Erzgebirge mit Einschluss der böhmischen Bäder Teplitz, Karlsbad, Franzensbad und Marienbad, des Voigtlandes und des Granulitgebietes an den unteren Mulden
Titel
Erzgebirge mit Einschluss der böhmischen Bäder Teplitz, Karlsbad, Franzensbad und Marienbad, des Voigtlandes und des Granulitgebietes an den unteren Mulden
Untertitel
ein Reisehandbuch mit Reiskarte von Rudolf Henke und einer Routenkarte
Alternativtitel
Gampe's Erzgebirge mit Einschluss der böhmischen Bäder Teplitz
51 schmelzen, ganzähnlich eingerichtet, wie die Muldenhütten. Führung 1 Mk. Bei Halsbrücke befinden sich auch grosse Bingen. Die Einbrüche ge schahen 16C2 und 1691. Das Muldenthal wieder verlassend, wandern wir über die Hohe, dann durch Krumuihenner»clorf, wo einst Markgraf Albrecht der Stolze an Gift starb, hinab nach der stattlichen Mühle an der Bobritzsch. Dieser Fluss ist der stärkste Nebenfluss der Mulde und hat prächtige Thal partien. Bei der Mühle beginnt die Grabentour, so nennt sich der schöne Proramenadenweg im romantischen Thalzug, der allen Krümmungen des Berggrabens folgt. Hier stossen wir auch auf Lichtlöcher des Rothachöll' berger Stollen», einer der grössten Bergstollen. Sein Bau begann 1840, seiue Vollendung fällt ins Jahr 1879. Die Länge beträgt 15 km, erreicht also die des St. Gotthardtunnels. Am G. Lichtloch vorüber, verlässt der Pfad bald das Thalgeliäng und führt nach Oberrein»berg hinauf, dessen Schloss mit Kirche schon lange sicht bar ist. Nun hinab an das ZoMhaii», ein romantisch gelegenes Garten restaurant unfern des Einflusses der Bobritzsch in die Mulde (von hier nach Nossen im schönen Thalzug über die Steier- und die Beierinühle G km. Nossen s. unten.). Der Rückweg führt uns zunächst nach Biebcr»tein, schöner Schlosspark mit Ruine der alten Burg Bieberstein. Heber Burkers dorf und Teichhäuser gelangen wir wieder hinab ins Muldengebiet und zum Kurprinzen, einem der beliebtesten Ausflugsorte der Freiberger. Im Huthaus Schenke. Schöne Gartenanlagen vom Obarberghauptmaun Frhrn. von Herder herrührend. Die AUvftterwa»fterleituiig, die eiust einen Bergwerkscanal über das Muldenthal leitete, liegt etwas abseit des Weges nach Freiberg. Die ganze Anlage erinnert an römische Aquaducte und in einiger Entfernung giebt sie ein imposantes, bei uns seltenes RuinenbilcL 10. Freiberg-Nossen-Altzella. Bahnausflug (25 km). Die Bulin durcliuchneidet den Preiberger Spitalwald und gelangt später iu den grossen Zellaer Waldcomplex. Nossen (slav. Nozzin). Stadt Dresden. Blauer Stern. Deut sches Haus. 258 in. 3700 Eimv. Anmnthig auf einer Höhe über der Mulde gelegenes sauberes Städtchen. Das besonders vom Thal aus imposante Schloss ist gegenwärtig Sitz der Gerichtsbehörden. Den ältesten Theil, die sogenannte Dechantei, hat das Zwiekauer Arbeitshaus in Beschlag genommen als Zellengefängniss. Beim Neubau der Nossener Stadtkirehe 1563 erhielten die Bürger die lan desherrliche Erlaubniss, von den Buinen des nahen Klosters Zella Mauertheile abtragen und verwenden zu dürfen, daher die romanischen Seitenportale in dem sonst nüchternen Bau. Im siidl. Portal ist die sogenannte Bose von grösserem kunsthistorischen Werth. Die darüber