7 ■— 7 ^ XVI Entstehung der Stadt Freiberg selbst doch ein vollkommen sicherer Beweis dafür, daß eben hier die ersten erfolgreichen bergmännischen Arbeiten stattgefunden haben. Was die Zeit der Entdeckung der Frei berger Erzgänge anlangt, so ist dieselbe etwa in die Jahre 1162 bis 1170 zu setzen 1 ). Ihre erste urkundliche Erwähnung fällt in das Jahr 1185, in welchem Markgraf Otto die genannten drei Dörfer und einen Theil des sie umgebenden Waldes, im Ganzen 108 Lehn, tausch weise vom Kloster Altzelle wieder an sich brachte, weil sieb liier Silber adern gefunden hatten, zu deren Ausbeutung kraft des ihm verliehenen Bergregals nur er berechtigt war 3 ). Die Sage berichtet, daß Fuhrleute, welche Salz von Halle über Meißen nach Böhmen bringen sollten, in einer Wagenspur von Gieß bächen herausgewaschenes Bleierz gefunden hätten, das sie mit sich genommen, weil es dem schwarzen Blei glich, welches sie von Goslar auszuführen pflegten. Sie ließen das Erz später in Goslar probieren, wobei sich dasselbe als reichhaltiger wie die dortigen Erze erwies. Hierauf sollen sich einige Bergleute von Goslar an die Fundstätte be geben und mit großem Erfolg gebaut haben. Dieser ersten Einwan derung sei bald darauf eine zweite gefolgt; eine schwere Feindschaft zwischen einem Bergmeister zu Zellerfeld und dem Herzog von Braun schweig habe bewirkt, daß zahlreiche Zellerfelder Bergleute nach Zer störung der dortigen Gruben das neue Bergbaugebiet aufsuchten 3 ). An dieser später noch mannichfacli ausgeschmückten Ursprungs sage ist wohl so viel richtig, daß e|s vorzugsweise Bergleute aus dem Harz waren, welche den Bergbau in der Freiberger Gegend zuerst J ) Der früheste chronikalische Bericht über die Anfänge der Stadt Freiberg findet sich in den Annai. Vetero-Cell. Mon. Germ. SS. 16,42, über die Anfänge des Bergbaus in den größeren Altzeller Annalen ed. Opel (Mittheilungen der Deutschen Gesellschaft in Leipzig I, 2) 62. Vergl. meine Ausführungen im Frb. UB. I, XVI fgg. 2 ) Ebenda 1: quia in terminis monasterii vene argentarie reperte sunt. 3 ) Vergl. Lauterbachs Tagebuch, herausg. von Seidemann (Dresden 1872) 153, Monachus Pirnensis bei Mencke Scriptores 2,1559 und Georg Agricola De veteribus et novis metallis (Basel 1546) 397; letzterer nennt als seine Quelle annales nostri et monumentd vetustatis, womit er wahrscheinlich Hirschvogels Chronik (vergl. darüber Frb. UB. I, XIII) meint. Spätere Quellen vergl. bei Wrubel Sammlung bergmänn. Sagen (Freiberg 1883) 163.