315 Gelegentlich dieser Übungen wurde am 2. September auf dem Exerzierplätze bei Geißmannsdorf (nordwestlich von Bischofs werda) die dem Regiment am 30. August verliehene neue Fahne feierlich dem I. Bataillon übergeben, das die bisher geführte an das neuformierte III. Bataillon abgab. Die Übungen fanden, nachdem am 9. September eine Besichtigung des Regiments durch Se. Königl. Hoheit den Kronprinzen Albert und den inspizierenden preußischen General von Fransecky sowie am 13. September ein größeres Manöver im Regimentsverband abgehalten worden war, am 16. September ihren Abschluß, womit auch die Reorganisation als beendet angesehen werden kann. Ein Tagesbefehl Sr. Majestät des Königs vom 18. September gab dieser Ansicht Ausdruck und sprach den Truppen die Allerhöchste Anerkennung aus. Da noch immer preußische Truppen in Bautzen lagen, kamen auch das I. und III. Bataillon nochmals in ihre augenblicklichen Stand quartiere nach Bischofswerda und Pulsnitz zurück, von wo am I. Oktober die 9. und I I. Kompagnie nach Königsbrück, am 1. November die 2. Kom pagnie nach Rammenau verlegt wurde. — Am 5. November trafen bereits wieder 564 Rekruten ein. Am 1. Februar 1888 endlich, nachdem Ende Dezember 1867 die preußischen Truppen Bautzen verlassen hatten, konnten das I. und III. Ba taillon in ihre Garnison einziehen. ' Beide Bataillone vereinigten sich an diesem Tage mittags am Gasthof Dreistern und trafen um I Uhr, mit dem Brigadestab zusammen, welcher ebenfalls nach Bautzen verlegt war, daselbst ein. — Dem feierlichen Empfang seitens der städtischen Behörden folgte am 10. Februar ein Festesfen und Ball für die Mannschaften des Regiments. Übrigens reichte die Kaserne nur für die Hälfte der Garnison, der Rest mußte, ebenso wie die Mannschaften des II. Bataillons in Kamenz, Bürgerquartiere beziehen. — Gleichzeitig wurde das Kommando über dieses letztere dem ältesten Stabsoffizier des Regiments, Major Dietrich, übergeben, während Major von Meerheimb Kommandant des III. Bataillons wurde. In den nun folgenden Jahren wurde gleichmäßig eifrig an der weiteren Ausbildung der Armee nach den von Preußen aufgestellten Grundsätzen, welche mit unwesentlichen Abweichungen bis heute noch Geltung haben, gearbeitet. — Die daselbst eingeführte übliche Zeiteinteilung erhielt auch für Sachsen Gültigkeit. Nach derselben