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Dresdner Geschichtsblätter
- Bandzählung
- 9 = 36/45.1928/37,2
- Erscheinungsdatum
- 1928/37
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 3339.b-36/45.1928/37
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id31079191Z5
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id31079191Z
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-31079191Z
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 44.1936
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Dresdner Geschichtsblätter
- Autor
- Links
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196 Dresdner Geschichtsblätter 1936. Nr. 1—2. Ausstellungswesen hatte er sich zu äußern, so z. B. bei der Ausgestaltung der „Alten Stadt", welche der deutschen Landwerksausstellung 1896 einen besonderen Reiz verlieh. Ll. a. begann auf seine Anregung 1894 die Sammlung der Ortsgesetze von Dresden. Er beriet bei der Ausstellung der Liste der baupolizeilich zu schützen- den Dresdner Lauser, die archivalischen Unterlagen für j „Dresden" in den „Bau- und Kunstdenkmälern" ! stammen von ihm. ! In das öffentliche Leben überhaupt trat Richter sofort, als er sicheren Boden unter den Füßen hatte. Scholl am 21. Juni 1878 war er Mitglied des national liberalen deutschen Rcichsvereins geworden und hat sich hier — nicht in einer konservativen oder anti semitischen, freisinnigen oder sozialistischen Gruppe — stark betätigt. Er wird (Dresdner Nachrichten, 1.Ia- ' nuar 1913) als der „eigentliche Gründer" des hiesigen Reichsvereins bezeichnet, er war von März 1880 an ! im größeren Ausschuß, im Juli 1881 stellvertretender ! Vorsitzender, 1883 Vorsitzender, er war Delegierter für ! Kandidatenaufstellung, hatte im Juni 1882 Briefwechsel ! mit Rudolf von Bennigsen, wobei er sich ausdrücklich i für Selbständigkeit der Partei ausspricht usw. Oft hat er öffentlich gesprochen: 20. September 1883 über die gegenwärtige Zeitungspreffe in Dresden, 10. Oktober die nationale Bedeutung der Lutherfeier (darüber auch im Bezirksverein rechts der Elbe), am 22. März 1887 ! bei der Kaiserfeier auf „Bismarck". Lier sagt eine Zei tung, er habe sich mit einem Schlage als „beredter Sprecher der Bürgerschaft" vorgestellt, eine An sprache „in knapper, man möchte sagen, dem Kanzler abgclauschter, alle Imstande fassender, trefflichst aus- gedrückter Form". Am 1. April 1890 der Spruch auf den abgehenden Kanzler und den jungen Kaiser: „Der deutschen Geschichte glänzendster Abschnitt, das Zeitalter Wilhelms des Großen, ist zu Ende. Vom Schau platz tritt der letzte und gewaltigste der Leiden, die vor den Augen der staunenden Mitwelt ihr Vaterland zu ungeahn ter Macht und Lerrlichkeit geführt. Der des Reiches Banner entfaltet und allezeit ruhmvoll getragen, er legt entsagend es vor seiner eigenen Schöpfung, dem Kaiser throne, nieder. Wer wagt es, diesem Größten seines Volkes es nachzutun, sich auf den Platz zu stellen, von wo sein Niesenarm einen Weltteil aus den Angeln hob? Wohlan! Entschlossen ergreift der junge Lohenzollern selbst das Banner, begeistert von dem Vorbild großer Ahnen! Nicht ziemt es da zu fragen, ob die kühne Land schon stark genug, das schwere, sieggewohnte Ruhmeszeichen hoch zu halten — Vertrauen gilt's zu fassen, denn in der Kämpferscharen Zuversicht beruht des Feldherrn Stärke. Lingebend mögen Deutschlands Söhne dem kaiserlichen Führer sich vertrau», der als der „erste Diener seines Staates" nichts als des Volkes Wohl, des Reiches Größe sucht. Seiner leuch- tenden Augen scharfer Blick, der Geist der Vaterlands liebe und Wahrhaftigkeit, der ihn beseelt, wird — des sind ! wir gewiß — die Bahn ihn finden lassen, die des unsterb lichen Kanzlers Griffel ihm vorgezeichnet. Einmütig sind um ihn geschart die deutschen Fürsten, an ihrer Spitze Sachsens erhabener, im Rate wie in der Tat erprobter König. Mögen die ringsum drohenden Stürme heran brausen — ein unerschütterliches Bollwerk steht: Deutsch, lands Kaiserthron! Um ihn, ihr deutschen Männer, schließt auch ihr die Reihen fester, und im Toben feindlichen An sturms laßt hell der deutschen Treue Siegesruf ertönen: Leil Kaiser Wilhelm! Loch König Albert!" (Vielleicht hat R. später auch gedacht: o du — Prophet!) Er war bei der Reichstagseröffnung am 25. Juni 1888 in Berlin und hörte die Thronrede Wil helms II., — ein Arteil R.s über diese habe ich nicht gefunden. Weiter sprach er beim Karl-Peters-Kommers 8. November 1890 und noch einmal I.Mai 1895 aus Bismarck bei der Festkundgebung des Bürgerausschusses für patriotische Kundgebungen. Andere Vorträge waren vor dem Verein städtischer Beamter, mehrfach im Ge meinnützigen Verein, im Iulius-Otto-Bund. Als letztes 4. September 1901 die Festrede beim Jubiläum der Schuhmacher-Innung. In den politischen Reden wird seine „hinreißende Redegabe, sein wunderbar trag fähiges Organ, seine zwingende Persönlichkeit" hervor gehoben, trotz seines unscheinbaren Äußeren. Von seiner Tätigkeit im Gemeinnützigen Verein, welcher damals die Dresdner Volksbibliotheken unterhielt, ist be merkenswert, daß er der Bearbeiter des Musterkata loge s für diese vom Jahre 1882 gewesen ist. Er hat also auch der Städtischen Bücherei und Lesehalle vorge arbeitet ! Von allgemein bibliothekarischen! Interesse ist, daß er nach seinen Beobachtungen und Erfahrungen an der Landesbibliothek sofort 1879 eine Broschüre herausgab: „Ein Nothstand bei den sächsischen Bibliothe ken", in der er sich für die Wiedereinführung des Pflicht lieferungsexemplargesetzes in Sachsen einsehte (am 24. März 1870 aufgehoben), — er stellte das wissen schaftliche, vor allem wieder das zeitgeschichtliche Inter esse für die Erhaltung der Drucke, bis zu den kleinsten, durch ein solches Gesetz in die Mitte, das ausgerechnet in Sachsen, dem Lande des Buchdrucks und Buch handels, fehlte. Er wollte auch für die Stadtbibliotheken ein örtliches Recht erlangen. Er hatte keinen Erfolg; auch als man später darauf zurückkam, war es vergeblich. Ich halte seine Ausführungen auch jetzt noch, nachdem die Deutsche Bücherei in Leipzig eingerichtet ist, für sehr beachtlich. (Vgl. Näheres unten S. 212.) Mitglied des Vereins Deutscher Bibliothekare ist er gewesen. Neben anderem ist noch kurz auf seine Tätigkeit im Sächsischen Kunstverein, dessen Vorstand er 1903—05 an gehörte, hinzuweisen. Gerade seinen Vorschlägen für dessen Llmgeftaltung wird der damals wieder beginnende
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