24 fliessemlen Wassers auf seinen Untergrund klargelegt. Es wiirden sicli sonst unfehlbar Sclnvierigkeiten ergeben haben. Aus der knrzen Darleguug Albert Heims im Eingang seines mehrfach citierten Artikels folgt etwas ganz auderes ais ein Karrenfeld. ,.Jede Kalksteinmasse, die der Nasse ausge- setzt ist, erliiilt allmalilich eine nnebene Oberflache. Die gebildeten Ver- tiefungen lverdcn zu Wasserrinnen, von den zwisc-henliegenden Erhohungen liiuft das Wasser sclinell ab. Die Riiinen vertiefen sicli durcli Auflosung melir nnd melir und erweitern sicli ani Grunde, die zivischen den Yer- tiefungen stehenden Rifte werden iinmer sclimaler, scharfer, sclineidender. Die begonnenen Unebenheiten steigern sicli. So entstelien die kahlen, wilden, zerkliifteten Ivalktlachen, die man in den Alpen „Karren u , „Schratten“, ,,Lapiaz“ nennU 1 ). Diese Darstellung passt Wort fiir Wort auf den nornialen Erosionsvorgang, dessen Ergebniss imnier ein verzxveigtes Rinnen- (Thal-) System sein nuiss; der auf die Karren zielende Schluss passt aber eben deswegen durcliaus niclit zu den vorangegangenen Siitzen. Aus diesen lviirde vielmelir folgen, dass von dem Augenblick an, dass Unebenheiten in den Kalkplatten entstelien, das AVasser nacli den tiefsten derselben zusammenrinnt, sie kraftiger erodiert und die weniger tiefen der so sicli bildenden Hauptader tribu tar maclit, dass mit der Zeit Haupt- und Seitenrinnen imnier mehr sicli mit dem vorwaltenden Gefiill in Ueberein- stinimung setzen und untereinander sicli nacli demselben abstufen, kurz, dass die Thalbildung sicli, wenn aucli in kleinem Massstabe, so zu voll- zielien strebt, ivie, um eine altero klassische Darstellung zu nennen, J. D. Dann sie im Alanual of Geologv (1883) S. 635 geschildert liat. Mag man der cliemisclien Auflosung des Kalkes nocli soviel Gewiclit beimessen, unerklart bleiben bei dieser Darstellung gerade die wichtigsten Thatsachen der Karrenfelder, liauptsachlich ilire eigentliiimliche Verbreitung, das Yor- ') Jahrbuch d. Schweizer Alpenolub XIII. S. 421. Aehnlich Professor Schardt: Cette neigo fond peu ii peu, 1'eau s’eooule goutte a goutte et creuse dans la roehe los sillons qiiolle approfondit de plus ii plus. Im P)ull. de la Roe. Aandoise d Ilistoiri' naturelle. XX. S. 113.