13 derung, sich ihnen. die ja ihrem ganzen Wesen nach in das geographisehe Gebiet fallen, mit erhohter Aufmerksamkeit zuzuwenden? Man mochte sagen, es gewinne die Deutung dieser Erscheinung fiir ihn einen princi- piellen AVerth. AVerden die Karrenfelder ais Beispiele der auflosenden AYirkung des IVassers auf Kalkstein und Dolomit angefiihrt, so geschieht dies doch mehr in demSinne von Curiositaten, welcke nur unter bestimmten, selten zusammentreffenden Bedingungen sich bilden, denn ais tvpische Oberflachenformen. Sie sind aber sicherlich viel mehr ais das. AYenn man statt der Extreme ihrer Erscheinung das AYesentliche in’s Auge fasst, so gewinnt man eine hohere und insofern fruchtbarere Vorstellung, ais der hochst wichtige Yorgang der Erosion in einer bestimmten Aeusserungsweise besser erkannt wird. AYir haben schon gesehen, dass die Karrenfelder weder bloss an der Oberflache, noch bloss in einer bestimmten extremen Ausbildung zu erkennen sind. AYenn man sie sucht, so tindet man sie in viel weiterer Verbreitung, ais gewohnlich angenommen wird. In den ganzen Alpen ist kein Kalkstock zu finden, dessen weniger geneigte Stufen nicht karrenartig durchfurcht wiiren. Und doch ist die Verbreitung auch wieder nicht so allgemein, wie die Theorie der Erosion durch atinos- pharisches AYasser erwarten liesse. Gerade das ist das Bezeiclinende in der Auflosung und AVegspiilung der Gesteine durch das atmospharische AVasser, dass sie so weitverbreitet ist, wie dieses AVasser selbst, wesshalb die verzweigten Binnensysteme der Thaler ein liologaisches Alerkmal sind, welches den Kamm der Gebirge ebenso wie das wenige Aleter iiber Jleeres- spiegel liegende Tiefland gestaltet und am Aequator ebenso auftritt, wie jenseits des Polarkreises. Die Karren zeigeu davon nichts und zwar keineswegs bloss wegen ihrer Abhangigkeit von der Natur des Gesteines, welche sie auf Kalk und Dolomit beschrankt, sondern aus Grtinden, die in ihrer Entstehungsweise liegen miissen. Niemals tindet man stark ent- wickelte Karren auf den Gipfeln oder Kammen, welche doch ihre Gesteine der AVirkung des atmospharischen AVassers am meisten aussetzen, wohl abei treten sie in der breitesten Geselligkeit, weit ausgedehnte Karrenfelder bildend, auf leicht geneigten oder horizontalen Hochstufen auf, wie das