Diese hatte schon längst in Italien durch Leo- nardo da Vinci, Michael Angelo, Raphael, Titian, Caracci u. a. m. neues Leben erhalten, das wohlthätig auch auf Deutschland, besonders auf Sach- sen wirkte. Deutsche Künstler holten jenseit der Al pen Bildung und Geschmack, deutsche Fürsten suchten von dorther ihre Galerieen zu bereichern, und in den meisten deutschen Regierungen drang sich gleichsam mit Gewalt die, ihnen schon längst so nöthige Über zeugung auf, dass nur durch die bildenden Künste die Nation zu veredeln und zu verfeinern sey. Dies war denn auch besonders die Überzeugung Johann Georg’s II. Aus seiner Zeit kennt die Ge schichte einen Chr. Thornet, Johann Finke, Centurio Wiebel, Daniel Savoye, einen Fran zosen, der besonders Portraits fertigte, u. a. m. Wie sehr aber die Liebe zur Kunst von dem Hofe auch schon in das Privatleben iibergieng, kann z. B. der Dresdner Rathsherr Schumann beweisen, der als artistischer Schriftsteller sich bekannt machte. Sein yllchimedon d. i. Deutschlands Jürtreflicher und hoch* berühmter Virtuosen in der Sculptur , Kupferstecher- und Etz-Kunst aufgeführter Ruhm und Ehrenpreis — sein Tabulatum curiosum und sein curioser Maler,