Suche löschen...
Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 30.06.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185206304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18520630
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18520630
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1852
- Monat1852-06
- Tag1852-06-30
- Monat1852-06
- Jahr1852
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 30.06.1852
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
hü 4 Mtwoch den 30. Ium »o. !48 Jesuiten. 2 p^üü^vL nsgrDaNug,>L !«I,L E)M H'n:--^ii ru^ rim z-in ü jf ^'^Ntsr-' :»! su» ^!o,-,i-«s iss !»^ä» ?r 7 ü'° ü , I Die Ueberhandnahmc der Jesuiten und ihrer Mtsfioaea in Deutschland ist so ganz geeignet- die allgemeine Aufmerksamkeit jetzt mehr als je. auf diesen Orden hinzulenken, der in einevZrit entstand, wo seine Gründung eine innere Nothwendigkeit für die durch die Reformation in Verfall gerathene katholische Kirche war, — daß wir im Borans der Zustimmung unserer Leser gewiß sein zu können glauben, Wenn wir im Nachstehenden die ,Mesell» schäft Jesu" in daS hclle Licht Oer Wahrheit zu stellen versuchen. Als Luther das Joch RomS abschütlelte, hatte ihm die Zeit bereits tüchtig vorgearbeitet. D ie Entdeckungen auf dem Gebiete der Länder- Dnd Völkerkunde hatten die Begriffe der Mensche« weit über das Gebiet hinaus erweitert, Welches vördA» depftlbys gesetzt war ; die Erfindung der Buchdruckerktnst hatte die gMig« Mittheilüng in einer Weife ausgedehnt, wir mau fie chemalS nicht kannte; Vie astronomischen Forschungen des CopernikuS zeigten den Himmel in ganz anderem System, als man sonst angenom men hatte. So war das Wesen der alten Autoritäten in den Hauptzweigen der menschlichen Vorstellungen erschüttert und Luthers Angriff gegen die Autorität des Papstes fand daher ein gur vorbereitetes und williges Ohr in dem Volke. - , - Wenn der KathylicismuS diesem Eingreifen deS fortschrei tenden Menschengeistes in das zerbrechlich gewordene Gebäude Ler Autorität Einhalt thüii wollte, so mußte er cin^ neues Leben annehmcn, sich gewissermaßen neu organifiren. Die Stiftung deS Jesuitenordens versuchte dies. Die Gründer der Gesellschaft sahen ein, daß die bestehende katholische Kirche dem erwachten Menschengeiste nicht Widerstand werde leisten könnend Die Organe der Kirche warm erschlafft und die Religion, sonst nm ein Privilegium der Geistlichkeit, welche für die Laien betete, opferte, dachte, Fürsprache einlegte und im Namen GotteS Strafen und Bußen auferlegte oder Ab laß ertheilte, — die Religion hörte durch die Reformation auf eia Privilegium der Geistlichkeit zu sein, und wurde nun Eigen- -thum jedes Einzelnen. - — Sollte nun der KatholiciSmuS erhalten werden, so war dies nur durch eine neue Gesellschaft möglich, welche die Schlaffheit und Fehler der alten ablegte und die Vorzüge sich aneignrte, welche Len Protestantismus so gefährlich machten. Nach Lieser Richtung hin nun wurde von Ignaz Loyola eine Gesellschaft gegründet, die sich unter der Form eines geistlichen Ordens hauptsächlich «»- drei Seiten hin von dem alten Orden unterschied. Gegenüber der Ueppigkeit und dent Weltfinn der7 Weltgrist- lichkeit, die so verderblich wirkt«, sollte daS Gelübde der Armuth wöge noch Zweck, Organisation und Wirksamkeit kürzlich chfte angedeutet werden. Der Zweck der Gesellschaft ist: den KatholiciSmuS zm Al leinherrschaft zu bringen, die Menschheit zum Glaube^ und zu« Gehorsam zurückzuführen, und vom Selbstdenkea, Selbsknüheilal und Selbstbestimmen zurucHöhälrea. Die Menschheit fiss daM gebracht werden, nichts zu denken, nichts zu wollen, nicht- für währ zu halten, wäS nicht der OrdenS-Generäk, däS Haupt b« Gesellschaft, vorschreitt un der Menschheit für förderlich häL DerGeneral der Gesellschaft ist daher an GotteS Statt ä»f Erde«, mithin gleichsam auch die Vorsehung der Menschheit, die allein weiß, was den Menschen frommt ober ihnen schadet. Er ficht bähte selbst dem Papste gegenüber in einer gewißen Unabhängig keit da, und der Jesuit ist verpflichtet, in gewissen Fällen Dicht dem Papste, sondern dem SrdenS-SeNeral zu gchorchm- Ver dnS Recht hat, die Mitglieder der Gesellschaft von gewissen Sendun gen, die der Papst ihnen austrägt, zurückzurufen. Dieser Unab hängigkeit vom Oberhaupt der katholischen Kftch« wegen ist b« Jesuitenorden selbst von den Päbsten schon verlwtr« worden. dZUü? Lu' Sivil» - LuL ">.? tOiLtz.1; tümÄrmf — Wer indeß die Jesuiten gründlich kennen lernen. «M, der lese das 1844 zu Paris von Pryf. Genin erschieumeD^, b^» titelt^ ^.es lesmtes et l' Universite— ein Buch, daSvhl cher eine deutsche Uebersetzung verdient hätte, als manches am drre- Da dieses verderbliche System, welches sich mit dem HA ligsten Namen (Jesu) maSkirt, jetzt eben wieder kecker al- je VÄ Haupt erhebt- von dem Unglück der Zeiten profitiread, föist eS Pflicht auf dieses Werk aufmerksam zu machen und mit VM Motto deS Verfassers der Welt zuzuruftn: .,0 Vos, g« vnßa Zesu itis, nollkv iro cum ^esoitis!" deutsch:' --O ihr/die Ihr «fit Jesum wandeln wollet, geht mir nicht mit den ZesMew^«» sammeal — Das Buch muß der ganzen Welt die Augen hsstrt«, DM . ^btsöntznK aber: 1)^d«n unbefangenen^ KnthvlUeti-^) ein Hauptzug der Jesuiten sein. Nur der Orde« in seiner St- den MgtÄen und Staatsmännern. 'L Mlmnl; . Tageblatt. nii oj !iiu j !Ij -- fainmtheit hat noch das Recht, Reichthüme?zu br^tzt^um'M Erreichung seiner Zwecke desto nachhaltiger unterstBhm W känÄk der Einzelne soll und darf kM Eigm^"- der Unwissenheit der Klsstergeistlichkeit, lich war, sollte wissenschaftliche Bildung ein Haup Gcscüschast fein. Gegenüber endlich der LüSsMeßun die eben die Reformation so umfassend macht«/ wurdäü Laien-Abtheflung der Gesellschaft gegründet, -- «ine Abthtfi«^ deren Mitglieder durch kein Gelübde'in ihrer LebensrÄise vw schränkt werden, di« heirathen, Reichthum besitzen vfijfen «Nb yut durch ein Gelöbniß des unverbrüchlichen Sehorsmnt a» St Gesellschaft gebunden find. Um indeß das Wesen der Gesellschaft besser zu übersehe«. der
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite