o wiederliolt in seiner Arbeit uber Ivarrenfelder mit der Erkliirunsweise fStuders aueli diesen Ausspruch und dieser selbst weist in einer kleineren Mittheilung iiber denselben Gegenstand noch einmal auf das Nichtvorkommen von Karren in dem ,,in vorhistorischer Zeit vom Gletseher verlassenen Jura“ ais einen Grund gegen ihren Zusammenhang mit Glet- sehern hin x ). Aber dieser Grund ist nicht sticlihaltig und kann nur mit der merkwurdigen Yernachlassigung der Karren in der Jura-Litteratur erklart werden. 2 ) ilan findet allerdiugs keine so ausgedehnten Karren- telder im Jura, wie sie die Kalkalpen von den Dents du Midi iiber das Gliirnisch - Gebiet, die Algauer Alpen und weiter nach Osten hinaus in jeder grosseren Gebirgsgruppe aufweisen. Aber Stellen ausgesprochener Karrenbildung sind im Jura wohl an jeder iiber 1000 m sicli erhebenden ’) Jahrbuch des S. A. C. IX. 1814 S. 545. 2 ) Professor Dr. Hans Sehardt in Veytaux bei Montreux, Keuner des Jura und seiner Litteratur, schreibt mir: Im Jura sind die Karrenfelder meistens imbemerkt oder doch uubeschrieben geblieben. Ich kenne uberhaupt keine Citate oder Beschrei- bungen dieser Erscheinung in Buchern, welehe das Juragebiet speciell bekaudeln. Der Grund mag darin liegen, dass diese Furchung sehwach geneigter oder fast flaohliegender Seliichten von blossgelegtem Kalk eine so liaufige und allenthalbeu vorkommeude Ersohei- nung ist, dass man sie ais eine iiussere Eigenschaft der cntblossten und flaclien Kalk- banke uberhaupt ansah. Dazu kommt noeli. dass im Jura die Karren nicht zu eigent- liehen Karrenfeldern ausgedehnt sind; aber doch zeigt sich die Karrenbildung fast iiber- all, wo der Fels entblosst ist, in mehr oder weniger typischer Eutwickelung. Der einzige Autor, welcher dieser Erscheinung Erwiihnung thut, ist Alph. Favre in Reeherches geologiijues sur les parties de la Savoie et de*la Suisse voisines du Montblanc I’. I. S. —76 und 301. Unter den iilteren Schriftsteileru iiber diese Gebiete liat De Saussure in des Voyages dans les Alpen 1779 T. I. S. 163 f. die Karrenfurchen envahnt, aber nur in Verbindung mit der alpiuen Flut, welcho die grossen alpinen Blocke bis auf die Saleve gebracht habe. — Indessen liat das Volk, wie die Spraehe beweisst, die Karren auch im Jura wohl zu unterseheiden verstanden. Die franzosische Spraehe hat fur die Karrenfelder in den Alpen die Xaiiien Lapiaz oder Lapies, der im franzosischen Juia, wo sie besonders stark vertreten sind, nach giitiger Mitteilung von Professor Schardt, durch Lesine oder Leisine ersetzt ist. Der orstere Name erkliirt sich von selbst, ent- spricht unserm karrenreichen steinernen Meer, ist aber nicht, wie es auf Ivarten wohl geschieht, mit Liappey zu verwechseln, welches Steinfeld, besonders im Sinn von Berg- sturz, bedeutet. Der andere Xame kann nur von lesiner, geizen herkommen und passt gut auf die an Erde und Wasser armen Karrenfelder. Eutsprechend ist der Xame Desert, der ebenfalls im Jura vorkommt, sowie Seche.