In der Secessionistenausstellung von Ernst Arnold hat nach längerer Zeit wieder einmal Paul Baum eine größere Anzahl seiner Malereien und Zeichnungen ausgestellt ...
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In der Secessionistenausstellung von Ernst Arnold hat nach längerer Zeit wieder einmal Paul Baum eine größere Anzahl seiner Malereien und Zeichnungen ausgestellt ...
Londerabdrulk aus dem Dresdner Anzeiger vom S>. Februar 18i)K. T In der Seccssionistenausstellung von Ernst Arnold hat nach längerer Zeit wieder einmal Paul Baum eine größere Anzahl seiner Malereien und Zeichnungen ausgestellt. Sie sind in doppelter Hinsicht erfreulich, einmal zeigen sic von neuem, wie der Künstler mit nie rastendem Eifer und sichtlichem Erfolge noch immer an seiner Vervollkommnung arbeitet und dann bringen sie außer den bekannten Baumschen Motiven auch andere Vorwürfe, die den Künstler auf neuen Bahnen zeigen. Eine Anzahl stammen wieder aus dem Düncndörfcheu Kuockc-sur-mer in der Nahe von Heyst in Belgien. Da sehen wir über eine weite grüne Wiese, die mit gelben Blumen überstreut ist-, weit hinten tauchen niedrige grüne Hecken, einige Bäume uud rotbc Dächer auf; ein schmaler Graben, in dessen Wasser sich der Himmel spiegelt, durchschneidetim Vordergrund die grüne Fläche Das einfache Motiv ist in glänzend frischen Farben gemalt; ohne jede Effekthascherei ist die Natur in ihrer wonnigen sonnigen Pracht wiedergegebcn, daß man seine Helle Freude daran haben muß. Ein zweites Bild zeigt einen breiten Kanal, in dessen Wasser sich der blaue Himmel und Vic hohen, braun und grünen Weiden in wunderbarem Farbengcmisch spiegeln; auf einem dritten nehmen blühende Frühlingsbäume unseren Blick gefangen Eine zweite Reihe von Bildern veranschaulicht uns dieselbe Gegend in winter lichem Schnee Hier hat der Künstler meist die niedrigen senster- armen Fischer-Häuser mit der eigenartigen Anordnung der Schorn steine an den Spitzen der Giebel in den Vordergrund gestellt. An allen diesen Bildern, die vollständig im Freien geinalt sind, erfreut die ungemeine Hingabe au die 'Natur, die Einfachheit und Größe der Auffassung, die sichere Beherrschung des harmonischen Gc sammteindrucks. Die Malerei ist breit und srei, sür die Fcrnwirkung aufs trefflichste berechnet, und Vic Netzhaut mischung der so bunt und kraus hingesetzten Farbenflecke er gicbt — z. B. auf dem Kanalbildc — die lebendigsten Farbcncindrücke. Meisterlich ist auch stets die Luftperspcktive wiedergegebcn. Menschliche Gestalten bringt Baum nur selten in seinen Landschaften anWmm' es aber geschieht, fügen sie sich aufs beste in das GesammMv cin Neben den V Mildern sind auch eine Anzahl Aquarelle und leicht getönte Zeichnungen vorhanden, die auch Baums zeichnerische Begabung in gutes Licht stellen. Dies gilt besonders von der Flachlandjchaft mit zahlreichen hohen