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Erzgebirgischer Volksfreund : 04.08.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193808040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19380804
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19380804
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1938
- Monat1938-08
- Tag1938-08-04
- Monat1938-08
- Jahr1938
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 04.08.1938
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« «ntholiend die amtlich«« Beklamelmach«»»»« de« Amtshauptmaans und des Bezirksverbonds Schwarzenberg, der Bürgermeister zu Srünhain, Löbnitz, Nmstädkl und Schneebcrq, der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. E» werden ouherdem verdsteniUcht : Lekannimachungen der Amtsgericht, in Aue, Schnee! Svhanngeorgmstaüt, des Vberdürgermeilterr zu Aue und des Erst« Bürgermeister, Nr. 180 Donnerstag, den 4. August 1938 Iahrg. 91. Die «e«e tschechische Herausforderung Ueber den Vorfall in Glatz werden noch folgende Einzel M Diese neue Ueberfliegung deutschen Gebiets durch tschecho- slowakische Flugzeuge ist ein Beweis für die Unbekümmertheit gewisser Prager Stellen. Sie fühlen sich im Schutze westlicher Parlamentarier so sicher, daß sie glaubten, die Ankunft des Lord Runciman nicht besser als durch eine Herausforderung Deutschlands „feiern* zu können. Eine friedliche Lösung der tschechischen Frage ist in Prag nicht überall willkommen. Das wußten wir schon, aber die Dreistigkeit, mit der jetzt vor gegangen wird, gibt doch zu ernsten Besorgnissen Anlaß. Die Frage ist natürlich berechtigt, ob die Militärs in Prag Run- eimans Sendung von vornherein sabotieren wollen. E. V. Die tschechische Presse versucht natürlich Lord Runciman in jeder Weise auf ihren Standpunkt festzunageln. Dor allen Dingen lassen die den Linken nahestehenden Blätter erkennen, daß das tschechische Volk es nicht verstehen könne, wieso es plötzlich zu dieser ausländischen Einmischung in die inneren Schärfster Einspruch -er deutsche« Gesandtschaft i« Prag. Berlin, 4. Aug. Die deutsche Gesandtschaft in Prag hat gegen die erneute, offenkundig vorsätzlich« U^erfliegung deutsche« Reichsgebiete» bi» zur Stadt Glatz durch Militär- flugzeuge schärfsten Einspruch bei der tschecho-slowakischen Regierung erhoben und Bestrafung der Schuldigen verlangt. Schneeberg, Schwarz«d«rg, -^7—' Schwarzenberg. Verlag L. M. Gärtner, Aue, Sachsen. «MwUefchäftofteUer Aue, Fernruf Sammel-Nr. 2S41. DrahIa«schriN: Boldsfreund Auesachsen. Geschäftsstellen: Lvhnih (Amt Aue) 2940, Schneeberg 319 und Schwarzenberg 3124. Lord und Lady Runciman. Der britische Ratgeber der tschecho slowakischen Regierung in der sude- tendeutschen Frage ist in Prag ein- getroffen. (Assoeiatsd-Preß-M.) Nur die Methoden find anders geworden? London, 4. Aug. Der heutige 4. August, der 24. Jahrestag der englischen Kriegserklärung an Deutschland, gibt den „Times" Anlaß, sich mit der Nachkriegsdiplomatie und ihrer Methode zu befassen. Dabei kommt das Blatt auf die Genfer Liga zu sprechen und erklärt, insbesondere in den letzten zwei Jahren sei es -wischen den Zielen und Absichten der ver- Angelegenheiten gekommen sei, nachdem den Tschechen, wie „Leske Slovo" schreibt, so oft gesagt sei, sie hätten am 21. Mai gesiegt und es deshalb gar nicht mehr nötig wäre, den Sude tendeutschen entgegenzukommen. Wenn sich die Tschechen nun plötzlich vor die Tatsache der Mission Runcimans gestellt sehen, könnten sie sich nur mehr dadurch helfen, datz sie Lord Runci man von vornherein als für die tschechische Ansicht gewonnen betrachteten. — „Denkow", das Hauptblatt der größten tschechischen Regierungspartei, schreibt, wohlgemeinte Rat schläge nehme man gern entgegen, aber niemals würden die Tschechen etwas tun, womit sie ihrer Ueberzeugung etwas ver gäben. Die Mentalität des englischen Volkes sei eine andere als die der Tschechen, was vielleicht in England als Chauvi- nismus betrachtet wird, sei für die Tschechen eine Lebensnah Wendigkeit. Lord Runciman in Prag. Prag, 3. Aug. Lord Runciman und Gattin sind am Mitt- woch nachmittag in Prag eingetroffen, wo sie u. a. von dem englischen Gesandten in Prag, Newton, und dem Chef des diplomatischen Protokolls empfangen wurden. An der Be grüßung nahmen auf Einladung des englischen Gesandten als Vertreter der Sudetendeutschen Partei die Abg. Kundt und Dr. Sebekowsky teil. — Lord Runciman und Gemahlin haben im Hotel Aleron zehn Zimmer gemietet. Er empfing um 18 Uhr im Hotel die Presse. Er stellte fest, daß er um die Uebertragung dieser Aufgabe nicht ersucht habe. „Zwei Par- teien haben mich gebeten, diese Aufgabe zu übernehmen. Ich danke der tschecho-slowakischen Regierung sowie dem sudeten- deutschen Führer und den tschechischen Vertretern für ihr herz liches Willkommen. Ich habe 40 Jahre Erfahrung in der Politik und weiß, daß der Frieden nur auf der Basis des gegen- seitigen Vertrauens hergestellt werden kann. Ich komme als Freund aller und Feind von niemand, ich weiß auch, daß es viele Schwierigkeiten zu lösen gibt." Am Schluß bat Lord Runciman, heute keine Fragen an ihn zu richten, weil er sie vorläufig noch nicht beantworten könnte. v« «r)ch«l»i Mich a»t»r simi- imd g-sft-v. («KW. d«r «nftonchmd«, balia«: vu«r UnI«rha>Iuxg»tl»U. Schn«dera,r «»MM, Schx»rz«nbns« L-uther, VSdachir St»»!- ax-Mr) sM Sau- «tnlchl. «os«nl»tz» »xt Iranioorl. tch»« manalUch 1^4 NW, tzilbxwxalllch «M NW, dorch d!« Ml tnlchl. «ll«r B«»ao<n »wnaMch r.1»NM au-Ichl.Zuft-Ü^dOhr. ainz.Imlmm« 10 Pf,. M Nütgab« moirla»»! «Ing»r»>chln Schriftstück« us». üb-riilmmi d!« SckrlftkIIiing »«In« ver<m«mrlii>is. «x-«i««x-«xxxtz»x «r o« NachmtIIa,Mch«i»«ndr Nommn dl, oornwaü« » Uhr lx d« ärlchilüstrürx. V« Prxl» l»r »N N irwi dnil« MwtmrlrrMI« Ist «aNch^l^^Wü^xrix« Ml»-»»,«» laalPnliNst, 5 ««rstlauxa rmi y»d«r San» k«ix« Last»», am l«usmd«x Nertrüara, drl U»!«br«chm>ü,n d«, M lchüft^ilrl-d«» drla« Axlprüchr. Hodza soll abdanke«. Prag, 3. Aug. Das Blatt der Slowakischen Volkspartei, der „Slowac", schreibt, es sei eine Blamage für Dr. Hodza, daß er sich als Slowake nicht gegen die Tschechen durchsetzen könne, und gibt dem Ministerpräsidenten den Rat, abzudanken. Die Slowakische Volkspartei hat ebenfalls wie die SdP. eine Broschüre über die Forderungen der slowakischen Auto- nomisten verfaßt. Sie wird sie Lord Runciman zukommen lassen, der auch einen Bericht über die ungarische Frage er- halten soll. Glatz, 4. Aug. Die gestrige Grenzverletzung durch zwei tschechischen Jagdflugzeuge (der „E. V." berichtete bereits darüber) hat bei der Bevölkerung des Glatzer Berglandes größt« Empörung ausgelöst. Die tschechischen Militärpiloten gingen allerdings auch mit einer Dreistigkeit sondergleichen vor und gaben sich keinerlei Mühe, ihre'militärischen Vor- haben zu verdecken. In ihrer ganzen Durchführung erinnert das Vorgehen an die serienweisen Grenzverletzungen tschechi- scher Militärflieger vom Mai dieses Jahres. Ma« spielt mit dem Friede«. „Brandstifter am Werk" überschreibt der „Völk. Beob." seinen Bericht über die neue Herausforderung des Reiches durch tschechische Flieger. Es werde in Prag mit einer Leicht fertigkeit sondergleichen mit dem Frieden Europas gespielt. Unter allen Umständen suchten die Tschechen in ihrem hussiti schen Zerstörungswahn Zwischenfälle heraufzubeschwören, die Ereignisse von nicht abzusehender Tragweite nach sich ziehen sollten. Dieses Spiel mit dem Feuer ist angesichts der ge gebenen Lage von einer beispiellosen Gewissenlosigkeit. In einem Augenblick, da Deutschland zu erkennen gegeben hat, daß es eine friedliche Lösung der tschecho-slowakischen Frage wünscht, da ein britischer Berater nach Prag -kommt, um ein klares Bild der Zustände in der Tschecho-Slowakei zu gewinnen, wagen es kriegshetzerische Desperados, zu einer Aktion über zugehen, die neue Verwicklungen schaffen und die Bespre chungen in Prag unter den Druck einer gefährlichen Kriegs- stimmung setzen soll . . . Lord Runciman werde sich selbst davon überzeugen können, in welcher Gesinnung die Tschechen die Besprechungen beginnen: im Zeichen verschärfter Feind seligkeit gegenüber ihren Volksgruppen und einer Provoka- tionspolitik gegenüber dem Reich, die mit einem Zynismus ohnegleichen vorwärtsgetrieben wird und von der wahnwitzigen Vorstellung ausgeht, daß Europa f'me andere Aufgabe hatte, als sich auf dem Altar tschechischen Größenwahns opfern zu lassen. Warschau, 4. Aug. Die Grenzverletzung durch tschechi, slowakische Nugzeuge bei Glatz wird in der Presse stark be achtet. Der regierungsfreundliche „Kurjur Poranny" bezeichnet die UeberflisAung deutschen Gebietes durch tschechische Militär flugzeuge als eine Provokation. Bolksgrenzen i« der Tschecho-Slot ^ei. Prag, 3. August. Die tschechischen Blätter beschäftigen sich mit einem angeblich aus englischer Quelle stammenden Plan einer Umsiedlung der Bevölkerung in der Tschecho- Slowakei nach nationalen Gesichtspunkten. Der Vorschlag, der den zuständigen Stellen mit dem Ersuchen um Begutachtung unterbreitet worden sei, solle im wesent 'chen in der Umsted- lung aller Deutschen aus dem tschechischen Landesinneren in das sudetendeutsche Gebiet und in der Rücksiedlung der Tschechen aus Sudetendeutschland in rein tschechische Gegenden bestehen. Es handele sich also um einen Bevölkerungsaus tausch zu dem Zwecke, wieder geordnete nationale Siedlungs verhältnisse herzustellen. — Der Gedanke, durch abschließende Volksgrenzen die Lösung der strittigen Nationalitätenfrage zu vereinfachen, findet in sudetendeutschen Kreisen reges Inter- esse. Reue Uebergriff« d«r Tschechen. Prag, 3. Aug. Senator Frank richtete an die Regierung eine Anfrage wegen des Bahnarbeiters Wenzel Goblirsch in Oschelin, Kreis Mies, der entlassen worden ist, weil er seine Kinder nicht in die tschechisch« Schule geschickt hat. Weiter hat sich Frank gegen das rechtswidrige Verhalten des Vizepräsi denten Fridrich vom Kreisgericht Eger gewendet. Fridrich hat deutsche Richter wegen ihrer Beteiligung am Umzuge der SdP. am 1. Mai 1938 verhört. Das Vorgehen widerspricht der Verfassung, die die Freiheit der Meinungsäußemng gewähr leistet. Noch während die Flugzeuge über der Stadt kreuzten, sammelten sich überall in den Straßen erregte Gruppen, die oiese neuerliche Frechheit tschechischer Piloten besprachen. Tausende von Teilnehmern des Deutschen Turn- und Sport- festes, die sich gegenwärtig in der Grafschaft Glatz aufhalten, haben mit eigenen Augen sehen können, auf welche Weise von tschechischer Seite immer wieder Unruhe geschaffen wird. Die beiden tschechischen Doppeldecker flogen nach Erledigung ihrer Ausgaben über Glatz zunächst in Richtung Bad Landeck— Landesgrenze, kehrten dann aber nicht in die Tschecho-Slowakei zurück, sondern flogen auf reichsdeutschem Gebiet noch unge- fährt 30 bis 40 km an der Grenze entlang, bis sie über Mittel walde hinaus in Richtung Gruhlich in die Tschecho-Slowakei zurückkehrten. Ein dritter tschecho-slowakischer Doppeldecker, der zusammen mit den beiden anderen bei Reichenstein die Grenze überflogen hatte, war unterwegs wieder umgekehrt. WWW NWM heiten bekannt: Das Auftauchen der Flieger, die kurz vor X11 Uhr in etwa 300 Meter Höhe über der Gucke bei Reichen- tein in das deutsche Reichsgebiet eingeflogen waren, wurde ofort in Glatz bemerkt. Unter den gewagtesten Kurven flogen üe beiden Maschinen in ziemlicher Tiefe ihre Ziele an, die ie auf die Platte bannen wollten. Deutlich wurde beobachtet, wie die Orter ihre Photoapparate auf die betreffenden Objekte richteten, wobei vor allem wichtige Punkte, wie die Bahnhofs anlagen aufs Korn genommen wurden. Die Flieger verstän digten sich miteinander durch Signale, um kurz darauf — offenbar, nachdem sie sich darüber im klaren waren, daß sie ihre Aufgabe gelöst hatten — in einem Tempo, das mit 250 bis 300 und mehr km geschätzt wird, über die Außen- siedlungen von Glatz hinzurasen, aber auch hier noch so tief, daß die tschechischen Hoheitszeichen erkannt weilen konnten. Welche scharfen Kurven die Flieger gerissen haben, um für ihre ^-«fnahmen freie Blickfelder zu bekommen, geht daraus hervor, daß selbst die auf den oberen Tragflächen angebrachten Kreise mit den Farben Rot, Weiß, Blau von der Erde aus gesehen werden konnten. W- photographischen Aufnahmen erfolgten aus einer Höhe vv». etwa 150 Metern. Teilweise gingen die Flugzeuge sogar bis auf 100 Meter herab, wobei die Geschwindigkeit gegenüber dem An- und Abflug wesentlich herabgemindert war. Nachdem sie ihre Aufgaben erfüllt hatten, ginnen die Flieger sofort wieder etwas in -ie Höhe und er reichten beim Ueberfli^en der Glatzer Außensiedlungen etwa 200 Meter von der Erdoberfläche. Beim Ueberfliegen von Rengersdorf und Bobischau in der Nähe, von Mittelwalde hatten die Flieger wieder eine Höhe von 500—600 Metern. Diese Umstände sprechen einwandfrei dafür, daß es sich wieder um eine planmäßige Grenzverletzung handelt. Sollte man in Prag sich herauszureden versuchen, daß es sich um ein „Ver- sehen" handele, so wäre dem entgegenzuhalten, daß gestern vormittag in der ganzen Grafschaft Glatz sonniges und klares Wetter geherrscht hat. Von einem „Verfliegen" kann also nicht die Rede sein.
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