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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.09.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192809084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-09
- Tag1928-09-08
- Monat1928-09
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.09.1928
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Riesaer H Tageblatt Drahtanschrift: II H Ä H I E ^ElblblTÜ büb Postscheckkonti Lag «blatt Ries«. > Dresden lS3L Fernruf Nr. 20. Da» Messer Tageblatt ist da» zu» Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der vmtshauptmannschast Gtrokass« Hostsach Nr. K2. Großenhain. de» Amtsgericht» und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Mesa, der Rate» der Stadt Riesch Mlrsa Nr. KL de» Finanzamt« Riesa und de« HauptzoHstnt» Meißen behördltchersett» besttmmt» Blatt. 81. Jahr« S11 Nr «e »er MWMI« I« MwMMksWiiilW des »erträgliche« Versprechens komme«, daß der Eatwass» n««g Deutschlands die allgemeine Abrüstung uachsolge« solle. ES muß endlich der Artikel der Satzung zur Durchführung gelange«, in dem dieses Verspreche» zu einem Grundprin zip deS BölkerbuudeS gemacht morden ist. Ob man dabei von Herabsetzung der Rüstung oder einfach von Abrüstung spre chen will, daS macht, glaube ich, keine« Unterschied in der Sache selbst, bei der jedermann genau weiß, worum cS sich handelt. Ich verstehe nicht, wie man daran zwciseln kann, daß ein Versage« deS Völkerbundes in der Abrüstungsfragc geradezu bedrohliche Folge« haben müßte. Es widerstrebt mir, wie gewiß jedem von «ns, derartige Folge« ernsthaft in de» Bereich der Möglichkeit zu ziehen. Denn der Völkerbund darf einfach an dieser Aufgabe nicht scheitern. Esdars einfach nicht dazu komme-, daß die Hofs- «ung der Völker ans daS Herannahe« einer Zeit, wo nicht mehr Bajonette und Kanone» für ihr Schicksal entscheidend sind, enttänscht wird, daß der große Ausstieg, den die Mensch heit in der Errichtung des Völkerbundes begonnen hat, sich in einen Abstieg verwandelt, der uns sicher aus ein tieferes Niveau des internationale« Leben führen würde, als es vor her bestand, weil daS einmal verlöre« gegangene Vertrauen kaum jemals wieder zu belebe« sei« würde. Ich kann nicht den Einwand gelten lasten, daß ein Pro blem von solcher Tragweite und Schwierigkeit nicht in kürze gelöst werde« könnte. Bon der Tatsache, daß man de» Bc, siegten des Weltkrieges gegenüber die sofortige Entwaffnung nicht für unmöglich gehalten hat, will ich dabei ganz adsehe«. Dagegen müßte ich betonen, daß Deutschland niemals daS Bestreben gehabt hat, unerfüllbare Marimalsordcrungeu ansznftelle«. SS hat sich von vornherein mit dem Gedanken der graduelle« «nd etappenweise« Lösung einverstanden er klärt. Daß aber sür die Erreichung einer erste« Etappe die Voraussetzungen gegeben find, kommt in der vorjährige« Resolution «ud in der darin bestätigte« Resolution vom Jahre ES unzweideutig z«m Ausdruck. Es kommt mithin daraus a«, die Beschlüste deS Vorjahres wirksam zur Durch führung zu bringe«. In der ersten Etappe kann und «nß erreicht werde«, daß eine fühlbare Herabsetzung deS gegeu- wärtige« RüstuugSstandeS eintritt, daß diese Herabsetzung sich auf alle Faktoren der Rüstung zu Lande, zur See «nd t« der Luft bezieht, «ud daß die »olle Publizität aller Rü stungselemente gewährleistet wird. Ich richte demgemäß an die Bundesversammlung Las dringend« Ersuche«, sich end gültig über die Einberufung eine« erste« Entwassnnugskou» ferenz schlüssig zn werde« «nd Vorsorge dafür z« treffen, daß die technische« Arbeiten der Vorbereitenden Abrüstnugs- kommisfion «««mehr unverzüglich zn« Abschluß gebrach» werde«. Ich habe mit großem Interesse die Ausführungen ange- hört, in denen vorgestern einer unserer Kollegen die Frage des Schutzes der Minoritäten behandelte. Die Anregungen, die er hinsichtlich deS Verfahrens bei der Behandlung von Pctittouea der Minderheiten gegebe« hat, verdiene» meines Erachtens «ufere »olle Aufmerksamkeit, und ich würde es begrüßen, wenn sie weiter verfolgt würde»; denn ich halte die Fürsorge sür die Minoritäten, die dem Völkerbund durch die bestehenden Verträge anvertrant worden ist, sür eine wichtige Aufgabe. Der Völkerbund kann sich ihr um so freudiger widme«, alS sie mit seinem allgemeine» Ziel« der Erhaltung des Friedens in »oller Uebercinsrimmnng steht. I« der Tat, wenn das Minderheitenrecht von alle» Beteilig te« in dem Geiste z«r Anwendung gebracht wird, in dem es geschaffen wurde, so kann das «nr dazu beitrage«, ein Bin deglied zwischen de« einzelne« Staate« herzustcllen und das gegenseitige Verständnis der Völker zu fördern. Lassen Sie «ich «och ein kurzes Wort über die in der Debatte gleichsalls schon mehrfach berührte« wirtschaftlichen Frage» hinzufüg«». Aus Leu Wege«, welche die Wcltwirt- schastskonsereuz im Jahre 1227 gezeigt hat, ist man seither dauk der tatkräftiger» und zielbennrßte« Arbeit deS Wirt- schastSkomitees «nd deS beratende» Wirtschaftsausschusses ei« aut Stück vorwärts gekommen. Die Bestrebungen ans Btseitigung der eine« freie« internationale« Warenaus tausch eutgegeusteheude« Ein- und Ausfuhrverbote «ud auf planmäßige allgemeine Herabsetzung der Zolltarife habe« be reit- z» greifbare» Ergebnissen geführt. Die im Juli dieses JahreS in Geus von zahlreiche» Staate« gezeichneten Sollek- tivabkomure« bilden den Beweis, daß Lurch interuationale Konferenzen von Sachverständige« vieler Staate« selbst aus so schwierige« Gebiete« wie denen der Zolltarife Verein barungen erzielt werde« könne», vielleicht sogar leichter als bei Verhandlungen zwischen nur zwei Staate«. Es scheint fast, alS ob eS gerade in wirtschaftliche« Kra gen zur Zeit leichter sei, z« Verständigungen z« gelange«, als anf andere« Gebieten, denen der Völkerbund seine Tä tigkeit widmet. Diese BerstLndis«ugs«Lglichkcite» so rasch und so erschöpfend wie möglich ansznnntzen, ist deshalb eine der anSfichtSreichstea Unternehmungen des BSlkcrb«»L«S. Die deutsche Regierung begrüßt die erzielte« Srsolge auf das lebhastefte «nd wird auch in Zukunft an der weitere« Fördenmg dieser Bcstrcbnnge» »es Völkerbundes «ach beste» kräste« arbeite«. Sie hat bereits die nötige« Vorbereit««, ge» getrossen, «m die Ratifizier««« der erwähnte« Abkom men in die Wege z« leiten, «nd gibt der ansrichtigen Hosf- nung AnSdrnck, daß nicht nur Liese Abkommen dnrch Rati fizierung in einer genügend große» Zahl von Staate« in treten «erden, sonder« daß anch «eiter« wesentliche Fortschritte ans de« Wege internationaler wirtschaftlicher Verständigung »n den nächst-» Jahre» erreicht «erde». R«r ^!^?^^EE"*en w,r«schasMch nicht gegeneinander, sonder« Miteinander arbeite«, »ird ,s gelinge«, di« schwere» Ken ¬ is G««f. Die Red« des Reichskanzlers Herman» Müller in der gestrige« Nachmittagsfitzung der Völker, bundsversammluug hatte folgende« Wortlaut: Herr Präsident, meine Dame« und Herren! Ich bitte, mir zunächst eine Bemerkung persönlicher Art gestatte« zu wolle«. Es ist mir ei» Bedürfnis, «ei« Bedauern darüber ausznsprechen. daß mein verehrter Kollege, der Herr Reichs, Minister des Auswärtige« Dr. Stresemau», der vor zwei Jahr«« an dieser Stelle die deutsche Mitarbeit im Völker» bund einleitete «nd seither als erster deutscher Delegierter im Rat und in der Bundesversammlung tätig gewesen ist, nicht anch diesmal wieder Wortführer Deutschlands sei« kann. In dem Telegramm, mit dem er die freundliche« Grüß« der Bundesversammlung erwidert hat, kommt zum Ausdruck, mit welcher Anteilnahme er unsere Verhandln«, gen verfolgt, und wie bitter er es empfindet, i« Augeublick a« der ihm so am Herz«« liegende« Mitarbeit i« Ge«f »er, hindert z« sei«. Lasten Sie mich aber dabet eines sosort hinzufügen: We«n ich in diesem Jahre hie, die Auffassung des dentsche« Volkes vermittele, so geschieht das in dem gleichen Geist und in dem feste« Wille«, in der Organisation »es Völkerbundes dnrch offene «nd aufrichtige Zusammen arbeit mit de« andere« Ratio««« aus die Erhaltung des Weltfriedens hiuznwtrke« «nd kein anderes Gesetz sür die Gestaltung der internationalen Beziehung«« anznerkenne« als das Gesetz der friedliche« Verständigung und des fried, lichen Ausgleichs. Der bisherig« Verlauf -er Debatte hat bereits deutlich erkenne« laste«, welches die Frage« find, die augenblicklich im Vordergrund der BölkerbnndSpolitik stehen. Sie sind vo« außerordentlicher Bedeutung, «nd ich lege deshalb Wert darauf, de« grundsätzlichen Standpunkt Deutschlands da,» heute kurz darznlege«. Ich möchte ausgehe« von dem große« internationale« Ereignis, das sich vor kurzem «u Paris vollzogen hat, und das mit de« Ziele«, die wir hier in Genf zu verfolge« habe«, ans das engfte zusammenhängt. Die Bedeutung des in Paris unterzeichnete« Paktes zur Slechtung des Krieges ist vo« verschiede««» Vorrednern be reits i« Helles Licht gerückt worden. Ich kau« mich ihre» Ausführungen nur ans vollster Ueberzeugung ««schließen. Die breite« Maste« find bei alle« Völkern für d»e Aechtuug des Krieges. Di« verantwortliche« Regierungen aber dür, fen dr ihrer praktische« Politik nicht darüber in Zweißtl sein, was es bedeutet, «en« sich die Staate« in ei«««, feierliche« ««d bindende« Bettrage für alle Zukunft ver pflichten. auf de« Krieg als Instrument der national«« Politik z« verzichte«, und wen« sie ih« damit aus der Reihe der legitime« Mittel zur Gestaltung der zwischenstaatliche« Beziehungen ansstreiche«. , ^ . . . Die Männer, anf deren weitblickende Initiative das Zustandekommen des Paktes znrückznführe« ist, habe« An spruch anf unsere« aufrichtigen Dank. Es bedeutet keine Einschränkung dieses Dankes, wenn ich die beste Garantie für die Wirksamkeit Les Paktes Lari« sehe, daß er letzte« Endes nicht i« willkürliche« Entschlüsse« der Kabinette, sonLern in dem Empfinde« wurzelt, das heute dnrch die ganze Menschheit geht. Mehr als in alle« Epoche« der Ge, schichte «erde« gegenwärtig fnnLamentale Staatsaktionen dieser Art vo« -en kräste« diktiert, die i« den Völker« lebendig wirke«. Die Welt sucht heute «ach neu«« Forme« des internationale« Lebens, weil sie immer mehr erkennt, daß es in Hohem Maße andere Faktoren find, die hente für das Weltgeschehen bestimme«» find, weil st« steht, daß wir die Dinge nicht mehr allei« mit de« Methode« z« meister« vermöge«, anf der«, Anwendung die frühere Politik i« wesentlichen beruhte. We«n, von diesem Gesichtspunkt ans betrachtet, der Staatsmann nichts anderes z« tu«, hat, als die in de« Völker« wirkenden lebendige« kräste i« rich, tiger, Angenblick «nd in der richtige« Form znr volle« Ans, Wirkung gelang«« zu laste«, so verliert seine Ausgabe djw durch nicht an Bedeutung «nd auch nicht au Schwierigkeit. Seine Ausgabe fordert, daß er, tm engst«« Kontakt mit dem Fühle« der Völker stehen», die Zeichen der Zeit erkennt, daß er di« Hindernisse beseitigt, die sich der lebendig«» Entwlck, lung entgegensetzen, «nd daß er vor allem dieser Entwick lung nicht sttnerseits Hinderuiste bereitet. So erwart«, den Staatsmag« auch ans dem Pakte «rr Aechtuug d«S Krieges vo» selbst neu« Aufgabe«. Da- ist kei« Beweis für seine Unvollkommenheit, ech ist im Gegenteil «nr ei« Beweis für seine Fruchtbarkeit. Die einfachfte Logik führt nus zu diesen Anfgab«« hi«, «nd «en« es noch eines Be, weises dafür bedürfte, daß der Pakt von Paris ans einem tief«, Bedürfnis «nserer Zeit heranSgewachse« ist, daß er ein organisches Glied in der gegenwärtig«, Entwicklung darstellt, so würde ei« solcher Beweis darin liege«, daß die neue« Anfgab«», vor die er uns stellt, sich genau decke« mit de« Punkte«, die anf der Tagesordnung gerade dieser Bn«, dcsoersammlung de» ersten Rang «inuehmen. Ist es n«S ernst mit dem Verzicht anf eine gewaltsam« Lösung vo« Gegensätze« -wisch«, de« Staate«, so stnd wir anch gezwun gen. immer «ehr daraus Bedacht zu nehme«, die Mtttel sür eine« anderweitig««, friedliche« Ausgleich solcher Gegen sätze zu sind««. Ist «S «ns ernst mit dem Verzicht anf de« Krieg, so kann das anch ans unsere Auffassung über die militärischen Machtmittel, die sür de« Krieg bestimmt find, nicht ohne entscheidende« Einfluß bleibe«. Wir könne« mit Anerkennung ans die mühevolle Arbeit zurtickblicken. die aus Grund der Beschlüste der vorjährige« VnndeSvcrsammlnng seither i» dem Komitee sür Schieds gerichtsbarkeit «nd Sicherheit geleistet ward«« ist. Das Komitee hat das ihm znge«tes«t wette Gebiet sorgsam durchfurcht «nd de« Staate« mancherlei Wege gewiesen, anf de««« sie neue Friedensgarantie« finde« könne«. Deutschland kann mit Genugtuung feftftelle«, daß es ,« seinem Teil die Empfehlungen des Komitees bereits vorher dnrch die Verträge von Locarno, durch das System seiner Schiedsverträae und durch die Unterzeichnung der Fokal» tativklaufel in die Wirklichkeit ««gesetzt hat. Es hat an de« Arbeite« des Komitees gleichwohl mit größte« Inter esse teilgenommen, «nd es bat versucht, ei« neues Element t« die Verhandlungen hineinznbringe«, durch Anregungen, di« auf einem nach meiner Ansicht grundlegende« Gedanke« beruhe«. DaS ist der Gedanke, daß, «« die Kriegsgefahr zu beseitige«, es nicht daraus ««kommt, de« Krieg gegen de« Krieg vorzubereite«, souber« dem Ausbruch von Feind seligkeit«« vorzubeuge«. Weun wir auch hosse« dürse». daß wir den Gefahre«, deue» die deutsche« Anregung«« und die ans ihnen hervorgegangene« Vorschläge des Komitees zn be, gegnen suche«, durch be« Pakt vo« Paris sehr viel weiter entrückt stnd als früher, dürfte dieser Teil der Arbeite« deS Komitees doch auch hente noch die Aufmerksamkeit der Bun, desversammluug verdienen. Go lebhaft sich die letztjähriqe VölkerbnudSarbeit dieser eine« Seite des Problems der Friedensficherüng zuwandte, so kau« doch nicht dasselbe gesagt «erd«« von der andere« Seite des Problems, die die Unterdrückung der Kriegsmittel betrifft. Ich mache kei« Hehl daraus, daß mich der Stand der Abrüstungsfrage mit ernster Gorge erfüllt. Wir stehe« vor der ««leugbaren Tatsache, daß die lange« Beratungen hier in Genf in dieser Richtung bisher zu keinem positive« Ergebnis irgendwelcher Art geführt habe«. Seit nahe,« drei Jahren tagt immer wieder die Vorbereitend« Ab, rüstungSkommiffion. Es ist aber dabei »icht gelange«, die der Sommtssto« überwiese««. Arbeite« ernsthaft i» A«griff zu aehme«, geschweige denn z« erledige«. Wir wäre« «ach be« wichtige« Beschlüsse« -er vorjährige» Tagnng z« -er Erwartung berechtigt, Latz sie ««dlich deu Weg sür die als baldige Erziel««« praktischer Ergebnisse freimache« würde«. Für eine laug« umstrittenes Problem, das Verhältnis der Sicherheit znr Abrüstung, war eine Lösung gesnnden. die zwischen zwei entgegengesetzte« These« eine« Ausgleich schafft ««d so die Gewähr für die Erzielung praktischer Resultate zu biete« schie«. Auch diese Erwartung ist wieder enttänscht worden. Der Herr Vorsitzende des Rates hat i« seiner Eröffnungsrede gesagt, daß wir hente zu neuen Hoffnungen berechtigt seien, ei« anderer der Herr«, Bor, redner hat diese Hoff««««« mit -em Hinweis anf de» Pakt von Paris «nd ferner mit dem Hinweis auf das Ueverei«, kommen zwischen der Königlich Großbritannische» Regie, rang «nd der französische« Regierung begründet. Ueber die Bedeutung des Paktes von Paris für die Abrüstungs frage habe ich meinerseits bereits der gleichen Auffassung Ausdruck gegeben. Was das erwähnte Uebereiukomme« angeht, so werde ich es begrüße«, wen« es sich gleichfalls als ei« geeignetes Mittel znr Förderung des Abrüstungs problems erweist. Aber die Bundesversammlung dars stch hente nicht mit der Konstituierung bloßer Hoffnungen zu frieden geben. Ich halte es für ihre dringendste Aufgabe, diejenige« Beschlüsse z« fasten, die geeignet find, derartige Hoffnungen zu verwirkliche«. Wir habe« gestern «u, mittelbar nacheinander zwei sehr bedeutsame Rebe« gehört, die in der Frage der Abrüstung ein«« Kontrast der Auf fassung zutage treten ließe«, wie er schärfer kau« gedacht werde« kann. Es ist der Zweck «nd der große Bortefl unserer Debatte«, daß sie Gelegenheit gebe«, die verschie« bene« Auffassung«, kenne« z« ler«e«. «nd es ist «eit bester, wen« «och bestehende Gegensätze assen ausgesprochen wer» de«, als wenn man versucht, sie in der ein«» oder andere» Art z« verdecke«. Aber ich gestehe, daß es mich doch ties be« troffen hat, von der eine« Geite in ergreifende«, ««mittel, bar aus dem Leben genommenen Wort«, di« Anzeichen ««d Gefahre« einer ««gehemmten Rüstnngspolittk geschildert z« höre» «nd vo« ller andere« Seite, wen« ich recht »erstand«« habe, de« Standpunkt vertrete« z« sehe«, daß Le« «b, rüstnngSproblem vielfach eine übertriebe«« vedent«ng bei, gemeste« werde, daß cs also sozusagen ei»e Frage zweite» Ranges sei, daß es verfrüht wäre, ««mittelbar »raktische Resultate herbeiführe« zu wolle«, «nd daß man «it solche« Resultate« erst rechne« dürfe, wen« die einzeln«» Gtaate« das ihn«« «och fehlende Gefühl der Sicherheit gewönne« hätte«. Ich hoffe, annehme« z« könne«, daß dieser letztere Gtandpnnkt im Völkerbund nicht die Oberhand gewinnt. Das würde nicht möglich sei«, ohne die ganze« Beschlüsse »er Bundesversammlung der letzten Jahre z« »erlengnen. Jedenfalls halte ich mich als Vertreter Deutschlands für berechtigt und verpflichte«, einer solche« Auffassung mit der gleiche« Offenheit di« entgegengesetzte gegenüber ,« stelle«. Es liegt ans der Hand, daß ein Land wie Deutschland, das v 'lig «ntwafsnet worden ist. de« bisherige« Mißerfolg der Abrüftnngsdebatten besonders stark empfindet. Ma« vergegenwärtige sich doch einmal die Sachlage. Ei« Volk hat dnrch feine Entwaffnung eine Leistung außer, ordentlicher Art vollbracht. SS steht, daß es trotzdem aber an» dem geringsügigste« Anlaß von gewissen Stimmen des Aus landes mit den fchwcrsten Verdächtigungen «nd «orwürse» überfchüttet «nd womöglich als Feind deS WcltsriebenS hin gestellt «ird. Und gleichzeitig «nß es seststelle«, daß andere Länder de» Ausbau ihrer militärische« Machtmittel «»ge hemmt sortsetze», ohne dabei einer Kritik »« begegne«. Di« Entwaffnung DcntfchlandS dars «icht länger daftehe» ol der einfertige Akt der de« Siegern des Weltkrieges in die Hände gegebe««» Gewalt. E» muß endlich zur Erfüllung Sonnabend, 8. September 1V28, abends La« Riesam Tagebla* «scheint jede» Tag abend« '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn» und Festtag«, vezna-pret-, gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark 2S Pfennig ohne Zustell gebühr. Für de» YaL de« Eintreten« von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhn« und Materialienpreise behalten wir un« da« Recht der Preiserhöhung und Nachsorderung vor. Anzeige» für m« Kummer dm LnSqabetageS find bi« 2 Uhr vormittag« aufzuaeben und im voraus zu bezahlen; ein« Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis sür di« «9 m« brttm. t ww roh« Grundschrift-Zeil« sk Silben) 25 Gold-Pfennig«; die SS mm breite Reklamezeil« I0ü Gold.PfenniA; zeitraubender und tabellarischer Satz 50'/, Aufschlag. Feste Tarif«. Bewillig«» Keö-M «lischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage «ingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung», und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage .Erzähler a» 4« cklb-ck. -- Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher «ine» Ansnrmy «oh Sicherung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung be« Bezugspreise». Rotationsdruck und Verlag: Langer ß Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goettzeftraßr Sb. Verantwortlich sür Redaktion: i. V.:F. Teichgräber, Riesa; sür Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa.
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