— 13 - den Versteeknissplatz für sich und das junge Herrlein kaum wählen, räthselhaft bleibt es nur, wo sie die Pferde, die doch leicht zu Verräthem werden konnten, inzwischen untergebracht haben. Uebrigens mag es eine sehr bange Zeit riir den ganzen Tross gewesen sein, am bängsten wohl für den Prinzen Emst, über den der Mordstahl drei Tage und drei Nächte in der engen, schauerlichen Höhle gezückt war. Von wenig ritterlicher und kameradschaftlicher Ge sinnung spricht der Umstand, dass die Herren v. Schönfels und v. Mosen den Verbündeten Kunz nicht in die Amnestie hereinzogen, was doch mit ein wenig mehr Muth leicht geschehen konnte. Es müssen sehr verzagte Herzen unter ihrer Eisenrüstung geschlagen haben. Von der Prinzenhöhle aus gehen wir die Mulde ent lang durch einen anmuthigen Wiesengrund nach Stein. Dort finden -wir ein malerisches Schloss, dessen Inneres leider aller Merkwürdigkeiten beraubt worden ist. In der Nähe liegt das Städtchen Hartenstein. Der Bildersaal im fürstlichen Schloss und Flemmine’s Geburtshaus, mit einer Denktafel geschmückt, sind das einzig Sehenswerthe. Von Stein aus führt uns die Staats bahn an der Mulde aufwärts nach Aue, wo wir bald An schluss nach Chemnitz finden. Partie 7. Von Station Lössnitz nach OberpTannenstiel und nach Station Ine. 2 Stunden. Wer die Stadt Lössnitz nicht näher zu schauen be gehrt, steigt mit uns vom Stationsgebäude weg auf dem nächsten Feldweg die Thalmulde nieder nach dem Dorfe „Drei Hansen“ und wieder aufwärts nach dem grossen Lössnitz er Actien-Schiefer bruch. Wenn nicht Sonntag ist, da alle Hände ruhen, so können wir etwa 150 Steinbrecher bei ihrer interessanten Arbeit beobachten. England, das Schoosskind der Schöpfung, sendet uns freilich besser getäfelten Dachschiefer herüber und heimst dafür unser schönes Geld ein, doch wird Niemand sagen können, dass es sich unter der heimischen Bedachung nur ein Jota schlechter hausen lasse. Ueber dem Bruch geht der Steg grad auf in den Wald v Wir verfolgen die Strasse bis in den Bärengrund, ein