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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 02.04.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-187404029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18740402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18740402
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- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1874
- Monat1874-04
- Tag1874-04-02
- Monat1874-04
- Jahr1874
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 02.04.1874
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möeM AMM und Prü» »terlellährl. SO Ngl. Insel«« W /-X« M wrrdm di» gespaltme Zeile »der deren 1 //I Raum mit 1 Ngr. berechne». Donnerstag, 2. April tn den ausgegebenen Noten der preußischen Bank. Ja, an allen dem war noch nicht genug; es circulirten auch noch in Deutschland die Silberthaler, die Silbergulden und 1-Silbergulden, die Oester reich während der Dauer des Münzvertrages (1857—1867) auS- gemünzt hatte und zwar in Höht von mindestens 280 Millionen Gulden. Das war des Guten denn doch zu viel ; «inen solchen Ueber- fluß kann der normale und sich nicht schnell ändernde Kassen bestand eines Landes nicht vertragen. Es trat dasselbe ein, was in Spanien nach der Entdeckung Amerikas durch Ueberfluthung mit Silber geschah und was heute noch in solchen Staaten ge schieht, wo man sich Geld durch übermäßiges »«gedecktes Papier geld macht: das Geld sank im Preise, «NeWaaren, Löhne, Gehälter stiegen! Man verfiel ferner auf die Verwendung des überflüssig vorhandenen Geldes zu theilweise un nützen Unternehmungen und zur verschwenderischen Konsumtion, an die man sich zwar schnell gewöhnt, aber nicht leicht von der selben lasten kann. Nur allmälig kommen wir von allen diesen Uebertreibungen zurück, indem wir die nöthigen Gesetzesmaßregeln ergreifen, um den Geldumlauf auf eine normale und uns natürliche Quantität zurück zu führen. Zuerst wurden die cirkulirenden alten Gold münzen eingezogen, dann auch ein Theil der Silbermünzen, na mentlich diejenigen, welche nicht ins Marksystem paffen; endlich trieb man auch die österreichischen Gulden und Viertelguldenstücke aus. Bei den österreichischen Thalerstücken bedenkt man sich noch eine Weile, denn sie waren vertragsmäßige VereinSmünze. Nunmehr ist auch ein Gesetz über das deutsche StaatS-Papier- geld dem Reichstage zur Beschlußfassung vorgelegt. Die bei Be- rathung desselben vom Abg. MoSle gemachten Vorschläge hätten das sür sich, daß wir mit Einziehung von 60 Millionen Papier geld den Geldumlauf sofort entschlossen verminderten. Wir würden die unverzinsliche Schuld der einzelnen Staaten tn eine verzinsliche Reichsschuld — aber unter bleibender Verpflichtung der einzelnen Staaten, diese Schuld zu amortisiren — verwandeln. Den Vor schlag bekämpfen die Einzelstaaten, auch der preußische Finanz minister, und über die Gründe ist es nicht nöthig, weitläufig zu sein. Weder Mosle noch Bamberger haben Aussicht ans Ver wirklichung ihrer Ideen, die auf gänzliche oder wenigstens starke Verminderung des Papiergeldes ausgehen. Ohne Zweifel fesseln uns auch Bequemlichkeit und Gewohnheit an da» Papiergeld. Weiter ist in Aussicht, bis zum 1. Januar 1876 die Ein ziehung aller Banknoten, die nicht auf ReichSwährung lauten. ES dürfen von da ab nur Banknoten auSgegeben werden, die auf Reichswährung in Beträgen von nicht weniger als 100 Mark lauten (Münzgesetz von 1873, Artikel 18). Diese Bestimmung wird die Masse der umlaufenden Banknoten bedeutend vermindern, denn Noten zu und über 100 Mark finden im kleinen Verkehr nur wenig Verwendung. Es verschwinden damit eine Masse „wilder" Scheine und die Umlaufsmittel werden wesentlich verringert und gereinigt sein. 4- Freiberg, den 1. April 1874. Sobald es sich darum handelte, in Deutschland ein einheit- 6 Münzsystem zu schaffen, empfahlen die Sachverständigen auch i Uebergang zur Goldwährung. Letztere hatte sich in der igen Welt bereits mehr und mehr ausgebrcttet. Selbst wenn internationaler Münzausgleich noch in weiter Ferne lag, ließ doch das Werthverhältniß zwischen den Goldmünzen der einzel- Linder leichter bestimmen, als zwischen Gold- und Silber- nzen. Dann aber wollte man den Gefahren einer übermäßigen Matton papierner Geldzeichen entgehen, die der Bequemlichkeit , ld« und weil man die schweren Silbermünzen nicht immer bet it tragen und versenden mochte, in Deutschland um sich gegriffen M Es war keine Aussicht, die große Masse des Papier-Um- bri in den mannigfaltigsten Kaffenscheinen der deutschen Staaten od in kleinen Appoints von Banknoten los zu werden, wenn M nicht zur Goldwährung überginge, die ein viel bequemeres ad Irichter zu handhabendes Umlaufsmittel als das Silber dar- dutet. So evident aber dies Alles war, so schwer würde doch der liebergang zur Goldwährung gewesen sein, wenn man das Eg» Sold durch Verkauf von Silber und anderen Werthen anlchaffen mußte. Viele, viele Millionen hätte dieser WährungS- vchel gekostet. Das Glück begünstigte uns. Die Einführung der Goldwäh rung ward ermöglicht durch die großen Mengen Goldes, die in- klge der französischen Entschädigungsverpflichtungen in die deutsche k-ichrkaffe flossen. Auch kam noch der günstige Umstand Hinz«, d-b zwanzig Jahre lang die Werth-Relation zwischen Silber und Sold auf dem Weltmärkte sich ziemlich gleich geblieben war und Hum fast stabilen Ausdruck in dem Verhältniß von 15z (Silber): I<M) fand, einem Verhältniß, das auch der sogenannten Doxxrlwährung Frankreichs und der lateinischen Convention Wien, Schweiz, Belgien, Frankreich) zu Grunde liegt. Seit dem Gesetz vom 4. Dezember 1871, durch welches wir wr Goldwährung übergingen, bis zum 7. März 1874 wurden in den Kutschen Münzstätten Goldstücke im Werthe von 1,021,093,950 Nack oder 340,364,650 Thalern ausgeprägt. Zwar kam dies Geld nur zum kleinsten Theile in Umlauf; fischen davon, daß für 40 Millionen Thaler als Reichsschatz nkrgeiegt wurden, diente der größte Theil des ausgemünzten ^ides als Deckung und Unterpfand für ausgegebene Banknoten k den Gewölben der preußischen Bank. Die Bank aber konnte dafür doppelt so viel Banknoten in Umlauf haben, als vor dem Kieze. Die Erscheinung, die wir also mit der Einführung der Gold währung bei uns in großem Maßstabe eintreten sahen, war eine -enz ungemeine Vermehrung der Umlaufsmittel. Zu den Silber- »nd Goldmünzen der Staaten Deutschlands im Betrag von 460 bis bOO Millionen Thalern (einschließlich der Baarvorräthe der deutschen Banken), den 60 Millionen Thalern tn Kaffenscheinen, «ehreren Millionen Thalern in kleinen Banknoten, gesellten sich jetzt das ausgemünzte Gold oder dessen papierne Stellvertretung »latt des «gl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter u der Stadträthe zu Freiberg u. Brand' Erscheintt.Sebergf«d.Wochen».Nb. »g SU. für dm and. Tag. Jnser. werden I/I» » bi, V. 11 U. für nächste Nr. «ngen.
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