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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.12.1886
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 15.12.1886
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- Deutsch
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7210 Nichtamtlicher Teil. 290, 15. Dezember 1886. Verzeichnis künftig erscheinender Bücher, welche in dieser Nnmmer znm ersten Male angekündigt sind. F. A. Blockhaus' Sort. in Leipzig. 64989 bleziuullsn, n. äs, Iü8 Du Osrosau, lsur vis et lsur osuvrs. 8«>lvaz', L., I'art sspUAnol. August Hettler in Berlin. 64981 64983 8vbl«11tzi sr, N. N., Ltuclieii Lire Os- 8oliiolits clsr kruiirö8i8olisii Nnoilr. U. ^.usA. in 1 Lanä. 81i<;I>1iiiss, 0. IV-, lllolisrs n. Irsin Lnäs. Lvllv, 21W I-ÄLVS.18LAS. Gnstav Kirchner'6 Buchli. in Anklam. 64085 ^«trs88kiivll von .-Vnülnin k. 1887. E. S. Mittler Si Soll» in Berlin. 64091 64905 Rang- u. Quartier-Liste der Kgl. Preuß. Armee f. 1887. Wie sich die Demokratie das Volk in Waffen dachte. Ein zeitgemäßer Rück blick. Adolf Neinecke in Berlin. 64946 Reinecke'S Verdeutschungs - Wörterbücher. Bd. 2: Herrn, v. Pfister: Verdeutsch.- Wörterb. der fachmänn. u. dienstl. Sprache des deutschen Wehrtumes. S. Schottlaender in Breslau. 64994 Jacnickc, K., Justine Dankmar. Novelle. F. Schult!,cß in Zürich. 64900 Schweizer Alpcn-Zcitung. V. Jahrg. 1887. Nichtamtlicher Teil. Otto Spanier. Sein Leben und sein Wirken. Bei dem großen Kampf, durch welchen Handel und Wissen im Bunde die Welt erobern, führt der Buchhandel, welcher beide Faktoren zu einer höheren Einheit in sich schließt, die Spitze. Aus seinen Reihen leuchten zu allen Zeiten wackere Kämpfer hervor, die in wahrer und warmer Erfassung ihres Berufs die Bildung ihrer Nation erweitert und den Fortschritt der Mensch heit gefördert haben. Je nach ihrer Wahl und Weise haben sie ein jeder ein eigentümliches Stück der Intelligenz ihres Volkes verkörpert und den höheren Zweck ihres Berufs, das Wissen der erleuchteten Geister ihrer Zeit zu verbreiten und der Nachwelt zu überliefern, erfüllt. Wohl erheischt eine so lobens- würdige Ausgabe die Vollkraft ganzer und tüchtiger Männer, welche mit Kopf und Herz die Geistesbedürfnisse ihrer Zeit zu erfassen verstehen. Aber schwerer wiegt diese schwere Kunst bei jenen Berufsgenossen, die sich das Lebensziel setzen, die reife Saat der Intelligenz in den weiten Boden der ganzen Mensch heit fruchtbringend zu senken, indem sie die Schätze des Wissens unter die breite Masse des Volkes tragen und die geistige Er ziehung des aufblühenden Geschlechts Pflegen. Für diese Förderer der Jugend- und Volkslitteratur gilt es in dem großen Kampf für die Fortbildung unseres Geschlechts vor allem mit dem gesunden Urteil über die erreichbare Leistung den idealen Sinn für alles Gute und Wahre zu verbinden, an dem feinen Gefühl für die passende Auswahl den lautern Ge schmack für alles Schöne zu erproben, neben weiser Erwägung von Zweck und Mitteln doch eine warme Begeisterung für das Wohl der bildsamen Seelen von alt und jung sich wach zu erhalten. »Der Jugend und dem Volke das Beste.« Nur wer diesen Wahrspruch, der alle gerühmten Vorzüge bündig angiebt, zu seinem Wahlspruch erkoren, nur der vermag diese Litteratur- richtung förderlich anzubauen. Hell aber strahlt jenes Wahr wort auf dem Banner eines Berufsgenossen voran, der in seiner Person alle diese Anforderungen zu voller Harmonie vereinigt und sich zu einem wahren Pfleger der Volks- und Jugend- litteratur erhoben hatte.*) Wie hat dieser Mann, dem gegenwärtige Betrachtungen gelten sollen, in heißem Ringen mit allen Mühseligkeiten des Lebens, mit vielfacher Ungunst der Verhältnisse, mit Widersachern und Neidern dahin gestrebt, von Jahr zu Jahr immer voll kommener jene Litteratur zu gestalten, für welche er seit Beginn seines jetzt weitverzweigten Geschäfts eine neue Bahn gebrochen *) Man vergleiche Nr. 1500 der Leipziger Jllustrirten Zeitung vom 30. März 1872, woselbst auch ein wohlgelungenes Holzschnitt- Porträt des verewigten Otto Spanier zu finden ist. hatte, um sie mit einer ungewöhnlichen Willenskraft bis in das letzte Jahr seines Lebens fortzuführcn! Am 27. November 1886 zog tiefe Trauer in das ganze Haus Otto Spamer zu Leipzig ein. Sein würdiges Haupt, der Verlagsbuchhändler Johann Christian Gottlieb Franz Otto Spamer, wurde an diesem Tage von seinem schon längere Zeit dauernden Leiden durch einen sanften Tod erlöst. Nach einem schaffensfreudigen, thatenreichen Leben hatte der Entschlafene ein Alter von 66 Jahren und 3 Monaten erreicht. In ihm ging ein »Mann eigner Kraft« in des Wortes vollster Bedeutung zur ewigen Ruhe ein, eine Persönlichkeit, deren Name in Tausenden und Abertausende» von Kinderherzen ebenso fest eingegraben steht, wie in dem Gedächtnis der Gerechteren der deutschen Nation, die in voller Würdigung der vom Heimgegangenen geschaffenen Werke auch dankbar des Schöpfers derselben gedenken. Otto Spamer stammte aus Hessen und wurde am 29. August 1820 in Darmstadt als der Sohn eines Forstbeamten geboren. In dieser Stadt genoß er auch den ersten Unterricht, den der Lerneifer des Jünglings und des Mannes später durch Selbst studium ergänzte; in Darmstadt trat er auch, 14 Jahre alt, in den Buchhandel, der ihn mächtig anzog, ein. Er erlernte den Buchhandel bei Eduard Heil in Darmstadt vom 1. Mai 1834 bis Juni 1838 (sein Lehrbrief schildert ihn schon damals als einen moralisch guten, treuen, fleißigen und gewandten jungen Mann) und war dann als Gehilfe in der Krebs'schen Buch handlung in Aschaffenburg, in Frankfurt a/M., Landau und Leipzig in Stellung. Hier 1842 eingezogen, in der Metropole des deutschen Buchhandels, erhielt er nicht nur Einblick in den buchhändlerischen Großverkehr, sondern machte auch insbesondere hinsichtlich der illustrierten Litteratur bei I. I. Weber eine nützliche Vorschule für seine späteren Unternehmungen durch. Mit dem Jahre 1847 begann der Gründer der Verlags buchhandlung seine selbständige Thätigkeit. (Das Cirkular, durch welches Otto Spamer seine Kollegenschast von der begonnenen Thätigkeit des von ihm errichteten Verlagsgeschäftes in Kenntnis setzt, trägt das Datum des 31. März 1847.)*) Im Vertrauen auf Erfahrungen, Kenntnisse, Fleiß, Willenskraft und jene Aus dauer, welche sich durch Besiegung von Schwierigkeiten mannig facher Art erprobt hatten, unternahm er das Wagnis. Indessen waren ihm zu Anfang Zeit und Verhältnisse nicht günstig. Das verlegerische Schaffen Spamers bewegte sich damals noch in sehr bescheidenen Grenzen; von einer bestimmt ausgesprochenen Ver lagsrichtung zeigte sich noch keine Spur. Erst später fanden *) Abgedruckt in Nr. 28 des Börsenblattes für den Deutschen Buch handel vom 6. April 1847, Seite 388.
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