Erzgebirge mit Einschluss der böhmischen Bäder Teplitz, Karlsbad, Franzensbad und Marienbad, des Voigtlandes und des Granulitgebietes an den unteren Mulden
Titel
Erzgebirge mit Einschluss der böhmischen Bäder Teplitz, Karlsbad, Franzensbad und Marienbad, des Voigtlandes und des Granulitgebietes an den unteren Mulden
Untertitel
ein Reisehandbuch mit Reiskarte von Rudolf Henke und einer Routenkarte
Alternativtitel
Gampe's Erzgebirge mit Einschluss der böhmischen Bäder Teplitz
12 Gebirge und das Egerland. Die zweite Tour fuhrt auf böhmischer Seite am Abhang oder am Fuss des Gebirgs hin, sie beginnt bei Kulm und endigt bei Grasslitz. Eisenbahnen laufen mit ihr parallel, so dass man mit Fahrt und Fusswanderung nach Belieben wechseln kann. Die Aussicht, welche diese Partie ununterbrochen gewährt, gleicht einem Wandelpanorama Ton überaus fesselnder Schönheit. Dabei liegen die grossen böhmischen Bäder nur wenige km abseits, lassen sich also bequem in die Tour hereinziehen. Der Sommerfrischler wird sich in einem der kleinen Badeorte unter dem Kamme niederlassen und wird von hier aus das Gebirg durchkreuzen. Empfehlenswert sind Gottleuba, Berggiesshiibel, Kreischa, Tharandt, Bad Einsiedel, Georgenthal mit Georgensdorf, Erdmannsdorf, Olbernhau, Reitzenhain, Warmbad Wolkenstein, Wiesenbad, Schwarzenberg, Wildenthal, Reiboldsgriin und vor Allem Bad Elster. Soviel über die erzgebirgische Touristik im Allgemeinen; einen persönlichen zusagenden Reiseplan wird Jeder unter der reichen Auswahl leicht ausfindig machen können. Zur Empfehlung der Touren sei hier bemerkt, dass sie nicht willkürlich, sondern mit Sorgfalt und mancher Mühe zusammengestellt sind. Wann bereist man am Besten das Erzgebirge. Es soll hier der Leser nicht mit der Neuigkeit überrascht werden, dass die Sommermonate am geeignetsten zum Reisen sind, i<M möchte hier nur eine Lanze für Winterpartien brechen. Zum Ersten sind sie sehr gesund und wohlthuend für Geist und Körper, vorausgesetzt, dass wirklicher Winter herrscht, sodann zeigen sie uns die Natur in unvergleichlichen Reizen. Die winterlichen Herr lichkeiten mit ihren Rauhfrösten, Eisduft, lustigen Schneetreiben, Schneewehen, Schlittenbahnen und krystallisirten Wäldern treten in Mitteldeutschland nirgends mit so echt nordischem Charakter auf, wie auf dem Erzgebirge. Wer Winterscenerien liebt, dem kann ich dieses Gebirge aus reicher Erfahrung dringend anempfehlen. Uebrigens erstrecken sieh die Schlittenpartien in neuerer Zeit von Dresden, Freiberg, Chemnitz und Zwickau aus öfter bis auf den Kamm. Von besonderem Interesse sind auch die winterlichen Wild-