für von Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Herausgegeben von de» Deputaten des Vereins der Buchhändler zn Leipzig. Amtliches Blatt des Börscnvercins. M 18. Freitags, den 30. August. 1844. Bekanntmachung an sämmtliche Leipziger Buchhandlungen. Für den Monat September 1844 fungiren: Hr. Kistner als Börsenvorsteher, Hr. Köhler als Vorsteher der Bcstell-Anstalt. Leipzig, den 29. August 1844. Die Dcpntirtrn des Auchhan-cto zn Leipzig. Aufruf. Es soll, es muß besser werden mit unserm Geschäft,— so hört man von allen Seiten kräftige Stimmen sich er beben. Schleudereicn aller Art nehmen mehr und mehr überhand; das unglückselige Rabattgeben wird immer allge meiner, so daß selbst. Buchbinder in öffentlichen Blättern 10°/h offeriren und den Buchhändlern ihrer Stadt nicht allein Trotz bieten, sondern sogar überbieten. Was soll am Ende daraus werden, wo will das hinaus!! Wie der Süddeutsche, schon seinem Charakter nach, lebendiger und regsamer ist, so bildeten sich auch in den Sü den unsers Vaterlandes zuerst Buchhändlervereine, wo ge meinschaftlich berathen wurde, wie dem allgemeinen Krebs schaden, überhaupt den vielen Mißbräuchen abzuhelfen sei. Der Weinheimcr Verein ging voran; ihm folgte der Stutt garter; die wackern Thüringer stehen im Begriff, in Weimar zusammenzulreten. — Hannover, Braunschwcig, Oldenburg, Holstein, Lauen burg, Bremen, Hamburg und Lübeck — also ganz Nieder sachsen — bewahrten bislang noch ein tiefes Stillschweigen. — Wäre cs nicht an der Zeit, daß auch wir uns mal rühr ten? Oder wären wir die allein Bevorzugten? Gabe es etwa keinen Mißbräuchen abzuhelfen, keine Schleuderer in unserer Mitte? Wollte Gott, dem war' so!! Auf denn, ihr Männer von Einsicht und Erfahrung; erhebt eure Stimme; geht mit Rath und That voran; versammelt um euch alle Collegen, die es redlich meinen und ihr schönes Geschäft lieb und werth halten, und berathet dann mit ihnen, wie den vielen Mißbräuchen kräftig ent- Ilr Jahrgang. gegenzutreten. Ein einzelnes Reis zerstäubt vor dem Winde; werden ihrer aber viele zusammengcbunden, so wi derstehen sic dem tobenden Element. Vereint läßt sich viel ausrichtcn, das bedenkt Alle, Alle! Wer dieser meiner Meinung ist, der lasse seine Stimme im Börsenblatt ver nehmen. Nach dem Vorbilde unsrer Thüringer Eollegen könnten dann ja später die Stimmen derjenigen gesammelt werden, die dem Nieder sächsischen Verein beizutccten gesonnen; vielleicht wäre dann die Sache zur Oster-Mcsse 1845 soweit gediehen, daß man zu Leipzig wegen Zeit und Ort das Nähere berathen könnte. S. S. T odcsfall. Am 11- August verschied nach langem, schweren Leiden an der Lungenschnindsucht im 32. Jahre seines Alters Herr Wilhelm Bergmana, Geschäftsführer des Hauses E- Schulz's Witwe in Prag. Oie zahlreichen Freunde, welche sich der Verstorbene in seinm früheren Verhältnissen, so nament lich unter demStande der Buchhändler, in fast allen Gauen Deutschlands erworben, werden den Verlust dieses lieben, wackeren Mannes mit gerechtem Schmerz beklagen und den Hingeschiedenen, wie er ihnen im Leben eine freundliche Er scheinung war, ein lierevolles Andenken nicht versagen. Seitens der Polizei wurde den Berliner Buchhandlungen unterm 20. d. M- eröffnt: „Das in Weimar bei Voigt er schienene „„Handbuch bei Mineralogie von Hartmann, 2 Bde. 1843'"' ist als Nachdrucl in Beschlag zu nehmen." Verantwortlicher Redacteur: I. de Marie. 178