Königliche Ernst Arnold k u n st Handlung Dresden LMplytschäst: Schloßstraßc, Ecke der Sporergasse 1. GetnäLde-AusktelNing: Wilsdruffer Straße I, l., Ecke des Altmarktes. ilKt Londerabdruek aus dem Dresdner Anzeiger vom l8. Dcccmbcr I8N3: * Scccssionisten - Ausstellung. Unter den in die Secessionisten - Ausstellung neu aufgenommcncn Bildern befinden sich wiederum fast ausschließlich Werke, die unser ganzes Interesse in Anspruch zu nehmen geeignet sind. Da fesselt vor allem wieder ein Bild von Fritz v. Uhde, eine „lachende Alte", durch die frappante Lebendigkeit des Ausdrucks und die vortreffliche Charakte ristik, die dem Künstler bei der denkbar skizzenhaftesten Ausführung gelungen ist: es ist eine moderne „Hille Bobbe von Harlem", die Franz Hals so oft gemalt hat und dessen Bilder Uhde zweifellos vorgeschwebt haben, als er die Alte mit dem grinsenden Gesichte und dem halb geöffneten zahnlosen Munde so flott und keck auf die Leinwand warf, wie sie mit den verschränkten runzeligen Händen den mit Rcttigcu gefüllten Korb an sich drückt: diese Hände besonders sind koloristisch vortrefflich, während sie zeichnerisch nicht ganz einwandfrei sind. Gotthard Kühl bleibt in seinen Bildern derselbe, wie man ihn seit Jahren kennt, aber man erneuert diese Bekanntschaft gerne: seine Interieurs sind so von Luft und Licht erfüllt und die Menschen, die er in ihnen darstellt, sind so fein beobachtet und mit so eingehender Natur- bctrachtung studirt, ohne indeß ins Kleinliche zu fallen, daß man sich immer von neuem mit Freude in die Bilder vertieft, zumal man infolge der großen Räumlichkeit der Interieurs das Gefühl hat, als athmc man dieselbe Luft. Da ist ein größeres Bild, das in Roth gekleidete Chorknaben darstellt, wie sie in der Kirche musi- ziren: ein Geiger, ein Paukenschläger und zwei Bläser bilden die Mittelgruppe, die sich ungemein plastisch von der großen, Hellen Architektur abhebt; ganz links am Rande des Bildes sieht man ein Mädchen stehen, welches singt, und rechts schaut aus dem Rahmen die Hälfte eines Kontrabasses und die Hand mit dem Bogen, welche den Baß streicht, heraus; so weiß man, daß der Singechor