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Kuguft isss 20.Jahrgang Erster Großüeutscher (48. öeutscher) Wandertag 12000 deutsche Wanderer und Wandersreunde trafen sich in Hirschberg im Riesengebirge Ser Geschäftsführer des Gberlausiher heimatverbanües, Lehrer Köhler-Großschönau, durch die Ehrenmitglied schaft im Riesengebirgsverein geehrt — Jubel und Beifall um die Gberlausiher Urachtengruppen Hirschberg, die alte Bergstadt im Riesengebirge, stand in der Heit vom 43. bis 46. Juli im Zeichen deutschen Wander- tmns: Der Reichsverband der deutschen Gebirgs- und Wander vereine, der heute unter dem deutschen Wanderführer D r. W erner in 56 Verbänden etwa 280 000 lWanderer im ganzen Reiche umfaßt, hielt seine Jahrestagung ab. Sie hatte ihre besondere Note durch die erstmalige Teilnahme starker Gruppen sudetendeutscher Kameraden, die gerade in diesen Tagen in den Verband der reichsdeutschen ^Wanderer aus genommen wurden. Hum ersten Male, so hat Neichswanderführer Professor D r. W erner erklärt, rief ein Wandertag seine deutschen Wanderkameraöen und Wanderkameradinnen in den Osten des Reiches, in das schöne Schlesien. Riesengebirge, deutsches Gebirge, so heißt es in dem Riesengebirgslied, das bei allen festlichen Veranstaltungen diesseits und jenseits des Riesen- gcbirgskammes, im Ältreich und im Sudetengau, erklingt. Hüben und drüben wohnen Deutsche seit jeher, und die un natürliche Grenze, die auf dem Riesengebirgskamme gezogen war und noch im vorigen Jahre Deutsche von Deutschen trennte, besteht nicht mehr. Der erste großdeutsche Wandertag, an dem sich auch die Ostmark beteiligt hatte, wäre nirgend ivo anders im Reich wohl so von innen her verstanden und als Befreiung gefeiert worden, wie hier im Riesengebirge, wo man um das Deutschtum so lange und so hart gerungen hat. Im Stillen leisten die deutschen Wandervereine ihre Arbeit, und nur wenige denken daran, wie stark diese Arbeit nicht nur der Pflege und Errichtung von. Wanderwegen, sondern auch Sitte und Brauchtum gehört. Die Beteiligung am Wandertag war ganz außergewöhn lich stark. 48—20 000 Besucher wurden geschätzt. Von den 56 Verbänden des Altreiches waren 53 zum Teil mit sehr starken Gruppen vertreten; aus dem Sudetenland Wander gruppen aus zwölf Verbänden. Dec Riesengebirgsverein hatte mit großzügiger Unter stützung der Stadt Hirschberg die Tagung ausgezeichnet vor bereitet, das alte Städtchen mit seinem laubenumgebenen Marktplatz gab einen anheimelnden Rahmen zu dem Fest der Heimatwanderer, die daseinsbejahende, herzliche Art der Hirsch berger hatte sich rasch die Herzen der Gäste aus allen Gauen Deutschlands erobert. In sechs arbeitsreichen Sitzungen wurden die Geschäfte erledigt. Es tagten der Führerrat des Reichsverbandes, die Schriftleiter der 38 Verbandszeitschriften, die Obleute für Na turschutz, die Wander- und Wegemeister, die Dietwarte und die Vertreter der Unterverbände des Reichsverbandes. Besonders dankbare Aufnahme fanden dabei die herrlichen Vorträge von Oberregierungsrat D r. Klose- Berlin über Naturschutz und Prof. D r. Grundmann-Breslau über die Kunst werke des schlesischen Raumes. Der Riesengebirgsverein selbst hielt seine 59. Jahresver sammlung unter der Leitung von Landrat D r. Schmige ab, wobei der Geschäftsführer des Oberlausitzer Heimat-Ver bandes, Oberlehrer Martin Köhler- Großschönau, durch Ernennung zum Ehrenmitglied oeö Riesengebirgsvereins ge ehrt wurde, ivas gewiß innerhalb des Verbandes Freude und Genugtuung Hervorrufen wird. Eine Ausstellung über die Wegbezeichnungen gab den Wegemeistern manche Anregung, während die Ausstellung „Kunst und Kunstgewerbe im Riesengebirgsraum" im Su- delen-Museum den Wanderern ans dem Reiche Belehrung über die Industrie des Riesengebirgeö bot. Des Gründers der deutschen Schüler- und Studenten herbergen, Guido R o t t e r - Hohenclbe, wurde in einer stim mungsvollen Feierstunde vor der Jugendherberge auf dem Ka- valierberg gedacht. Der Geselligkeit diente das gemütliche Bei sammensein in den Katakomben und vor allem der große schle sische Abend im Stadttheater, der die Gäste Hirschbergs hineinführte in schlesisches Volkstum und bei dem der bekannte Dichter Kaergel über „Der Schlesier und seine Heimat" sprach, während der sudetendeutsche Dichter Scholz aus sei nen Werken las und I ä s ch k e - Görlitz in wundervollen Farblichtbildern die Schönheiten des Riesengebirges zeigte. —- Menzel-Willem (Professor Dr. Menzel von dec Hochschule für Lehrerbildung) hielt einen humordurchwobenen Vortrag über die schlesische Mundart. Höhepunkte der Tagung waren der Festabend der deutschen Wanderer auf dem wohl von zehntausend Menschen gefüllten, stimmungsvollen Marktplatze, bei dem Trachtengruppen aus Schwaben, Sudetenland, aus Lausitz und Hunsrück, aus Berlin und Dresden, vor allem natürlich aus Schlesien Auge und Ohr mit Tanz und Lied erfreuten. Be sonders gefielen die Darbietungen der Oberlausitzer, die durch die Volksspielkttnst-Gemeinschaft Großschönau, die „Oppacher Wachteln" mit Herbert Ändert und den unverwüstlichen Os kar Rolle-Löbau vertreten waren. Die von ihnen dargebotenen Gesänge, Tänze und Emzelvorträge fanden bei den vielen Tau senden lebhaften Beifall. , Die öffentliche Hauptversammlung am Sonntag im Stadt- tbeater, bei der u. a. als Vertreter des Schirmherren des Wandertages, Oberpräsidenken und Gauleiter I. Wagner, Gauamtsleiter Müllers sprach, und vor allem der gcwal-