II. Abtheilung. 1. Die Herren v. Baruth nannten sich nach dem Dorfe Baruth (NW. von Weissenbergj, das den Mittelpunkt einer der grossen Herrschaften in der Oberlausitz bildete. Der erste bekannte Inhaber 1 ) derselben war Herr Hein rich v. B. (1234—80). Er erscheint als Zeuge 1234 in Prag bei einer Schenkung der Königin Kunigunde von Böhmen an das Kloster Marien thal, 1241 auf dem Königstein, als König Wenzel I. die oberlausitzi- sche Grenzurkunde bestätigte, 1230 zu Budissin bei einer Schenkung und 1280 bei einem Vergleich. Als 1268 die Oberlausitz zwischen den beiden Linien der Markgrafen von Brandenburg getheilt und hierdurch seine Herrschaft in zwei Hälften zerschnitten ward, wurde bestimmt, dass er selbst zu dem „Lande Budissin“ gehören und über seine Gü ter die Lehn von dem Besitzer dieser Landeshälfte empfangen solle 2 ). Eine Urkunde vom 1. Sept. 1271 bezeichnet ihn als den Schwieger sohn Burchards, des Marschalls vom Königreich Böhmen 3 ). Auch mit dem Bisthum Meissen stand er mehrfach in Beziehung. 1262 wai ei Zeuge bei einem von demselben eingegangenen Tausche. Er behaup tete aber auch, einst von Bischof Heinrich (1228 40) einBuiglehn zu Stolpen und zwei Hufen zu Bossendorf erhalten zu haben, und be gehrte von dessen Nachfolgern wiederholt, mit jenen Gütern aufs neue belehnt zu werden. Ein deshalb (um 1276) berufenes Schiedsgericht erklärte aber, dass Herr Heinrich v. B. und seine Erben an jenen Gütern keinerlei Anrecht besässen, und dass, w enn er Ansprüche ge- ') Verschiedene Fabeln von der Herkunft der Familie werden widerlegt Laus. Mag. 1780. 71. Bischof Bruno II. von Meissen (1208—28) hat sich als ein v. Bör se nd orf erwiesen. Gersdorf, Vorrede zum Cod. dipl. Sax. II. 1. XVIII. Hilde- brandv. B. (1216 — 35), häufig Zeuge hei den Markgrafen von Meissen, u. Paul v. B. (1280—1309) waren jedenfalls Inhaber des im Kurkreise gelegenen Baruth. A. Dresd. *) Cod. Lus. 45. 64. 85. 103. 94. 3 ) Abschrift im böhm. Museum zu Prag.