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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 20.07.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186307204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18630720
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18630720
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1863
- Monat1863-07
- Tag1863-07-20
- Monat1863-07
- Jahr1863
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 20.07.1863
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978 Au» Leipzig Om 16. Juli berichict das „LagMatt": ,,Heute Nachmittag wurde hier ein legitiiüaüonsloskr junger Mensch ««gehalten, welcher eine Summe Geld von über 600 Thlrn. und «ine Anzahl erbrochener Briefe bei sich führte. Derselbe räumte Äuf dem Polizeiamt bei seiner Befragung sofort eia,, daß da» bei ihm Vorgefundene Geld sich in den ibm abgenommchen Brkfek befunden, und baß er letztere auf dem Postamt zn Schalen, wo «r zeither als Assistent beschäftigt gewesen, unterschlagen habe". München, 17. Juli. Diesen Abend hat die Schlußsitzung der Generalconferenz de» Zollvereins stattgefunden; die Bevollmächtigten werben schon morgen abreisen. Dem „Franks. Journ." schreibt man vom Bodensee unter« 8. Juli: „Die Macht der Presse hat sich in glänzendster Weise in der Bauer'fchen Schiffhebungsangelegenheit documentirt. Seit Jahren war Bauer bemüht, seine Erfindung mit Hülfe deutscher und ausländischer Regierungen ins Werk zu setzen, und hatte zu diesem Zweck Eingaben in Waffe au die betreffenden Eabinete «ingereicht — vergebensMan hatte Versprechungen und schöne Worte, dabei blieb es. Auch die Herausgabe einzelner Broschüren und verschiedene Anregungen in Fachjournalen förderten ihn nickt, er blieb nach wie vor der wenig beachtete bairische Unteroffizier, Über dessen Bestrebungen die gelehrten und hohen Herren Mitleidig die Achseln zuckten. Da nahm sich vor Jghresfrtst die weit ver breitete „Gartenlaube" Bauer'S an; mit Geschick wußte sie bei ihren Lesern bas Interesse für den wackcrn Mann und dessen Erfindungen zu wecken, indem sie die interessanten Schicksale de« deutschen Er finders schilderte und schließlich mit einer Aufforderung zu Beisteuern für Bauer und dessen Bestrebungen ber.vorlrat. Bei der enormen Verbreitung des Blattes und der warmen Fassung der Aufforderungen «US der Feder Hofmann'S, eine« Mitarbeiters der „Gartenlaube", ü>ar ein guter Erfolg vorguszuschen; trotzdem war es wahrhaft ergreifend, in welch herrlicher Weise sich einzelne, Bürger-, Ruder-, Sing« und Turnvereine, Kränzchen und Gesellschaften Mr Art dabei betheiligten. Kein anderes Blatt hätte eS so wie die „Garten laube" vermocht, eine halb verlorene, halb vergessene Angelegenheit in kurzer Zeit durch einige von ihr veröffentlichte Aufsätze zu einer Nationalsache zu erheben, ohne Frage da» alänzendste Zeugniß he» außörprdenllicht« Vertrauen», welches diese« Blatt bei großen Leffrkreiie sich erworben. Der heilsame Einfluß der lande" ist in der Bauer'fchen Angelegenheit in wahrhaft großMH Weise hervorgetrcten; sofort bildeten sich überall Lewite» M Sammelverein» «nd bald liefen von allen Seiten die Gelder «, Richt nur aus Deütschland und dem nächst angrenzenden Reichen k«w» dies« Geldsendttüssen mit den herzlichsten Zuschriften, sondern aus Moskau, Philadelphia, Mairchester, Kiew, Odessa, Aonst^ nopel, Rio de Janeiro, Narwa, Neuyvrk, Kalifornien und Änikalinr genug, aus allen Gauen der entdeckten Erde — der schlagendstes» weis von der enormen Verbreitung dieses Weltblatst«. Insel« dieser Sammlungen und der dadurch angeregten weitern Umw stützung des Herzogs von Koburg wurde es Bauer möglich, dH nöthigen Hebungsapparate zu beschaffen, und jetzt ist der Lndui, gehoben und unserm schönen Vaterlande eine Erfindung gestchnt' die, von den Regierungen verlassen, ohne Unterstützung der elendiglich zu Schanden gegangen wäre» Diese Eine echt patriotisch That schon wird man der „Gartenlaube" nie vergessen". Wien. Die Vorschläge zur deutschen BundeSreform nativ liegen im Augenblicke der Sanction des Kaisers. Dieselben buch, auf derselben Basts, die uns früher als die Grundlage der Nu, Handlungen mit dem Herzog von Koburg mitgetheilt war: „Ich über die Idee einer Delegirtcnversammlung sä Koc hinUUSzegangn, wird — schreibt der Wiener Correspondent der „A. Allg. Z." - iss selbstverständlich; jedoch der ModuS, Delcgirte dem Schoße l« deutschen Ständeversammlungen hierfür zu entnehmen, dürfte nawrch lich darum Beifall verdienen, weil damit dem Zug organischer Ai Wicklung genug gethan wird." Um zu einer guten Einrichtuz zu gelangen, muß man also zuvor die schlechten Einrichtmiz» durchgcmacht haben; das ist organische Entwicklung! — Uebttd« Vexwcrflichkeit einer Delegirtenvcrsammlung — sei es sä Koc M „für Alles" — ist in den Blättern genug gesagt worden; auch hat sich erwiesen, daß die Nation für diese Art organischer Eit, Wicklung nicht zu begeistern ist. Mag man in Wien immerhin di« Spielerei mit so ernsten Dingen nach Belieben fortsetzen: mi wird — so lange man auf diesem Wege bleibt — nicht» nM erzielen als ein neues Fiasko. — 17. Juli. In der heutigen Sitzung des Unttthanset legte der Finauzminister das Budget für die Finanzpniode vo» November 1863 bis Ende 1864 vor. Nach demselben betrage« die ordentlichen Ausgaben 512 Mill., die außerordentlichen MM Gulden, darunter 52 Mill, für Schuldentilgung. Die ordentlich» Staatseinnahmen betragen 52t Mill., die außerordentlichen Ä, daher ein Deficit von 49 Mill., wovon 16 Mill, durch n< Steuern und 33 Mill, durch eine Crcditoperation gedeckt anbei sollen. Das Destcit ist so beträchtlich, weil in der Finanz-M die Monate November und December, in welche für Bankschuld; Grundeutlastung und Stcueranlehen bedeutende Rückzahlungen Ma, zwei Mal Vorkommen. Der Finauzminister sicherte die Einbringung eines Gesetzentwurfes wegen Regelung der directen Steuern zu, Loges^eschichle. Berlin. Die in den Fußtapfen der „ Kreuz-Ztg." einher gehende „Nordd. Allg. Ztg." enthält einen Artikel über die „so genannte sechste Großmacht, die Presse", in welchem ihr wohl un- ckewußt der Satz entschlüpft:'„Und eine Großmacht ist die Presse allerdings geworden in den letzten 30 Jahren, aber leider eine Macht, die für all und jeden feil ist, wenn er die Mittel hat, sie auszunutzen und die dazu gehörende Geschicklichkeit". AuS Schwelm berichtet die „Volkszeitung": Der Lehrer Guericke an der höher» Bürgerschule hikrselbst war von dem Magistrat von Spandau an das dortige Gymnasium gewählt. Das Provinzial schulcollegium der Provinz Brandenburg hat aber die Bestätigung Ler Wahl verweigert, und zwar wegen der mannichfachen Betheiligung des Betreffenden an der politische» Bewegung im entschieden liberalen Sinne. — Aus Lippstadt in Westfalen meldet die „Rh. Z.": Der Lehrer Uhlemann an der hiesigen Realschule ist wegen seiner Betheiligung an der Rebaction des „Patrioten" zur Disciplinar- untarsnchung gezogen und infolge dessen vom Amie suspendirt worden. Bei dem eben zu Ende gegangenen in Braunschweig abgehaltenen Sesangssest der vereinigten Norddeutschen Liedertafeln erhielten nachfblgende Liedertafeln Preise: 1. Preis: Hannoverscher Männer- tzesängverein; 2. Preis: Stettiner Liedertafel; 3. PreiS: Hannoversche neue Liedertafel; 4. Preis: Magdeburgerzweite Liedertafel; 5. PreiSs: Berliner Liederverein; 6. Preis: Osnabrücker Liedertafel; 7. Preis: Wolfenbüttlcr Verein für Männergesang; 8. Preis: Bielefelder Arion; 9. Preis: Brandenburger Liedertafel; 10 Preis: Magde burger Nickter'scher Liederkranz; 11. Preis: Magdeburger Müh- ttng'scher Liederkranz; 12. Preis: Bielefelder Liedertafel; 13. Preis: Magdeburger erste Liedertafel; 14. Preis: Magdeburger Wehrig'scher Männergesangvcrein. , München, 14. Juli. Wie die „Bayer. Ztg." in einem ofsiciösen Artikel meldet, hat das königliche Krieg-Ministerium, wie seit einigen Jabren üblich, für die Zeit-von Mitte Juli bis zum Beginn der Herbstcxercitien bei den Infanterie- und Jäger- dataillonen zahlreiche Beurlaubungen angeordnet; in Berücksichtigung de» dringenden, auch in der Kammer der Abgeordneten bereits zur Sprache gebrachten Bedarfs an Arbeitskräften für die Ernte sind diese Beurlaubungen dürch so eben ergangene Verfügung noch weiter kutzgedehnt worden, so daß dieselben sich über 5000—6000 Mann voü dem damaligen Präsenzstand erstrecken. — 18. Juli. Die „Presse" und der „Botschafter" miim heute, daß die russische Antwortsuote wegen Polen« gestern hi» überreicht worden sei. Fürst Gortschakoff acceptire darin die Dit cusston der-von den drei Mächten vorgeschlagenen 6 Punkte« Vorbehalt näherer Prüfung, deS dritten Punktes (nationale Ki» 'richtungen) nur bann, wenn darin nicht die Errichtung eine« polnW Nationalheercö mitverstandcn werde. Die Durchführung ein» Waffenstillstandes würde angesichts der Aufregung der Bevölkm» und der Armee Rußlands äußerst schwierig sein. Fürst GoMalß vermag nicht einzusehen, wozu eine Conferenz stattfinden solle; dB da man im Wesentlichen einverstanden sei, so würden weitere M malische Verhandlungen genügen. Pesth, 13. Juli. (O. P.) Das Baranyer Comtat, und M jener Theil desselben, der an das Somogyer Comitat grenzt, V seit längerer Zeit der Schauplatz von Raub und Mord unter d« mannigfaltigsten Formen. In der vor ungefähr 14 Tagen in Le-' dasa stattgefundeneu Ermordung zweier ansässiger Bauern aus »ff»» Gaffe, in Gegenwart eines großen Theiles der Dorfbewohner n» unter Formalitäten, wie sie nur von den Dienern der GerechW gehandhabt werden, hat dasselbe einen höchst merkwürdigen LM zur Sittengeschichte Ungarns geliefert. Ist wohl je im ti<W Frieden eine frechere Verhöhnung der Justiz, und ihrer Olga» vörgekommcn? Giebt eS wohl einen höhern Grad von «» menschung, als daß Hunderte von Bauern eS unthätig mit ansch» wie zwei aus ihrer Mitte von 6 Räubern — nicht meuchlerisch sondern gewissermaßen unter Verkündigung eines Todcsurtheil« m offener Gasse gebunden und niedergeschossen werden? Und hat»" Abhülfe dagegen gebraucht? Leider nein! durch BandurenauD allein wird das Uebel nicht mit der Wurzel aüsgerottet. ! läßt sich hiergegen kiawenden? Panl Somfich'S Vorschlag:
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