140 Zweiter Abschnitt. die Ehrlich'sche Gestiftskirche, vormalige Stadtkrankenhauskirche, Stifts strasse Nr. 9, die reformirte Kirche, Kreuzstrasse Nr. 18. sind Kauten untergeordneter Art und seit ihrem Bestehen im Wesentlichen un verändert, geblieben. Die Kirche der englischen Gemeinde. All Saints Chureh, ist auf einem Eckplatze der Wiener und Beuststrasse, nach den Plänen des Architekten St. Aubyn in London in den Jahren 1868 und 1869 unter Leitung des jetzt in Köln leitenden Architekten Pieper erbaut (siehe Fig. 49). Diese Kirche, deren Stil sich den Formen der englischen Gotliik des dreizehnten .Jahrhunderts, des Early english style, anschliesst, besteht aus einer dreischiffigen Anlage, dem Kreuz schiff. dem Chor und dem an das südöstliche Seitenschiff sich anlehnenden Thurm; sie ist. mit den Umfassungen gemessen. 82 m lang und 15,3 m breit, dessen Mittelschiff vom Fussboden bis Dachfir sten 16 m, das um drei Stufen erhöhteChor 13,? m hoch. Der Thurm von om Seitenfläche hat eine Höhe mit Einschluss der Verzierung der Helm- spitze von 46 m. Das untere Geschoss dessel ben bildet die Vorhalle des Haupteinganges. Am nordwestlichen Theile des Kreuzschiffes liegt die Orgel, ein englisches Werk, dessen Pfeifen mit originellen wirkungsvol len Malereien versehen eher Verdübelungen oder Verklammerungen ausgeführt. Die äusseren und inneren glatten Wand- und Pfeilerflächen sind gekrönelt. alle Pfeiler- und Gesimsglieder ungen dagegen geschliffen bearbeitet. Die vorgelegten Säulehen bestehen aus Serpentin und rothem Marmor. Die kleinen Statuetten der Kanzel und das grössere plastische Bildwerk über dem Altartisehe sind fertig bearbeitet von England hergekommen und hier eingesetzt, dagegen der gesammte ornamentale und figürliche Schmuck der Capitäle, der Gesimse, der Kanzel und des Tauf steins von einem englischen Bildhauer ohne Zuhilfenahme von Zeichnungen und Modellen direct in dem als Bossen stehen gelassenen Sandstein in leben digster und mannigfaltigster Weise ausgeführt worden. Der Fussboden der Kirche ist unter den Bänken und in der Sakristei mit Holztafeln, in den übrigen Theilen mit englischen farbigen Platten belegt. Chor und Altarplatz zeichnen sich durch die Anwendung glasirter Platten, welche die reichsten Muster bilden, besonders aus. Der hervorragendste t*i—r~r rr .o m Fig. 40. Grnndplan der englischen Kirche. (Architekt St. Aubyn.) sind, und hinter der Orgel befindet sich die Sakristei. Der Taufstein steht dem Chor gegen über. unmittelbar an der südwestlichen Giebel front. Wie dies in den mei sten englischen Kirchen Gebrauch, bildet die sichtbare hölzerne Dacli- construetion die Decke der Kirche. Sämmtliche Mauern sind aus dem sächsischen Elbsandstein in hydrau lischem Kalkmörtel ohne Anwendung irgend wel-