„Mles vergängliche ist nur ein Gleichnis! das Unzulängliche, hier wird's Ereignis, das Unbeschreibliche, hier ist's getan; das Ewig weibliche zieht uns hinan." worauf es ankommt bei dem „Aufgang der Menschheit": es gilt, dies Urerlebnis der Menschheit auch geistig, ganz innerlich zu erfassen, das noch heute in Tausenden kultsymbolischer Schrift- zcichen eine deutliche Sprache spricht. Sie sind ein Spiegel des großen Kreislaufes der Sonne und der Erde, darin sich die Mensch werdung vom Uranfang bis in Ewigkeit gleichnishaft immer wieder neu vollzieht. Noch einmal: Solche Gedanken drängen sich in den wirthschen Forschungen nicht auf — das wäre der Wissenschaft unwürdig? — aber sie kommen unwillkürlich angesichts der Fülle der herbei gebrachten Tatsachen, wonach wir uns alle im Wirrwarr dieser Seit sehnen, ist hier — ganz im Sinne Goethes — Erfüllung: wir lernen wie nie zuvor das Leben wieder als Phänomen, als Wunder begreifen, davon auch in dem Hölderlin-Wort die Rede ist: „Ein Rätsel ist Reinentsprungenes, auch der Gesang kaum darf es ent hüllen, denn wie du anfängst, wirst du bleiben. So viel auch wirket die Not und die Sucht: das Meiste nämlich vermag die Geburt und der Lichtstrahl, der dem Neugebornen begegnet." — „wie tief be schämt, wie trostlos arm stehen wir" — um aber mit Herman Wirths eigenen Worten zu schließen — „vor jenem altingväonischen Glaubensbekenntnis des angelsächsischen Runenliedes, dem letzten heiligen Vermächtnis des versunkenen Paradieses der Gottes freien": Gott ist Anfang jeglicher Sprache, der Weisheit Stütze und der Klugen Trost, und der Menschen jedem Lust und Suversicht. Sücherschau. Herman Wirth hat seine Ideen zum ersten Male veröffentlicht in dem Luch „Oer Kufgang der Menschheit. Untersuchungen zur Geschichte, Symbolik und Schrift der atlantisch-nordischen Nasse." (Verlag Lugen viede- richs, Jena IS28. 672 Seiten mit 28 Textabbildungen und Tafelanhang.) Vas Buch enthält die Grundzüge, ist aber durch die Verschlingung der Motive als Ganzes schwer zu durchdringen, wenn auch im einzelnen und stellenweise nicht allzu schwer zu lesen für den, der von vornherein ein inneres Verhältnis zu dem Gegenstand mitbringt. Vas Buch ist nunmehr vergriffen, weit klarer ist die Linienführung der Gedanken in dem seit Dezember ISZI in Lieferungen erscheinenden Werke „Oie heilige Urschrift der Menschheit. Symbolgeschichtliche Untersuchungen dies- und jenseits des Uordatlantik." (Verlag Koehler 8c Knielang, Leipzig.) Vas ist Wirths wissenschaftliches Haupt werk. Ts gibt vor allem eine eingehende Vorlegung der uralten kultspmbo-