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Sächsische Radfahrer-Zeitung : 08.07.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1683809971-189907089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1683809971-18990708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1683809971-18990708
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Radfahrer-Zeitung
- Jahr1899
- Monat1899-07
- Tag1899-07-08
- Monat1899-07
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Radfahrer-Zeitung : 08.07.1899
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VIII Jahrg. No. 14 274 8. Juli 1899 stitut verrät in dem vorliegenden Plane ebenso wie in vorhergegangenen kartographischen Entwürfen einen sicheren, routinierten Blick für jene Details der Orien tierung, die dem Wanderfahrer am nächsten liegen und ihn zu rascher Entscheidung behufs Wahl der Strecke führen. Gerade in letzterem Kardinalpunkte zeigt Mittel bach seine wertvolle Praxis als Tourenfahrer. Die Höhenprofile, welche ich auf keiner Karte missen möchte, sind beibehalten, die Konten in ihren Gesamt- und kleineren Teilstrecken genau kilometriert, die Strassen nach ihrer Bedeutung gekennzeichnet, Flussläufe und Waldbestände in exakten Umrissen angegeben und end lich eine grosse Reihe brauchbarer Informationen ver zeichnet, ohne die Uebersicht zu erschweren. Mit Ge- nugthuung begrüssen wir es daher, dass auch für Nord- und Südthüringen eine gleiche, dem Radtouristen auf den Leib gepasste Bearbeitung im Werke ist. Weltrunde. Der Gau 21a Vogtland-Thüringen vom D. R.-B. veran staltete Sonntag, den 25. Juni, seine Fernfahrt Gera Berlin. Beim Eintreffen der Wettfahrer in Leipzig zeigte es sich, dass der Gau 21 Sachsen von diesem bedeutenden sport lichen Unternehmen seines Nachbargaues nicht im ge ringsten Notiz genommen hatte. Glücklicherweise hatten sich Sachsenbündler in grösserer Anzahl in Connewitz eingefunden, die unter der umsichtigen und energischen Leitung des Herrn Bundespräsidenten Horst Wolff den Ankommenden jede Unterstützung zu teil werden liessen und sie durch das gesamte Stadtgebiet bis zur Erreichung der freien Landstrasse begleiteten. Von den Wettfahrern ging daraufhin vom Ziele Berlin eine zahlreich mitunter schriebene Karte ein folgenden Wortlautes: Für die liebenswürdige Unterstützung der verehrlichen Sachsen brüder herzlichen Dank. — Es freuen sich alle Fahrer über die liebenswürdige Unterstützung. Alex. Schmidt, Gaufahrwart 21a. — Es freut uns, dass unser Bezirk Leipzig die Gelegenheit wahrnahm, den werten Sport kameraden vom Gau 21a durch die That zu beweisen, dass der „sächsische“ Radfahrer-Bund „deutschen“ Sport pflegt. Die „Presto“-Fahrrad-Werke schreiben uns auf unsere Anfrage, warum ihr Angestellter, Herr Josef Fischer, bei der Fernfahrt Bordeaux — Paris nicht „Presto“ gefahren hat, wie folgt: „An die ,Sächsische Radfahrer Zeitung' Leipzig. Wir kommen erst heute zur Erledigung Ihres Ge ehrten vom 1. ds. Mts. und teilen Ihnen in der An gelegenheit Fischer folgendes mit: Fischer ist im Früh jahr dieses Jahres für uns in Bayern gereist und hat während dieser Thätigkeit nicht den geringsten Erfolg gehabt. Wir haben ihm pro Tag Mk. 20.— Spesen bezahlt und ihm für jedes verkaufte Rad Mk. 5.— Pro vision bewilligt. Seit dem 1. März trainiert Fischer und erhielt von derZeit ab von uns monatlich Mk. 600.—. Für die Fernfahrt Roubaix—Paris haben wir sowohl, wie die Continental, jeder 400 Fr. für Schrittmacher bezahlt. 3 Tage vor dem Rennen Bordeaux—Paris ging uns ein Schreiben von Fischer zu, in welchem er uns mitteilt, die Kosten für Schrittmacherzwecke seien bei diesem Rennen so gross, dass weder er noch wir dieselben bezahlen könnten, und habe er sich infolge- ■ dessen entschlossen, eine andere Marke zu fahren. Es fehlten ihm übrigens auch genügend Ersatzmaschinen, denn mit den 3 von uns erhaltenen Maschinen könne er das Rennen nicht bestreiten. Wir waren über diese Mitteilung selbstverständlich erstaunt, denn wir hätten die Spesen, welche das Rennen verursachte, unter allen Umständen bezahlt und die notwendigen Ersatzmaschi nen, welche bereits fertig waren, unter allen Umstän den geliefert. Fischer hat sich zwar laut Vertrag vom Januar 1899 verpflichtet, Mk. 3000.— Konventional strafe zu zahlen, wenn er ein anderes Rad benutzt; wir würden aber jedenfalls, wenn wir eine Klage an strengten, leer ausgehen. Wir stellen es Ihnen frei, die Angelegenheit in entsprechender Weise zu ver öffentlichen und an sämtliche Sportsbehörden zu be richten, damit Fischer event. zu keinem Rennen wieder - zugelassen wird. Zum Schluss bemerken wir noch, dass wir an Fischer, welcher auf monatliches Salair von Mk. 600.— ab 1. April ds. Js. Anspruch hatte, bis zum 8. Mai bereits Mk. 1223.28 exkl. 400 Fr. für das Rennen Roubaix —Paris bezahlten, also wesentlich mehr, als er eigentlich zu fordern hatte. Hochachtend „Presto“- Fahrrad-Werke, Günthei - & Co. Kommanditgesellschaft.“ Wenn sich nicht der - Deutsche Rennfahrer - Verband der Sache annimmt, wird sich gegen dieses unlautere Gebaren des früher so sympathischen Münchners kaum . etwas thun lassen. Es ist das übrigens nicht das erste Mal bei Fischer; er hat schon früher einmal, als er von den „Styria“-Fahrrad-Werken engagiert und bezahlt war, nicht „Styria“, sondern „Humber“ gefahren; man hätte also bei ihm recht vorsichtig sein müssen. Auf den preussischen Bahnen ist es Vorschrift, nicht nur die Lampe, sondern auch die Rahmentasche bei Aufgabe des Rades von diesem zu entfernen. Zu letzterer Be Stimmung bemerkt der „Wrzb. G.-A.“: Diese Bestimmung ist einmal zwecklos, denn wenn, wie dies offenbar der Fall ist, angenommen wird, durch Entfernung der Tasche werde Raum gespart, so ist man im Irrtum: die Pedale des Rades geben diesem in jedem Falle dieselbe Breite, die es auch, wenn die Tasche nicht abgenommen wird, haben würde. Die Bestimmung erschwert ferner die Beförderung des Fahrrades auch' vom Standpunkt der Eisenbahnverwaltung aus; die Tasche dient dem Rade als Puffer im Falle von Quersehwankungen und muss, wenn nicht vorhanden, durch irgend ein anderes Polster ersetzt werden, vorausgesetzt, dass man seitens der Be amten die der Behörde zur Beförderung anvertraute Maschine nicht geradezu mutwillig Beschädigungen aus setzen will; wir würden sagen, dass letzteres allerdings mitunter zu geschehen scheine, wenn nicht durch auf eine derartige Bemerkung die Beschuldigung.eines crimen laesae majestatis den preussischen Eisenbahnbehörden gegenüber aufgebaut werden könnte. Schliesslich ist der Zwang, die Tasche zu entfernen, für den Reisenden selbst eine Quelle fortgesetzter Scherereien und Ver driesslichkeiten, die ihn verbittern und in Erregung ver setzen, auch wenn er sein Rad heil wiedersieht. Man stelle sieh die , Situation auf Stationen voi’, auf denen der Radler umsteigen muss: Tasche und Laterne unter dem Arm muss er sein Rad aus dem einen Gepäckwagen heraus- und in den anderen hineinschaffen! Dazu ge hört die Gewandtheit eines Akrobaten; die Prozedur er fordert ausserdem Zeit und so giebt es fortgesetzt An-j lass zu Differenzen zwischen dem der Abfahrt wegen auf Beschleunigung des Umladens dringenden Stations beamten und dem Radler, der nur zwei Hände und zwei Füsse hat und ausserdem der kgl. preussischen Bureau- kratie zu Liebe sein Rad auch nicht gerade ruinieren möchte. Ruiniert wird es bei der jetzigen Art der Be handlung auf den Bahnen ohnehin genug. Ob das Ge päck in der Tasche an der Maschine oder in den Netzen in den Coupes liegt, bleibt sich doch schliesslich für die Bahnen gleich. Der Deutsche Touring-Club München lässt sein amtliches Organ, Das Fahrrad, vom 1. Juli ab nur noch monatlich —■ anstatt vierzehntägig — erscheinen. Den Vorsitz hat an Stelle des zurückgetretenen Robert Tochtermann der Rechtsrat Dr. Schlicht übernommen. Für die Besucher der Allgemeinen Deutschen Sport-Aus stellung München 1899 sind zufolge Allerhöchster Ge nehmigung nachstehende Fahrpreisermässigungen auf den
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