tr Die Kienberg - Ravte äev ^vpnilL Ser älteste Man des Radebeuler Stadtgebietes Eine ortsgeschichtliche Studie von Adolf Schruth. Wenn man sich auf einer Karte das rund 130 Km. lange Straßennetz dn Heutigen Stadt Radebeul betrachtet, so fallen zwei ganz verschiedene Straßen- systeme auf. Das eine mit Winkel und Lineal gezogen, teilt das Gelände in rechtwinklige Grundstücksblocks auf, das andere zeigt meist sehr lange Straßen züge, die kreuz und quer durch die Gegend laufen. Und in dieser Art der Linienführung beider Wegesysteme kennzeichnet sich das Alter derselben. Wäh rend die rechtwinkligen uno geradlinigen Straßen mit ganz wenig Ausnahmen solche junger und jüngster Entstehungszeit sind, selten älter als ein halbes Jahrhundert, stammen die unregelmäßigen Straßenzüge aus alter und ältester Zeit, finden sich schon auf den ältesten Karten unserer Gegend, soweit sie sich mit den Einzelheiten derselben beschäftigen. So sind die alten Weinbergsstraßen oon Ober- und Niederlößnitz, die Berg- und die Bennostraße, die Hohenzollern- und die Winzerstraße neben einigen anderen solche uralten Wege, die sich in ihrer Flucht bis heute erhalten haben, wenn auch im Lause der Zeit aus den primitiven Weinbergswegen regelrecht ansgebaute Straßen geworden sind. Drei Karten sind es vornehmlich, die über das alte Wegenetz unseres heuti gen Stadtgebietes uns aus verschiedenen Zeiten Kunde geben. Die älteste ist die des kurfürstlichen Markscheiders Matthias Oeder vom Ende des 16. Jahrhunderts, die beiden anderen sind Kartenwerke des 18. Jahrhunderts, die Nienborgkarte und die Karte des Skassaer Pfarrers und späteren kur fürstlichen Landmessers Zürner. Während letztere nur die großen Verkehrswege des Kurfürstentums um 176.1 aufzeichnet, wurde die erste große Spezialkarte der Lößnitz von der Jungen Heide bis einschließlich Kötzschenbroda auf Veranlassung des Kurfürsten und Königs August m. vom Oberlandmesser Hans August Nienborg 1735 gezeichnet, um die Lage der königlichen und privaten Weinberge der Lößnitz zu den benachbarten Orten festzustellen. Mit peinlicher Genauigkeit sind die Namen der Besitzer der einzelnen Weinbergsparzellen ein- gezeichnet, wie sie im Jahre 1735 vorhanden waren. Aber bei dem sehr häufigen , -'s 4 Nr. 1. 14. Jahrgang Beilage zum General-Anzeiger Januar 1837