Beschauer derselben hervorbringen sollen, die doch wohl jeder Künstler mit seinen Werken beabsichtigt; sie ist eine wahre und wesentliche Bildungsschule für das Auge des Künstlers, indem sie ihn richtig, mit geistigem Verständnis sehen lehrt, die Sicherheit bei seinen selbstständigen, indi viduellen Schöpfungen ihm als Wegweiserin gibt. Die Wissen schaft, welche richtige perspektivische Bilder, ohne Rück sicht auf Farbe und Beleuchtung der Objekte, also nur in Punkten und Linien darstellen lehrt, wird Linear-Per spektive, — die Kunst, in Linien dargestellte Perspek tiven mit Farben richtig zu behandeln, malerische Per spektive (Luftperspektive) genannt. Die Linear-Perspekti ve selbst wird wieder in verschiedene Arten eingetheilt: die geometrische, bei welcher die perspektivisch darzustellenden Gegenstände durch ihre Projektionen (d. h. durch Grund- und Aufriss, durch Querschnitte etc.) gegeben sind; die freie Perspektive, vermöge deren beliebige Gegenstände dargestellt werden, die nicht durch Grund- und Aufriss, sondern nur in ihrer allgemeinen Disposition gegeben sind, deren Formen, Di mensionen und Lage gegen die Bildfläche aber bekannt sind, oder als bekannt vorausgesetzt werden. Sie gibt zuo-leich die Mittel an die Hand, um sich beim Zeichnen nach der Natur diejenigen Hilfspunkte und Linien zu verschaffen, welche nothwendig sind, um ein richtiges, den Gesetzen des Sehens — also den Gesetzen der Perspektive — entspre chendes Bild hervorzubringen; die Theaterperspek tive zur Darstellung der Hintergründe und Coulissen in Iheatern; die Perspektive zur Darstellung von Panoramen, wobei statt einer ebenen eine cylindrische Bildfläche verwendet wird; die Vogelperspektive, wobei das Auge des Beschauers in gewisser Höhe über dem dar zustellenden Objekte gedacht wird, während sich bei Dek- k enPerspektiven das Auge unterhalb des Gemäldes befindet, und bei Gemälden in Kuppeln die Bild fläche eine Kugelfläche bildet. — Die Grundlage aller Perspektivarten ist unstreitig die 1*