54 III. Neuere Geschichte der Kunst in Sachsen seit dem Anfänge des igten Jahrhun derts. Diese beginnt und gewiss nicht ohne Grund, mit Friedrich August II. welcher von 1691 — 1755 regierte und 1697 die Polni sche Krone mit der Sächsischen Chur vereinigte. Er war es, der Sachsen, besonders Dresden, in der Kul. tur schneller, als ie, fortschreiten hies, und den Künstlern eine Wirksamkeit gab, die sie vorher nie hier gehabt hatten. Unter ihm entstanden in der Re sidenz neue Kirchen; er baute den Japanischen Pallast, die Kasernen, das Kadettenhaus, das Lustschloss zu Pillnitz u. s. w. Er legte den Zwingergarten an, und, was ihn allein schon für Dresden unsterblich machen würde — gab der Brücke ihre ietzige Gestalt. Übrigens vermehrte er, besonders seit 1720, mit eben so grossen Kosten als glücklicher Wahl, die An tiken-Sammlung und Gemälde-Galerie, legte das Ku« pferstichkabinet an, stiftete 1705 eine Academic de Pcinture , machte Fehling zum Director derselben, und gründete durch Böttchers Porzellanerfindung die berühmte Fabrik zu Meissen, welche in glückli-