AmtW, No. 1146. 1SS Redaktion u. Expedition: Berlin W., Derfflingerstr. 16. Nationaib^iüX^schiand. Sportausstellung Hamm. Erscheint am 15. und 30. Jeden Monats. • Zu beziehen durch alle Buchhandlungen u. durch die Post. (Zeitungs-Liste No. 6218). Abonnement 1 / 4 jährlich 2 Mk., J / 2 jährlich 4 Mk., jährlich 8 Mk. Zusendung unter Kreuzband 50 Pf. mehr. /J Abonnement für das Ausland: bei direkter Zusendung inkl. Porto 1 / 4 jährl. 3,50 Mk., »/ 8 jährl. 7 Mk., jährt 14 Mk. Inserate werden nach Tarif berechnet, bei Wiederholungen wird Rabatt gewährt. No. 23. III. Jahrgang. Berlin W., den 15. September 1899. Preis der Nummer 50 Pfg. Radsportliche Betrachtungen. Von Fritz Schlesinger, Köln. (Fortsetzung.) Alle Rechte vorbebalten. Nachdruck verboten. enigstens lassen das die halblaut hervor gestossenen Worte, die dem Gehege seiner Kau ¬ werkzeuge entquellen, nicht vermuten. Seufzend schiebt der arme Mann mit seinem Vehikel ab, demselben als Urheber der ganzen myste riösen Affaire zeitweise wenig liebevolle Blicke zuwerfend. Ihn überkommen beängsti gende Zwangsvorstellungen, und eine Flut furchtbarer Gedanken stürmt auf ihn ein. Er sieht sich im Geiste bereits vor den Assisen — Geld strafe — im Unvermögens falle für einige Zeit kosten loses Logis. Doch wir wollen nicht zu viel abschweifen von un serem Thema und unserer Phantasie nicht zu sehr die Zügel schiessen lassen. Zwar könnten wir mit Erzählungen über Widerhaarigkeiten ver stockter Radfahrer noch viel berichten, doch kann das die Aufgabe dieser Zeilen nicht Prinzessin Heinrich von Pless. Eine hohe Protektorin des Radsports der Damen. Nach einer Photographie a. d. Atelier Lafayette in London. sein, sondern nur die Kon statierung, dass schon heute Uebertretungen der Vorschrif ten durch Radler fast an der Tagesordnung sind. Aber die Binde, welche die heilige Justitia über den Augen trägt, scheint ein ganz klein wenig gerutscht zu sein. Leider nicht zu Gunsten der Radfahrer. Werden diese denn nicht oft gezwungen — ja, geradezu gezwungen, verbotene Wege zu benutzen ? Ein Beispiel. — Dass der Arzt die kostspielige Chaise vielfach mit dem Fahrrade vertauscht hat, ist bekannt. Gesetzt nun den Fall, in dem kleinen Orte H. bei Köln er krankt jemand. Ein Kölner Arzt wird telephonisch schleu nigst zu dem Kranken be ordert. Er besteigt seine Tret maschine, erreicht auch — was nicht immer geschieht - unangefochten die Land strasse nach H., findet sie aber im denkbar schlechtesten Zustande. Also muss er den Fussweg benutzen, will er seine Pflicht als Arzt erfüllen und dem Kranken zu Hilfe eilen. Wird er aber ertappt, so gehen durch die Proto kollierung erstlich kostbare