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verzogen sind II, ausgetreten 14, sodaß das neue Geschäftsjahr mit einem Mitgliederbestand von 344 beginnt. Gestorben sind im Vereins jahr fünf um die Saxonia sehr verdiente Mitglieder, und zwar Bau meister tzäbler, Gemeindevorstand E Eichler, Fabrikbesitzer K. tzänsch, Drabtwebermeister Linke und Frau Martha Osterlow Das Andenken derselben wurde durch Erheben von den Plätzen geehrt. Abaehalten wurden acht Vorstandssitzungen und eine Hauptversammlung. Die Ver anstaltungen des Winterhalbjahres waren sehr gut besucht, die Zahl der Besucher der einzelnen Vorträge schwankt zwischen 150 und 700. Auch die Belcilicung an den Ausfliiaen während des Sommers war sehr gut (siche besonderen Berichts. Die Wegmarkierung ist von der Saxonia siir unsere nächste Umgebung durchgesiihrt worden. Um den Wanderern einen Überblick über ein abqegrenztes Teilgebiet unserer Heimat zu geben, hat Oberlehrer Hasting eine Karte entworfen, die durch Musterzcichn r Dreßler in Ol auf Blech gemalt worden ist und die Gegend Oderwitzer Bahnhof bis Neuhütte und Scheibe bis Georgen thal zeigt. Die Tafel soll am Bahnhof Aufstellung finden. Das Orts museum, das schönste und reichhaltigste in weitem Umkreise, ist leider von Einwohnern nur sehr wenig besucht worden, gezählt wurden im ganzen 151 Personen. Es bewahrheitet sich auch hier wieder: „Das, was man hat, schätzt man nicht." Die Münzsammlung ist durch die Mitglieder Buchbinder H Linke und Holzbildhauer Böttcher geordnet worden und bildet nunmehr eine wertvolle Bereicherung des Museums. Geschenkt wurden dem Museum vom Feuermann Hertwig ein Schlüssel mit den Buchstaben 4.? 8., vom Gutsbesitzer Thiele fünf Leuchter und eine Zeitschrift: „Der sächsische Trompeter" (1834), von Krumbholz- Waltersdors aus dem Nachlaß des verstorbenen Prof Krumbholz ver schiedene Zeichnungen und ein Spazierstock des Fürsten Rohan, vom Buchbinder Linke ein Siegel „Göttin der Gerechtigkeit", von August Strodbach ein Speiskobalt von Gobabis (Deutsch-Siidwest-Asrika), von Frau Pfarrer Brussig verschiedene Bilder von Alt-3itlau und von E. Härtig eine „Leipziger Zeitung" vom 25. 1. 1825. Der Bericht schloß mit dem Wunsche, daß die Saxonia auch fernerhin ihrem Grund sätze treu bleiben möge: „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen." Uber die Photogruppe berichtete der stellv. Vorsitzende Born stein, daß die am 10. November 1925 gegründete Gruppe zwölf Ver anstaltungen unternahm, die von 118 Mitgliedern und 104 Gästen besucht waren. In den praktischen Arbestsabenden wurden behandelt: 1. Entwickelung bei Hellem Licht; 2. Kritik über Negative; 3. Tank entwickelung; 4. Blitzlicht Aufnahmen aus Farbenplaite; 5. Vergröße- rungen; 6. Drci-Schalen-Entwickelung. Vorträge wurden zwei gehalten (Eiselt: „Randstaaten Rußlands" und Hans Mühle: „Deutsche und Tiroler Berge"). Ins Neißetal und Tollensteingebict wurden Ausflüge unternommen. Zu Beginn des Winterhalbjahrs tst ein Anfängerkursus geplant. Durch die Photogruppe ist gewährleistet, daß ortsgeschichtliche und wertvolle Gegenstände und Ereignisse im Bilde festgchallen und der Nachwelt überliefert werden. Die Phoiogruppc stiftete aus diesem Grunde an dem Abend eine große Anzahl wertvoller Aufnahmen, die den Grundstock zu einer diesbezüglichen Sammlung bilden sollen. — Nach dem Bericht des Kassierers, Lehrer Köhler, betrugen die Ein nahmen 2898,59 Mk. und die Ausgaben 2864,97 Mk.; Museums kasse: Einnahmen 528,25 Mk., Ausgaben 313 Mk. An Zuwendungen erhielt die Saxonia für die Anlegung des Gedenkbuches für den Welt krieg 75 Mk. vom Militärverein, 25 Mk. vom Kriegerverein und 300 Mk. von der Gemeinde. Die zehn abgehaltenen Vorträge kosteten 1440 Ml-., an Einzel- und Dauerkarten wurden 930 Mk. vereinnahmt, sodaß von den 1236 Mk. betragenden Mitgliedsbeiträgen rund 35'/- Prozent für die Vorträge aufgewendet werden mußten Für die Wege markierung wurden 100 und für den Lesezirkel 130 Mk. verausgabt. Nach Beschluß des Voistandes werden zur Wiederwahl wieder sämt liche Ausfcheidenden bis aus den Beisitzer Erich Fiebiger, der eine Wiederwahl abgelehnt hatte, vorgeschlagen: Pfarrer Krohn 2. Vor sitzender, Obcrpostmstr. Ziesche Schriftführer, Oberlehrer Hasting Wart für Natuikunde. Benj. Mai stellv. Wart für Ortskunde, P. Ritter Lesewart, A. Fährmann und Bildhauer Karoll Beisitzer. Die Wieder wahl erfolgte einstimmig. Der Vorsitzende nimmt nach der Wahl Ver anlassung, sämtlichen Vorstandsmitgliedern zu danken und bittet gleich zeitig um weitere rege Mitarbeit. Auf einstimmigen Beschluß des Vor standes wurden von der Versammlung ebensalls einstimmig zu Ehren mitgliedern ernannt: der Ortschronist Benj. Mai, der 2. Vorsitzende Pfarrer Krohn und der Wart für Naturkunde, Oberlehrer Hasting. Seit dem 26. Noo 1902, nach der Vereinigung der beiden Vereine, gehören die drei ernannien Ehrenmitglieder dem Vorstände an. Das Winterprogramm sieht folgende Vorträge vor; 7. Okt.: Aurich-Reichenberg: „Das Kummergebirge" (Kino); 28. OKI.: Dr. Römmert: »Die Wunder der unsichtbaren Welt (Kino); 17. Nov-: „Die Brüderhöfe" von Wilhelm Friedrich Reichenau; in Gemeinschaft mit der Volkshochschule, unter Mitwirkung des Dilettantcnvereins („Weinhaus"); 30. Noo.: Schneegipfel Afrikas, Film (Kino); 12. Dez: Lehrer Melzer-Dresden: „Weihnachten im Erzgebirge" (im „Bad"-Neusckönau); 7. Ian.: Kraxel-Schulze: „Vom Pizz Bernina zum Monte Rosa" (Kino); 28. Ian.: Stötzner: „Im unerforschten Tibet" (Kino); 8 Februar: „Wunder der Scköpfung, Film (Kino); 24. Februar: Vater-Löbau: „Die Elbe von der Quelle bis zur Mün dung" (Kino); 17. März: Pilz: „Rund um die Lausche"; 29. März: Bürgel: „Der Bau des Weltalls". Zu diesen Borträgen sollen k eine Freikarten mehr ausgegeben werden (die Erwerbslosen erhalten die Freikarten weiter). Der Preis der Dauerkarten wird von 2 Mk. auf 2,50 Mk für Mitglieder und für Angehörige von I Mk aus 1,25 Mk. erhöbt. Einzelkarten kosten 30 Pfg., für Nichtmitglieder 60 Pfg. Zu dem Theaterstück und dem Bürgel-Vortrag muß ein Zuschlag erhoben werden. Die Versammlung erteilte weiter dem Vorstande die Ermächtigung, falls erforderlich, eine Umlage in Höhe von einer Maik zu erheben. Der Vorsitzende teilt noch mit, daß das Papier-Guthaben der Saxonia mit 12,50 Mk. aufgewertet worden ist. daß am Sonntag die letzte Wanderung nach dem Breiteberg und am 12. Oktober ein Konzert in der Volkshochschule stattfindet. 3um Schluß des Abends warf Herr Bornstetn noch eine große Anzahl photographischer Ausnahmen, die der Saxonia gestiftet worden sind, auf die „weiße Wand". Die Bilder sind zum größten Teil von Herrn Bornstetn ausgenommen und für die Orts geschichte außerordentlich wertvoll. Aber auch Mitglieder hatten Auf nahmen zur Verfügung gestellt, die auf Fertenreiscn entstanden sind. Unter den Aufnahmen der Mitglieder wurde mit besonderem Beifall die Blitzlichtaufnahme, welche den ältesten Handwebcr Igel mit seiner Frau im Bilde festhält, ausgenommen. Den Schluß der Lichtbilder bildeten neueste Erzeugnisse der Farbenphotographte, nach denen Herr Bornstein jetzt farbige Karten in beliebiger Zahl Herstellen kann. Großschönau. Saxonia. Bericht über Wanderveran staltungen des vergangenen Beretnsjahres. Aufgabe der Lausitzer Heimatoereinc ist es, ihren Mitgliedern landschaftliche Schönheiten nicht nur in Wort und Bild vorzuführen, sondern alle Natur- und Heimatfreunde hinauszusühren in Gottes schöne Welt, um da draußen die Sorgen des Alltags vergessen zu lernen. Elf Wander oeranstaltungen hat die Saxonia im vergangenen Vereinsjahr durch- geführt. 560 Personen haben sich daran beteiligt, eine recht erfreuliche Zahl. Zum ersten Male wurde diesmal auch eine Winterwanderung unternommen, und zwar als Frucht von Aurichs Vortrag eine Ieschkenfahrt. Dieser Tag wird wohl allen Teilnehmern lange Zeit unvergeßlich bleiben. Sonne, blauer Himmel, Rauhreif, Schnee- und Etspracht zauberten ein Märchenland vor. Märchenhafte Bilder, freilich ganz andrer Art, bot auch ein Baumblut-Ausflug ins böhmischeParadies (Leitmeritz, Salesei). Allerdings beeinträch tigte Massenandrang zu diesem „Blütcnsonntag" den Genuß und hatte nebenher allerhand Unannehmlichkeiten zur Folge. Am Himmelfahrts tage wurden in Gemeinschaft mit dem Gewerbeverein Haida und Bürgstein besucht. Ins Böhmerland führte auch eine sehr schöne Fahrt nach Friedland, Haindorf und Liebwerda. Das Ziel des Osterspazierganges war diesmal der Tollen sie in. Wertvolle Ein drücke hat die Wanderung nach der Mittellausitz (Sieleboh, Kirschau mit Ruine) hinterlassen. In der nächsten Umgebung wurde an einem schönen Herbstsonntag dem Breiteberg ein Besuch ab gestattet. Eine Morqenwanderung diente der Beobachtung der Vogelstimmen und brachte gleichzeitig einen Vortrag von Dr. Heinke in der großen Neumannschen Sandgrube. Der Iohannisabend vereinte die Saxonialeute aus unserm Hutberg zum Volkskonzert. Selbstverständlich wurden auch die Lusaliavcranstaltungen vom Verein besucht: die Wanderversammlung in Eibau und das Bergfest auf dem Oybin. Als Führer betätigten sich Vorstandsmitglieder. Trotz des ungünstigen Sommerwetters erfreuten sich die Soxoniawanderungen durchaus der Gunst der Wettergewaltigcn. Zum Schluß dieses kurzen Berichtes sei nun noch die Bitte ausgesproch n, daß die andern Ber- bandsvereine ähnliche kurze Rückblicke über ihre Wandcrtätigkeit geben möchten, um damit gegenseitige Anregungen zu vermitteln. Löbau. Vereinigung für Löbauer Geschichte und Volkskunde. Am 27. Oktober nahm die Vereinigung mit einem Bortrage des Vorsitzenden die Wintcrläligkeit wieder auf und damit den Beginn eines neuen Beretnsjahres. Nach einem Bericht des Herrn Studienrat Staudinger über die Tagung des Verbandes Sächsischer Geschichtsvereine in Bautzen, ward der alte Vorstand wiedcrgewählt. 1. Vors. Studienrat Etaudinger, 2. Bors Oberstudicnrat Dir. Müller, 1. Schrifif. Lehrer Plesky, 2. Schrijtf. Lehrer F. Hoffmann. Der nun mehr folgende Vortrag des Herrn Studienrat Staudinger behan delte „Löbaus Beziehungen zu Zittau im 16. und 17. Jahrhundert."