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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.05.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193705223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19370522
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19370522
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1937
- Monat1937-05
- Tag1937-05-22
- Monat1937-05
- Jahr1937
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.05.1937
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Riesaer Tageblatt Drahtanschrift« Tageblatt Riesa Fernruf !S»7 Postfach Nr. 5» and A«r»igrr Medw md Atycherf. US- de» Hauptzollamte» Meiden . Postscheckkonto: Lreiben IbSll «irokass»! RiisaRr.» , H-11« SV. Jahr» Sonnabend, SS. Mai 1SS7,adendS Das Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abends V,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, bei Barauszahlung, für einen Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr, Postbezug RM. 2.14 ernschl. Postgebühr (ohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte (6 aufeinanderfolgende Nr.) 55 Pfg-, Einzelnummer 15 Pfg. Anzeige« für die Nummer des Ausgabetages sind bis 1» Uhr vormittags aufzugeben; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagest nnd Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis tür breite mm.Zeile oder deren Raum v Rpf., die SO mm breite, »gespaltene mm.Zeile im Textteil 25 Rpf. (Grundschrift: Petit S mm hoch). 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Ne- satzungsmitglieder vom Luftschiff „Graf Zeppelin« und die Mitglieder der Besatzung des „Hindenburg«, die nicht an seiner letzten Fahrt teilgenommcn haben, sind mit Kamera den der Bobcnmannschaft des Wcltluftschifshafens Rhein- Main der Zcppelinrecderci Friedrichshafen und des Luft schiffbaues Zeppelin hcrbcigeeilt. He acht von ihnen tra gen zusammen mit Soldaten der Luftwaffe die sterblichen Reste ihrer Kameraden und der übrigen Opfer durch di« Reihen der mit erhobener Rechten in stiller Ehrfurcht har renden Menge zur Trauerhalle, wo die Toten in langen Reihen zwischen einem Meer von Blumen und Grün aus gebahrt werden. Am frühen Nachmittag trifft ans dem Flugplatz Cux haven das Sonderslug,eng der Deutschen Lufthansa ein, das die sterblichen Neste Kapitän Lehmanns, des zweiten Zcppe- linführcrs und nm die deutsche Luftfahrt so hoch verdien ten Direktors der Deutschen Zeppelin Reederei, von Pln- mouth zu der Trancrscier nach Cuxhaven gebracht hat. Fran Lehman», die vom Schicksal so schwer geprüfte Gattin des deutschen Lnstvionicrs, hat ihrem Mann ans seinem Weg in die Heimat von Plnmvnth ans das Geleit gegeben. Chrrnabtellnngcn aller Gliederungen der Bewegung mit umflorten 'Bannern haben in weitem Viereck auf dem Flug- platz Ausstellung genommen. Angehörige des toten Mei sters der ".'ustschissalirt, Kapitän von Schiller vom Lustschiss- bau Zeppelin und Kund Eckener sowie Vertreter der Lnst- wasfe habe» sich ans dem Rollfeld cingesnnden, nm ihren Freund und Kameraden in der Heimat zu empfangen. Unter Borantritt von Elircnabtcilnngen der Gliederungen der Bewegung führt der Trauerzng zur Hgpaghalle, ans dem ganzen Wea von einer vieltausendköpfigen, in ehr furchtsvollem Schweigen verharrenden Menge begrüßt. Die Staatotrauerseicr Am Abend sand in der großen Hapag-Passagicr-Hallc in Cuxhaven eine Staatotrauersrier für die Opscr der Katastrophe von Lakchnrst statt. ES war eine Feier, die Zeugnis ablcgtc sür die Liebe und das tiefe Mitempfinden eines ganzen Bolkcs, die darüber hinaus aber trotz aller Trauer und allen Schmerzes das ewige Vermächtnis der Toten in dem Gelöbnis ehrte, in ihrem Sinne und nach ihrem Willen weiter zu' schassen und das große Werk des Grafen Zeppelin und seiner mutigen Mitkämpfer und Nach folger weiter zu tragen in alle Zeiten. In der großen Halle steht die lange Reihe der Särge, bedeckt mit dem Hakenkreuzbanner, »mgebcn von einer Fülle frischer Blumen. AuS schwarzumkleideten Pvlonen lodern Opserflammcn und werfen ihren Schein gegen die Wände der Halle, auf das Schwarz der Trauer, und das leuchtende Rot der Hakenkreuzfahnen, der ReichskriegS- slagge und der Fahne der Zeppelinreeberei. Das Sternenbanner und die Flagge Schwebens lege« Zeugnis ab für die Opfer, die auch diese beiden Länder durch bas Unglück von Lakchnrst erlitten haben. In den vordersten Reihen haben die Angehörigen der Verunglück ten Platz genommen. «ns Grund der unzählige» Trauerbeweise dankerfüllt sagen: die ganze Welt — der furchtbare Schlag vom 7. Mat, der all« menschlichen Erfahrungen erschütterte. Noch weiß ma» nicht die Gründe, «och arbeitet ei«e de«tsche Sachverstä». digenkommisstou gemeinsam mit de« hilfsbereite« Fach leuten der Bereinigten Staate« von Nordamerika fieberhaft an der Aufklärung des Unglücks und schon liege«. sa«iete Vertrauensbeweis« vor, daß man ei« Gefühl tiefer Rühr»»« »icht »»«erdrücken kann. So habe» die engere« Kameraden unser er Tote«, ht, Maunschasten vom Grase» Zeppelin, ausnahmslos gMbeie», die Fahrten fortzusetzen, «nd so habe« zahlreiche Fahrgäste an» der ganzen Welt de« gleichen Wunsch geäußert. Schöner kann niemand das Vermächtnis ,«s«« treue« Tote« aussassen, dnrch Pflichterfüllung »nd Ei»satz, bereitschast folgt dem Tode die «nserftehnng. A»s dem gleich«« Geiste herans gab unser R«ich»l«st, sahrtminister Generaloberst Güring »och in der Unglück», »acht die Parole heraus, daß wir tatkräftig i« St»«« der Tote» «»d dem Vermächtnis des Grasen Zeppelin «»eiter arbeiten werde», nachdem fedoch vorher alle Maßnahme» ergriffen seien, die eine Wiederholung eines solche» U«, glücks »ach menschlichem Ermeßen ansschließen. D«S Heldenlied vom Lebe» »nd Sterbe» dieser Männe« der Lust und die tiefe Mittraner des ganzen deutsche« Volkes und des Auslandes wird de» Hinterbliebene» fi» Trost in ihrem großen Leid sein. An sie alle denke« wir t» dieser Stund«, in erster Linie auch der Führer, de, Luft» sahrtminister «nd die ganze Nation. I» stolzer Trauer wollen wir gemeinsam an das Ewige, Unvergängliche denken, indem wir unsere» Gefall lenen znrnse«: Hiermit danken wir Euch alle», di« Ihr Ene« ließet in treuer Pflichterfüllung »nd Kameradschaft, tä«, Besatzung und Passagieren» Wir »olle» unser fortsetzen, so gut es in unseren Kräfte» steht! Ench aber wird die deutsche Lustsahrt »nd das ganze deutsche Volk niemals vergessen!« Staatssekretär Milch hat geendet. Die Ehrenkompanie der Luftwaffe präsentiert das Gewehr, die Fahnen senken sich und daS Lied vom guten Kameraden grüßt die Toten. Mit den Liedern der Nation schließt die Trauerfeier. Staatssekretär Dr. Lammers spricht de» Hinterbli«, bene« dann in herzliche« Worten das Beileid des Führer» und Reichskanzlers aas. Um die Särge häufen sich zahllose Kranz- und Blumen spenden. Neben dem Kranz des FübrerS und Reichskanz lers, des Reichslnftsahrtministers und des Stellvertreter» des Führer s haben für den Reichskricgsminister der Kom mandierende General des X. Armeekorps, General der Kavallerie Knochenhauer, sür den Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Konteradmiral Stobwasser Kränze stieder- gelegt. Rcichsminister Dr. Goebbels hat durch LandeS- stellenleiter Schmonsces, Osthanuovcr, eine Kranzspende niederlegen lassen. Auch die übrigen Mitglieder der Reichs- regiernng sind mit Kranzspenden vertreten. Für den Reichsorganisationsleiter Dr. Lev hat Hauptamldleiter Marrenbach, für den Reichsführcr LS. Himmler LS.-Ober- gruppensührer Heißmevcr, sür Korpssührer Hühnlein FtSKK.-Gruppensührer Jürgensen für den Leiter der A«»- landSorganisation, Bohl«, der Leiter der Zweigstelle Ham- Bor dem Podium stehen Kameraden der Marinelust- schiffer-Traditionskampanie Hamburg mit ihren Fahnen, zu beiden Seiten Besatzungsmitglieder des Luftschiffes „Graf Zeppelin« mit Kapitän Ladwig und einem Teil der Besatzung der „Hindenburg«, der nicht an der letzten Fahrt teilgenommcn hat. Auch eine Abordnung des Luftschiff baues Zeppelin unter Führung von Direktor Dr. Schmied ist »»gegen, darunter Knud Eckener und Lorenz Rieger so wie BetriebSzellenleiter Schlegel. Hinter der Abordnung befindet sich auch Obermeister Schwarz, der im Lustschiff LZ. 4 BesatznngSmitglicd war und die Katastrophe bei Echterbingen im Fahre GM miterlebt hat. ArbeitSkame- raden der Bordmannschait des LuftschisfhafenS Rhein-Main sind ebenfalls unter der Abordnung, die die Ehrenwache hält. Eine Ehrenkompanie der Luftwaffe ist vor der langen Reihe der Särge aufgezogen. Kurz vor Begin» der Traucrseier ist aus Hamburg ein Tonberzng mit Angehörigen der Reichsregiernng, der Reichs leitung der RSDÄP. und der Wehrmacht sowie vertrete«» des Auslandes aus dem Havagbahnhos eingetrossen. Als Vertreter des Führers und Reichskanzlers ist der Staats- sekrctär der Reichskanzlei Dr. Lammers gekommen, als Vertreter des NcichsministcrS der Luftfahrt der Staats sekretär im RcichSlnftsahrtmiuisterinm, General der Flie ger Milch. Unter den Traucrgästcu bemerkt mau weiter den Reichsverkchrsministcr Dr. Dorpmttller. Gauleiter Tclschow ans Hannover, Gauleiter Növcr und Gauleiter Sprenaer. AuS der Ncichshauptstadt sind der österreichische Gesandte Tauschik und der schwedische Gesandte Richert, so wie sämtliche Lustsahrt-, Heeres- und Marine Attach< » der auswärtigen Mächte zu der Traucrseier ericknenEn. Weiter bemerkt man den Korpssührer des NS.-Fliegerkorps. Gcurralmafor Christiansen, den Kommandierende» General des X. Armeekorps, General der Kavallerie Knochcnhaner, dem Kommandeur im Lnstgau IN, Gcucralmaior Mohr, den stellvertretenden Kommandierenden Admiral der Marine station der Nordsee, Konteradmiral Stobwasser, SS-Ober- griippcuführcr Hcißmencr, NLKK.-Gruppenkührrr Jttrgcn- seu. Aus Hamburg ist auch der amerikanische General konsul Earbart erschienen, die Rcichshauptstadt ist dnrch Stadtrat Engel vertreten, Hamburg bat den Regierenden Bürgermeister Krogmann und Laudesstcllenleiter Schmidt entsandt. Auch Bürgermeister Baerlin - Friedrichshafen und der Schwiegersohn des verstorbenen Zeppelin, Gras Brandenstein-Zeppelin, nehmen an der Trauerseter teil. Die Deutsche Lufthansa, die Hambnrg-Amerika-Linie und der Norddeutsche Llopd sind durch ihre Vorstandsmitglieder vertreten, der Luftschiffbau Zeppelin durch Kapitän von Schiller und Direktor Issel. Ans Cuxhaven ist Ober bürgermeister Klostermann mit den führenden Männern der Hafenstadt anwesend. Siu Lorbeerkranz Adolf Hitlers Die weihevollen Klänge des Chopinscben Trauer- Marsches fluten dnrch die Halle. Dan» legt Staatssekretär Dr. Lammers im Auftrage des Führers und Reichskanzlers eine« große», mit Lilien uud Nelken geschmückten Lorbeer kranz an den Särgen nieder. Im Auftrage des Reichslnftsahrtministers, Generaloberst Göring, nimmt darauf Staatssekretär General der Flieger Milch das Wort zu folgender Ansprache: I« tiefer Trauer empfängt heute das dentsche Volk di« Opfer der Katastrophe von Lakehnrft anf heimatliche« Bode«. / Z« Ihre« Ehre« hat der Führer diese staatliche Teanerfeier »eranstaltet »nd durch feinen besondere« «ertreter, Staat», sekretär der Reichskanzlei Dr. Sammer», seine» Kran, an de« Särge« »iederlege» lasse«, «« anch seinerfeitS Abschied z« nehme« vo« diese« pflichttreue« dentsche« Menschea, di« sür unser Vaterland de« Tod gesunde« habe«. Mit stolze Anerkennung haben Führer n»d Volk in all de« letzten Jahre« ans die großen Leistungen «»serer Zeppe- li«l»ftschisfe geschan«, die in regelmäßige« Fahrten de« »entsche« Name», der dentschen Mannesleistnng »nd der Technik i« de, ganze» Welt Ehre machte«. Neben den Besatznngen, de« Ingenieure» «nd Arbei ter« von FriedrichShase« «nd Frankfnrt a. M. muß dabei anch der Fahrgäste gedacht werden, die dnrch ihr«« ver- «ranenSb-weiS tatkräftig sür die Entwicklung »er Lnstschisf. sahrt beitrnge«. Wir Iraner« nicht «nr «m diese 2» Tote«, die heute heimkehrten, sonder« auch «m vier weitere Dentsche in Amerika, um sttns amerikanische Staatsbürger, eine» Schwede« «nd nicht znletzt «m den tapsere« amerikanisch«, Fliegersoldate», der bei den RettnngSarbeite« in Vorbild, licher Kameradschaft sei« Leben ließ. Schön «nd zugleich schiver war der Ausstieg der Lust», schissahrt, der «ach sahrtansende» alt«« Träume« der Mensch, heit unserem Jahrhundert vorbehalte« blieb. Wir alle kenne» die Schwierigkeiten und RiickenfchlSge des alte« Grafen Zeppelin. Wir alle erinnern uns an Schterdingen «nd manch ander«« Schicksalsschlag, der unsere Lnftschiss, fahrt tras. Aber immer wieder wnrden die Lücken ge schlossen, die der Tob riß, uud neue Männer setzte« das Werk sort. Je größer die Widerstände waren, umso größte waren Wagemut «nd Wille znr Tat. Nach sahrelange« sorgsältiger Entwicklung hofften wir, den LustschifsverkÄr meister» z« können «nd das neue Dentschländ stellt in großzügiger Weise die Grundlagen sür eine» Weltverkehr sicher. Biele Hnnderte von Fahrten mit vielen Tausende« vo« Fahrgästen zengteu für den Glauben an die Sicherheit des Luftschiff»«kehr. Da traf «ns Deutsche — und ich darf Die Toten d«S „Hiudenburg" in der dentschen Heimat Ter Dampfer „Hamburg", der die Särge mit den Opfern der schweren Luftschisfkatastrophc in die deutsche Heimat brachte, nach seinem Eintreffen in Cuxhaven. (Scherl Bilderdienst -- M.)
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