Januar 1941 Nr. 1 18. Jahrgang Beilage zum General-Anzeiger M interessantes LößMer BeMttvrvjelt versa Fahren Unsere schöne Lößnitz ist schon immer ein beliebtes Ausflugsziel der Dresdner Bevölkerung gewesen und hat den Strom der Besucher an sich gezogen. Man fuhr gerne mit der Eisenbahn oder mit einer der gemütlichen, jetzt aus gestorbenen blauen Droschken, von deren Bock die blaubefrackten Droschken kutscher ihre Rofinanten zu einem gemächlichen Zuckeltrab antrieben, hinaus in die Wetndörfer, zumal zur Mostzeit, ließ die Kutschen auch draußen bei Wein- Berges in Zitzschewig warten, um am Abend bei sanftem Mondschein mit ihnen in seliger FedeLweißenstimmung wieder heimwärts zu gondeln. Billiger war es allerdings mit dem Dampfschiff, und man konnte von ihnen auch ungefährlicher dem Bacchus sein Sühneopfer -arbringen, wenn man des süßen Löbnitzer Mostes zu viel genossen, als wie in dem ratternden, engen Eisenbahn- kupee. Aber nicht nur zur Mostzett und an Sonntagen war der Verkehr nach den Lößnitzorten ein recht beachtlicher. Hatten sich doch die Dörfer zwischen der Elbe und den Weinbergen seit dem siegreichen Kriege von 1870/71 zu recht statt lichen Wohngebieten entwickelt, in denen sich die Dresdner gerne ansiedelten. Der Berufsverkehr zwischen der Hauptstadt und der Lößnitz war ein recht lebhafter. DaS brachte einen unternehmenden Dresdner Kaufmann, wie uns die alte Kötzschenbrodaer Zeitung vom 16. März 1881, also vor 60 Jahren, erzählt, auf die Idee, zwischen Dresden und der Lößnitz, außer der Eisenbahn und dem Dampfschiff, noch eine dritte Berkehrsmögltchkeit zu schaffen. Die elektrischen Straßenbahnen waren damals noch nicht erfunden. In Dresden fuhr man 1898 zum ersten Male elektrisch vom Schloßplatz am Terrafsenuser entlang bis Blasewitz. Vor sechzig Jahren zuckelten noch die Pferdebahnen durch die Straßen der Residenz, 10 Linien von rund 42 Kilometer Gesamtlänge. Ja, man war vor 00 Jahren noch so vorsichtig und mißtrauisch auch gegenüber diesem harmlosen Vehikel, daß man es nicht einmal über die Brücke ließ. Nach langem Bedenken gab die Polizeidirektion erst 1882 die Erlaubnis zum Stratzenbahnverkehr über dte Albertbrücke. Eine Straßenbahnlinie etwa nach