12 verschiedenen Pflanzen ganz unerlasslich um mit Erweiterung des Ge- sichtskreises zugleich den Schliissel fiir allgemeine Gesetze zu finden. Durch die vergleichende Forschung wurde auch, zunachst in morpho- logischer Hinsicht, das einende Band um Pflanzen und Thiere geschlungen, und nur mangelhafte Induction hat lange Zeit die wichtige Erkenntniss verhindert, dass auch keine physiologische Schranke zwischen beiden Reichen besteht. Vielmehr gelten dieselben Principien nicbt nur fiir die Loistungen, sondern aucb fiir den Stoffwechsel der Pflanzen und Thiere, und die Frage, in wie weit psychiscbe Regungen zuerkannt werden sollen, ist fur die Pflanzen und fiir die niederen Thiere in gleichem Sinne zu beantworten*). In deni Protoplasmaorganismus ruhen aber, wie schon betont, alie Fundamente des Lebens, und auch die hochsten Thiere und Pflanzen treten uns in der Eizelle ais einzellige Wesen, ais ein einzelner Protoplast ent- gegen. Mag in diesem Stadium die formelle Aelmlichkeit noch so weit- gehend sein, specifische Differenzen im Bau und iiberhaupt in den Dis- positionen sind unbedingt auch schon jetzt vorhanden, sofern solche im Entwicklungsgang fernerhin zur Wahrnehmung kommen. Potentiell schlummert also in den verschiedenen Species des Genus Protoplast die Fiihigkeit zu aller besonderen Gestaltung. Mit der fortsehreitenden Ent- wicklung und Arbeitstheilung treten dann einzelne Functionen deutlicher hervor oder werden iiberhaupt erst mit der hoheren Differencirung ermog- licht. Jedenfalls sind aber mit der Anpassung an einen einzelnen Haupt- zweck die dazu dienstbaren Yorgiinge oft • deutlicher und weniger getriibt durch das iibrige Lebensgetriebe zu iiberschauen. Das Studium solcher specialisirter Processe ist deshalb von eminenter Bedeutung und ein sehr wichtiges Werkzeug fiir das Eindringen in das Getriebe des Protoplasten. Fiir dieses Ziel ist aber nicht minder bedeutungsvoll, dass schon in den einzelligen Organismen Fahigkeiten und Thiitigkeiten in einem specifisch sehr ungleichem Grade ausgebildet sind. 1) Ygl. Pfeffer, Die Reizbarkeit der Pflanzen 1893, p. 30.