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Radlerin und Radler : 15.12.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id411907697-190112159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id411907697-19011215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-411907697-19011215
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRadlerin und Radler
- Jahr1901
- Monat1901-12
- Tag1901-12-15
- Monat1901-12
- Jahr1901
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- Radlerin und Radler : 15.12.1901
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Eine Neuerung bildete die Radpolo-Konkurrenz, an welcher 3 Vereine teilnahmen. Dieses Spiel bildet eine angenehme Ab wechselung in der bei den bis herigen Festen empfundenen Eintönigkeit. So oft ein Goal geschlagen wurde, gab es reichen Beifall, ein Zeichen, das; das Publikum sich dafür interessiert. Es wurde in 3 Abteilungen zu je 20 Minuten gespielt. Als Sieger ging R. C. „Sport- Berolina" mit 12, den zweiten holte R. V. „Wanderer"-Rixdors mit 3 und den dritten Preis der R. C. „Spandauer Germania" mit 2 Goals. So wechselte das Programm von 9 bis 1 Uhr in bunter Reihenfolge. Bei der Kaffeetafel wurden die üblichen Soris p. Krajew, der Meisterschastsfahrer vou Uordrußland, (über 5 englische Meilen) für 1!)01. (Text in Nadlerpost: „Radsport in Rußland.) Reden gehalten. Der Gauvor stand mit sämtlichen Bezirks leitern war vollzählig erschienen. Bis zum frühen Morgen wurde getanzt und ungern verließ man warum das Rad der Zukunft ein kettenloses sein sollte, liegt nicht vor. Die Form der Lenkstange wird vielleicht eine kleine Aenderung erfahren; sie wird ganz eng werden, möglicherweise in einen Radkranz zusammen schrumpfen, der bequem von einer Hand zu dirigieren ist. Aber das würde meines Erachtens gar kein Fortschritt sein und irgend eine zwingende Not wendigkeit, die Form der Lenkstange wesentlich zu ändern, liegt nicht vor. Der erfahrene Nadler kann sein Rad schon so mit einer Hand, oder ohne Hand lenken. Der Rahmen wird gleichfalls keine Veränderungen zu erleiden haben. Die langgestreckte Form, die noch bisweilen gebaut wird, dürfte allerdings keine Aussicht haben, gegen die mehr gedrängte, kurze aufzukommen. Eine weitere Verkürzung wäre aber ebenfalls unterlassen und verbietet sich ohnehin schon durch den Umfang der Räder. Allerdings glauben manche, daß das Rad der Zukunft wesent lich kleinere Näder haben werde. Ich teile diese Ansicht nicht, glaube vielmehr, daß das Durchschnitts maß unserer jetzigen Räder auch für die Zukunft gelten wird, wenigstens so lange nicht eine totale; Umgestaltung des Rahmens erfolgt Die Frage, wie das Rad der Zukunft gebaut! sein werde, beschäftigt vielfach die Presse. So geht jetzt eine Notiz des „Frisch Cyclist" durch die Blätter wonach dies Rad der Zukunft mit veränderlichen Uebersetzungen ausgestaltet sein werde. Es soll daS ein Rad sein, das, abgesehen von den zwei oder mehreren Geschwindigkeiten überhaupt, bei der einen als automatisches Freilaufrad, bei der anderen als starres Rad dient, und dessen Geschwindigkeit von der Lenkstange aus mittelst eines Hebels geregelt werden kann- Der Radfahrer hätte, so heißt es da, auf einem solchen Rade folgende Vorteile: 1. den unschützbaren Vorzug zweier oder mehrerer Geschwindigkeiten; 2. ein automatisches Freilaufrad, wenn es die Straße gerade erlaubt; 3. ein fixes Rad bei glitschigem Boden oder auf Straßen mit starkem Verkehr; 4. eine wirksame Unterstützung der Bremsen Contretreten auf scharfen Gefällen; 5. ein leichteres Abspringen für den Anfänger. Schon aus der Auszählung dieser Vorteile ersieht man, daß es doch sehr fraglich ist, ob eine solche Einrichtung thatsächlich allgemein in Aufnahme kommen wird. Gegenwärtig hat das Freilaufrad sich nur in sehr beschränktem Maße Freunde zu erwerben gewußt und die veränderlichen Uebersetz ngen sind für das allgemeine praktische Bedürfnis von ziemlich unter geordneter Bedeutung. Eher denke ich mir, das Rad der Zukunft wird vereinfacht werden. Die Ausstattung wird anders sein, an Stelle des emaillierten Rahmens wird viel leicht ein brünierter oder lackierter treten: ganz besonders wird der Ersatz der Pneumatiks durch ein billigeres Surrogat angestrebt werden. Berliner Nndfahrerseste. Eines der besten Agitationsmittel für den Rad fahrsport ist entschieden ein wohlgelungenes Fest. In dieser Beziehung dürfte Berlin nicht zu schlagen sein, wenn auch andere große Städte die doppelte Anzahl von Nadfahrervereinen aufweisen, wie z. B. Wien, wo der Saalsport noch immer auf derselben Stufe steht, wie vor 10 Jahren. Von den zwei bedeutendsten Festen, die bereits stattfanden, soll heute die Rede sein, unseren verehrten Leserinnen und Lesern dadurch Anhaltspunkte zu geben, wie solche Feste arrangiert werden, um ein großes sport lustiges Publikum zu unterhalten, resp. für unseren so schönen Sport zu intcressieren. — Am 30. November fand das Winterfest des Bezirk I des Gau 20, verbunden mit dem 15. St i f t u n g s f e st des B. R. V. „Wände r- lust" >886 statt. An 15,000 Personen füllten die prachtvoll dekorierten Räume der Germaniasestsäle. Von der ganzen Mark waren die Bezirküfahrwarte gekommen, in der Erwartung, neues zu sehen und zu lernen. Der I belverein verstand es, durch seine Ausschreibung, sowie durch Anschaffung zahl reicher prachtvoller Preise nicht nur die saalsport treibenden Berliner Vereine für dieses Fest zu interessieren, ja sogar aus Breslau war der R. V. „Adler" herbeigeeilt, um an der Konkurrenz teilzu nehmen. Mit dem Bezirks Reigen des R. V. „Viktoria- Adler" begannen die sportlichen Vorführungen. Ein einfacher Achter-Reigen, welcher mit 9,18 P. ge wertet wurde. In; kleinen Niederradreigen siegte die Achtermannschaft deü B. C. „Argo" mit 11,88 P. I Den zweiten Preis mit 9,38 P. holte sich der Sechser- z reigen des Berliner D a m e n - R a d f a h r - E l u b. j Ein prächtiges Bild bot dieser Reigen, insbesondere wurden aber die Volten, was Richtung anbelangt, ! tadellos gefahren. Den 3. Preis holte sich der ! Sechserreigen des R. C. Wanderfreunde mit ! 7,08 P. Den großen Niederrad-Reigen holte sich der R. E- „Sport-Berolina" 1896 mit 15,44 Punkten. Ein fehlerlos gefahrener Reigen, der ganze Beifalls stürme entfesselte. Dieser Verein bildet eine Klasse für sich und brillierte durch seine eigenartigen schweren Figuren. Den 2. Preis 14,00 P. erhielt R. V. „Borussia", Britz, der 3. Preis aber siel den beiden Vereinen R. V. „Adler" Breslau und R. V. „Velaitas" Berlin mit der gleichen Punktzahl von 12,68 zu. Die Entscheidung soll bei Gelegenheit in Breslau ausgesuchten werden. Der festgebende Verein fand sich aber bemüßigt, den beiden Vereinen je einen Anerkennungspreis zu geben. Im Einzelkunstfahren ging als Erster P a u l Lüders mit 12,14, als Zweiter Theo Geh mit 10,98 Punkten hervor, beide Mitglieder des R. C. „Sport Berolina". Den dritten holte sich B. Klautsch mit 10,10 Punkten. das gastliche Haus des R. V. „Wander-lust" 1886. — Vier Tage nur Pause und schon wieder ein großes Winterfest. Der Deutsche Renn fahrer-Verband will nicht nur auf der Rennbahn thätig sein, sondern auch Feste geben und fürwahr, die Herren verstehen es. Im Hotel „Deutscher Hof" versammelte sich ein hochfeines Publikum, das zum großen Teil aus Offizieren be stand. Die Zahl der Besucher dürfte etwas über 700 gewesen sein. Das Programm war Ijn^allei dings anders gestaltet, als man bei Konkurrenzen gewohnt ist. Mit einem sehr geschickt vom Ueber radldichter Budzinski verfaßten Prolog, welchen Frl. Pardes vorgetragen, nahm das Fest seinen Anfang. Ein Ehrenreigen des R. E. „Sport- Berolina" entfesselte stürmischen Applaus. Das Einzelkunstsahren auf dem Hochradc des Herrn Steyer erregte eher Mißfallen, da ihm fast alle Hebungen mißglückten. Bon besonderem sportlichen Interesse war aber das Polo-Match zwischen Ama teuren und Berufsfahrern. „Sport Berolina" gegen Arend, Krause (für den erkrankten Huber mußte Otto Lüders eintreten). Die Berufsfahrer siegten mit 4 : 2. Die beiden folgenden Rennen auf unter- , setzten Maschinen, brachten insofern Ueberraschungen, als sich Arend von Elsner und Robl und Dickent mann von Krause schlagen lassen mußten. >4 Die folgenden Leistungen einer Berliner Turner Musterriege übertrafen alle Erwartungen, wofür reicher Beifall gezollt wurde. Ein Duettkunstfahren der Gebr. Lüders, die beste Nummer des Abends, sowie ein Solo des Herrn Theo Geh, bildeten die weiteren Programmnummern. Als Schlußeffekt folgte ein Elownreigen des R. E. Sport-Berolina, welcher wahre Lachsalven entfesselte. Mit einer Lotterie und dem Tanze schloß auch dieses so schöne Fest. — —o— Der Lport in ^npan. Wir haben in unserem Blatt wiederholt Berichte aus Japan veröffentlicht, aus denen das Empor blühen des Sports in Japan hervorging. Bemerkens wert ist, daß die gebildete Japanerin viel rascher als die Europäerin sich von all jenen Vorurteilen emaneipiert, die dem Sport beim weiblichen Ge schlecht stets und überall entgegenstehen. Das sich in Tokio eine Radlerinnenvereinigung aus Damen der besten Gesellschaft gebildet hat, berichteten wir schon. Die Zahl der Radfahrer wächst unter dem intelligenten Jnselvolke unglaublich rasch, lieber Haupt scheint der Japaner eine Vorliebe für alle körperlichen Sports zu haben. Die Leibesübungen,
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