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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.11.1858
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 17.11.1858
- Sprache
- Deutsch
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142, 17. November. Börsenblatt für den dentschen Buchhandel. 2205 „Hierbei ist jedoch zu bemerken, daß der Absatz nach Oesterreich gerade bei dieser Buchhandlung unverhältnißmäßig schwach ist, und ^ daß von den 20 Proc. Absatz nach Sachsen 6—8 Proc. auf Bezüge der Leipziger Kommissionäre für auswärtige Rechnung fallen dürften. „Eine noch dctaillirtcrc Anschauung gibt die Berechnung vom Jahr 1844, in welcher die Procente des Absatzes in Beziehung ge setzt sind zu der Zahl der Buchhandlungen in den einzelnen Landern und Städten. Es ist dabei besonders bemerkenswert!), daß bei Oester reich und Preußen das Absatzverhältniß ganz dieselben Procentsätze darbol, wie das Verhältniß der Buchhandlungen zur Gesammt- summe derselben. Absatzes^ Städte mit Buchhandlungen. 69 Städte mit 118 Buch- 159/ Handlungen oder 12 Proc. der gesummten deutschen Buchhandlungen. Städte, 698 Buch- 62shandlungen oder 37 Proc. Oesterreich Bundesst.1 14 41 159/ — andere Skaatenl 28 59 Preußen Bundesst, i 37 166 632/ — andere Staaten) 29 62sl Bayern 4 39 146 l Sachsen 10 37 265 Hannover 2 22 59 Würtcmberg 2 26 108/ Baden 2 14 52/ Hessen 1 3 8 24s — Darmstadt . . .) 6 41^ Holstein I'L 8 25 Sächs. Hcrzogth. . . . 2 18 52l Braunschweig Ve 5 22^ Mecklenburg 2 14 26 Oldenburg V- 3 7 j Freie Städte 6 4 100/ 205 Städte, 928 Buch handlungen oder 51 Proc. „Ebenso wie Sachsen durch das Leipziger Eommissionsgeschäft eine verhältnismäßig zu große Zahl Procente hat, so ist auch bei Hamburg, welches in dieser Rechnung allein 3Vs Proc. abnimmt, der Bedarf für den Norden und Amerika eingerechnet. „Wie sehr der buchhändlerische Verkehr seit den letzten Jahr zehnten zugenommen hat, zeigt sich an der steigenden Zahl der Buch handlungen. Im Jahre 1831 existicten in Deutschland nur etwa 300 Städte mit 1011 Buchhandlungen; besonders auffällig ist die Zunahme in Berlin 1831 80 Buchhandlungen 1855 195 Buchhandlungen in Leipzig 1831 79 „ 1855 156 in Stuttgart 1831 17 „ 1855 55 „ „Vom Jahre 1831 an war der Buchhandel im Wachsen, bis zum Jahre 1846, dann trat in Folge der Thcuerung und noch mehr der politischen Ereignisse im Jahre 1848 eine Abnahme ein, die sich mir der hcrgestclltcn politischen Ruhe allmählig wieder ausglich. Die Absatzverhällnisse der Verlagshandlungen sind natürlich durch die Art der Bedürfnisse der verschiedenen Bildungs- und Bcrufsclassen vielfach modisicirt. Die meisten Bücher wissenschaftlichen Gehalts werden (abgesehen von den öffentlichen Bibliotheken) in den Kreisen gekauft, welche den Universitäten angehöre» oder nahe stehen. Haupt sächlich sind cs die Universitätslehrer selbst, sodann solche, die eine Universirätsbildung genossen haben und durch ihren Beruf darauf angewiesen sind, ihre Studien fortzusetzen, besonders Lehrer, Geist liche und Aerzte. Leider vermindert sich nur in neuerer Zeit diese Elasse von Käufern immer mehr, da die schmalen Besoldungen nicht mehr zurcichen, um neben den gesteigerten Ausgaben für die täg lichen Lebensbedürfnisse einen Bücherctat zu erübrige». Dieses un natürliche Verhältniß ist um so mehr zu bedauern, als mit der größeren Einnahme in den höheren Kreisen der Gesellschaft keines wegs der Aufwand für Bücher verhältnißmäßig steigt, indem der Luxus in andern Dingen das Vüchcrbudget auf eine unglaublich kleine Summe herabdrückt Während in England und theilweise auch in Frankreich auf den Familiensitzen des Adels eine Bibliothek zur Ausstattung des Hauses gehört, und es auch bei deutschen Fa milien der adeligen und bürgerlichen Aristokratie früher Sitte war, eine Büchersammlung zu halten, so ist es jetzt eine große Seltenheit geworden, daß in einem Hause alljährlich eine bestimmte Summe für Bücher verwendet wird. Zu dem allgemeinen Gebrauch der Fa milie wird etwa außer den Schul- und Kinderbüchern noch eine Ausgabe von Schiller und Goethe, ein Conversationslcxikon, eine Zeitschrift zur Unterhaltung und Belehrung und, wcnn's hoch kommt, eine Weltgeschichte angeschafft. In dieser Beschränkung geht die Literatur wohl auch in die Kreise des städtischen Handwerkerstandes herab. An die Stelle der Familienbibliothek tritt die Theilnahme an einer Lcsegcscllschaft, das Abonnement bei einer Leihbibliothek, und diese Institute sind es, auf welche der Verleger von Werken für die Unterhaltung vorzugsweise zu rechnen hat. Der größere Thcil des Etats der Lesegescllschaften wird in der Regel für Zeitschriften ver wendet, für Bücher bleibt nur ein kleiner Thcil übrig. In den Leih bibliotheken bilden die Romane, welche ein unterhaltendes Lesefutter darbieten, den Grundstock, an den sich populäre naturwissenschaft liche Schriften, Reisebeschreibungen und Memoiren anschließen." Miscellen. Der Verbrauch an Papier in den Vereinigtcn Staalcn von Nordamerika ist nicht allein schon jetzt ganz enorm, sondern na türlich auch noch fortwährend im Steigen begriffen. Ein Haupt grund dieser Thatsache liegt in der Unzahl und der außerordentlichen Größe der dort erscheinenden Zeitungen. Es sind gegenwärtig in den Vereinigten Staaten 750 Papierfabriken in Thätigkeit; diesel ben arbeiten mit 3000 Dampfmaschinen und producircn jährlich 250 Mill. Pfund Papier, was, das Pfund zu 10 Cents im Durch schnitt gerechnet, einen Werth von 25 Mill. Doll, oder 36 Mill. Thlr. —63 Mill. Fl. rhein. ausmacht. Zur Production dieser Pa- picrmasse sind, wenn man iVs Pfd. Lumpen auf 1 Pfd. Papier rechnet, gegen 400 Mill. Pfund Lumpen erforderlich. Rcchnetman den Preis eines Pfundes Lumpen auf 4 Cents, so beläuft sich der Werth der jährlich verbrauchten Lumpen auf mehr als 16 Mill Doll, oder 23 Mill. Thlr. — 40f^ Mill. Fl. rhein. Im ganzen deutschen Zoll verein bestehen ungefähr 860 — 870 Papierfabriken, die etwa 125 Mill. Pfund Papier producircn. (Dtsch. Allg. Ztg.) Verbote. Vom Königl. Gcrichtsamt im Bezirksgericht zu Leipzig, Abth. für Strafsachen, ist unterm 12. Nov. die Druckschrift: Alles gegen die Frauen. Leipzig, Schulbuchhandlung, wegen mehrerer darin enthaltenen, die öffentliche Sittlichkeit ver letzenden Stellen in Beschlag genommen worden. Personalnachrichten. Athen, 6. November. Heute starb hier der Buchhändler und Buchdruckcreibcsitzcr Herr Andreas Koromilas. Was er in Griechenland zur Hebung der neugriechischen Literatur gethan, ist bereits in Nr. 102. des Börsenbl. ausführlich mitgethcilt worden.
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