26 scheinung gab, die auf die Wirkung poroser Korper in der Yerdichtung der Gase hinauskommt. Er berechnete aus den Angaben Dobereiners, dass das Platin in Gestalt des schwarzen Pulvers sein 728faches Yolum Wasserstoff aufnehmen kann. Er weist dann auf die bekannte Eigensckaft des feinzertheilten Eisens hin, sich an der Luft ais Pyrophor zu ent- ziinden. „In dem Platinsehwarz und dem Platinsekwamm wird ebenso durch die blosse Yerdichtung des Wasserstoffgases Warme frei werden; in den meisten Fallen enthalten aber beide schon verdichtete atmospharisclie Luft, deren Sauerstoff bei einer Absorption des Wasserstoffgases bei einem Grade der Verdichtung, welclier wenigstens dem Drucke gleich ist, der nothig ist, um das Knallgas in einer Compressionsmaschine zu verdichten, sich mit demselben verbindet, worauf das Ergliihen des Platins und das Entflammen des Gases erfolgt.“ Indessen macht sich Liebig gegen diese Ansicht selbst einige Ein- wande. Zunackst ist der Unterschied der besonderen Wirkung der Kohle und des Platins dem Wasserstoff gegeniiber zu bemerken; wahrend erstere dies Gas nur in geringem Maasse aufnimmt, verhalt sich das Platin um- gekehrt. Eine „Erkliirung“ sucht er darin, dass beide keine Adhasion zu einander besitzen, auch rnoge die Grosse der Atome von einigem Ein- flusse sein. Erheblicher war der Einwand aus einer von R. Bottger, damals noch Candidat der Theologie, gemachten Beobachtung. x ) Der Umstand, dass ein einem Freunde gehoriges Platinfeuerzeug hartnackig seinen Dienst ver- sagte, auch wenn es mit wirksamem Schwamm versehen wurde, fiihrte ihn zu der Beobachtung, dass schon geriuge Mengen Ammoniak (welches sich der Luft jenes Zimmers durch einen darunter liegenden Pferdestall mitgetheilt hatte) die Wirksamkeit des Platinschwamms in der Entziindung des Wasserstoffs aufhebt. In einer Nachschrift bemerkt Schweigger, dass die Wirkung nicht durch Chlor, Salpetersaure, rauchende Schwefelsaure, phosphorige Saure ausgeiibt wird, dagegen sehr stark durch Schwefel- 1) Schweigg. Journ. 63, 372. 1831.