmttglieber jetzt bereits daraufhin festlegen wollt«, daß weiter« Bewilligungen für den Bau nicht gemacht werben dürfen. Der Antrag tst zwar nicht angenommen, trotzdem wird aber wahrscheinlich kein sozialdemokratischer Minister mehr für weitere Bau gelder zum Panzerkreuzer zu haben sein. Di« Ablehnung durch die Sozialbemokratt« und auch die bet de« Demokraten jetzt einhellig auftretende Anschauung, keine« Pfennig «ehr für Rüstungszwecke auszugeben, lasse« bereit» erkennen, daß sich niemals eine Mehrheit mehr für bi« Flüssigmachung der Baugelder für de« Panzerkreuzer finden wird. Ist die Krise jetzt., durch eingehende Aussprachen erledigt worbe« und gelang eS, die Gegner de» RegterungSbeschlusse» namentlich In der Sozialdemokratischen Partei mit dem Hinweis zu beschwichtigen, datz einmal der Beschluß der ersten Regierung bereit» vorlag, sodann aber bi« Haltung de, sozialdemokratischen Minister dnrch die immer noch nicht erledigte« SoaNttonSverhandlnnge» bedingt war. so besieht die Gefahr, datz ein nochmalige» fekbftändige» Vor gehen der sozialdemokratischen Minister nicht nur etne Regierungskrise, sondern sogar ein« Krise in der sozial- demokratischen Partei Hervorrufen konnte. Bei der immer hin vorhandenen Disziplin in der Gozialdemokratt« tst nicht zu erwarten, datz die Minister noch einmal gegen de« Parteistachel löcken. Man kann ruhig annehm en, datz die Sozialdemokraten sich auch bet künftigen KoalittonSver- Handlungen in der Panzer kvenzerfrag« nicht weiter festlese» werben, und datz, wenn die Deutsche BolkSpartei etwa den Panzerkreuzerbau «l» Kardinalfrage aufwerfe« sollt«, etne Regierung», und KoaNttonSkrts« unvermeidlich ist. Heber- ! steht man dte Panzerkreuzerfrage mm diesen Gesichts punkte« an», so mutz am« zu der Neberzeugnng kommen, daß der «an^ Streit eigentlich überflüssig ««wesen ist, da nicht einmal di« erste Rate verwandt werden wirb, viel leicht ist die Auseinandersetzung »ur deshalb notwendig gewesen, nm jetzt schon völlig« Klarheit Über dte spatere Behandlung dieser Angelegenheit, ob e» bei der Etat»- beratung oder bet der KvaltttonSbilduwg ist, -« schaffe».
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