ten Ziele angepasst ist, und zur Kennzeichnung solcher Bevorzugung und Anpassung, aber auch nur in diesem Sinne, ist es berechtigt, von specifischen Energieen zu reden 1 ). Ein Organismus, — fdr ein Organ gilt dasselbe — der ausnahmslos mit derselben Reaction, etwa einer Bewegung, antwortete, triige gar niclit die Bedingungen fur seine Erhaltung in sieh. Die Thatsache, dass in demselben Stengel durch photische, thermische, cliemische u. s. w. Reize ahnliche Kriimmungsbewegungen veranlasst wer- den, lasst sich zu Gunsten specifischer Energieen (im strengen Sinne des Vertes) nur zu Felde fiihren, wenn absichtlich alie anderweitigen Reiz- befahigungen in diesen Organen vernachlassigt werden. Uebrigens ist klar, dass gar kein anderes Mittel ais eine Kriimmungsbewegung zurVer- fiigung stelit, wenn es sich darum liandelt, den Stengel in Richtung des Reizangriffes, also z. B. nach dem Lichte hin, zu bewegen. Vir miissen aber nothwendig specifische Sensibilitaten fiir alie die- jenigen, in ihrem Erfolge gleichartigen Reizreactionen voraussetzen, welche sich vereint, aber auch unabhangig voneinander vorfiuden. Denu nur so ist es verstandlich, dass, trotz der Bewegungsfiihigkeit, das eine Pflanzen- organ fiir geotropische, heliotropische, liydrotropische Reize, das andere Organ nur fur geotropische oder nur fiir heliotropische Reize empfang- lich ist. An hohere Differencirung ist die Reizbarkeit so wenig gebunden, wie das Leben, und selbst niedere Pflanzen geben in Bezug auf Mannig- faltigkeit und Feiuheit der Sensibilitat den Thieren nichts nach. Ja es geht uns sogar z. B. ein directes Wahrnehmungsvennogen fiir die ultra- violetten Strahlen ab, w r elche auf viele Pflanzen schr energische Reizwir- kungen ausiiben. Unter den in formeller und ernergetischer Hinsicht so verschiedenen Reizvorgiingen lassen sich immerhin ais 2 Typen die trausitorischen oder riickregulirenden von den stationaren oder permanenten Reizreactionen 1) Es gilt das generell fiir die specifischen Energieen im Sinne von Johannes Mulier, auch in Bezug auf hohere Thiere.