s ü r den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Hcrausgegcben von den Deputaten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. 11. Dienstags, den 7. Februar 183?. A. F. Didot's Schrift über das literarische , Eigenthum rc. (Schluß.) Wird wohl ein Verleger wagen daran zu denken, die Gelehrten, deren Ueberlcgenheit in vielen Fachern der Wissenschaften ein Ruhm für Frankreich ist, zu vereinigen, um eine neue Encyklopadie zu erschaffen, um ein Unter nehmen zu gründen, das vielleicht fünfmalhunderttausend Francs kosten würde, wenn er weiß, daß sogleich nach dem j Erscheinen eines Bandes derselbe in Belgien nachgedruckt wird und daß dann sofort jeder Ort außerhalb Frankreich dem französ.Verlcgec verschlossen ist t Schon viele Buchhänd ler bereuen, große literar. Unternehmungen gemacht zu haben. Der Augenblick ist gekommen, wo die Negierungen, die Beschützer des Rechts, der Wissenschaften und des Handels, einen für die Interessen der Wissenschaft und des Buchhandels, die seit langer Zeit einen mehr und mehr zum dringenden Bcdürfniß gewordenen Schutz fordern"), so unglücklichen Zustand abandern werden. Belgien hat sich des bis jetzt geduldeten, obgleich von der öffentlichen Meinung überall verworfenen Rechtes be- ') Bittschrift clngercicht von den Buchhändlern an den Siegelbewahrer, im Juni 182t). Bittschrift dem Präsidenten des Conseils (dem Fürsten von Broglle) überreicht. Diese Bittschrift war von dem größten Lheile der Mitglieder des Instituts und von den vorzüglichsten Buchhändlern und Buchdruckern unterzeichnet. Antwort auf die von der Handelskammer in Paris vorge- lcgtcn Fragen. (März 1831). Rede über die Prämien, gehalten in der Sitzung der ver einigten Depukirten des Handels, der Manufakturen und des Ackerbaues, unter dem Vorsitze des Ministers der Handelcangc- legenhelten. (Januar 1836.) (S. Bbrsenbl. 1836 S. 150.) 4r Jahrgang. dient und den Kreis seiner Handelsverbindungen mit dem Auslande so ausgedehnt, daß man sagen kann, es sei kein Winkel der Erde, den es nicht mit seinen Nachdrücken füllte, denn mit Ausnahme einiger großen Luxus- oder Kupserwerkc wird Alles von den Belgiern nachgedruckt, selbst die Werke, von denen sie wissen, daß sie ihnen nur Schaden bringen können. Ihr Ziel ist, es dahin zu brin gen, daß die fremden Buchhändler Alles was sie verlangen in Brüssel finden können und sich nicht mehr nach Paris wenden müssen, dessen Industrie dann darauf beschrankt wäre, nach Belgien ein Exemplar von dem was sie un sere Protographie nennen zu liefern. Dieser Zustand muß für den Handel, für die Industrie und das Fortschreiten der Wissenschaften in Frankreich immer schlimmer werden. Eben haben sich in Brüssel mehrere Actienvereine, deren jeder seine Capitalien nach Millionen zählt, gebildet, um auch die kleine Anzahl von Werken noch, die bisher ihnen entgehen konnte, nachzudrucken und mit Gewalt den französischen Buchhandel nach Brüssel zu versetzen*). ') Im Jahre 1827 vereinigten sich zehn der bedeutendsten Buchhandlungen in Frankreich zu einem Etablissement i» Brüssel, um gegen die belgischen Nachdrücke anzukämpfcn. Wahrschein lich würde es diesen» Etablissement gelungen sein, den Nachdruck, der damals noch von geringer Wichtigkeit war, zu entmuthigen, wenn nicht zu jener Zeit der König der Niederlande, der be trächtliche Summen ans Förderung der Industrie verwandte, die bedeutendsten Nachdrucker kräftig unterstützt hätte. Die französischen Buchhändler konnten nicht das Budget Frankreichs ^ den» der Niederlande entgegcnstellen und hielten cS für gcrathen, s sich aus einem zu ungleichen Kampfe zurückzuzichen. s Jetzt gewährt der König von Belgien den Nachdruckcrn l keine solche Unterstützung, die Frankreich mit Recht für unpas- 16