Vorwort. Willst du in die Weite schweifen, Sieh, das Gute liegt so nah. Gotthe. Der Sinn für unsere heimische Natur hat sich in dem letzten Jahrzehnt erfreulicher Weise recht gehoben. Fehlen unserm Erzgebirge auch die Schlösser und Burgen Thü ringens, fehlen ihm die Sagen des Harzes, die Natur selbst dürfte kaum wesentlich nachstehen. Reiche Abwechslung in den Formationen der Gebirgszüge, eine Menge Thäler von dem anmuthigsten bis zu dem tiefernstesten Charakter, herrliche Waldungen, frische, schäumende Gewässer, Fels kuppen mit trefflichen Femsichten, jungfräuliche harzduf tige Berge, idyllische Gehöfte, Mühlen, Meiler, überaus freundliche Dörfer und Städte mit betriebsamen, heiteren Bewohnern — Alles das sind Dinge, die Auge und Herz dauernd erfreuen müssen; nur Derjenige, der erst grossartiger Alpenlandschaften bedarf, ehe er etwas für Natur fühlen kann, wird unsere heimischen Thäler und Höhen ohne Ge nuss durchziehen. Wir haben hier die vier bekanntesten Stromthäler des Erzgebirges, in deren Bereich wohl die vornehmsten tou ristischen Objecte des alten Miriquidi liegen, das obere Muldenthal der Zwickauer Mulde, das Zwönitzthal, das Flöhathal und das Zschopauthal ins Auge ge fasst und natürlich haben wir unsere Ausflüge den be treffenden Bahnstrecken, welche diese Thäler durchziehen, auf den Leib gepasst. Zur Orientirung empfehlen wir die Berlet’s Wegweiser durchs Erzgebirge beigegebene „Karte des Erzgebirges“, welche auch apart im Buchhandel für 50 1 r. zu haben ist. Wem diese Karte nicht genügend der kaufe die betr. Sectionen der Sächsischen General stabskarte. Da die beschriebenen Partien wohl meist von Ausflüg- lem frequentirt werden dürften, so enthalten wir uns aller weiteren touristischen Rathschläge und geben unsere Füh rungen in der Hauptsache so wieder, wie sie seiner Zeit im Chemnitzer Tageblatt unter recht erfreulichem Beifall und vieler Beachtung erschienen sind. Verfasser und Verleger. 1 *