— II — Geraden ist die Durchschnittslinie einer durch die Gerade und das Auge geführten Ebene — der Ö t r a 1 e n <: b e n e — mit der Bildebene. §. 6. Von der scheinbaren Grösse der Ge genständ e. Man denke sich irgend einen Gegenstand von ganz einfacher Gestalt, z. B. eine Stange BC, Fi;/. 6. Taf. I. vor Augen. Von dem obersten Punkte C der Stange, wie von ihrem untersten B gelangt ein Lichtstral in unser Auge. Beide Stralen, als gerade Linien betrachtet, bilden einen AVinkel, den Seliwinkel, welcher das geometrische Mass ist lür die scheinbare Grösse der Stange, weil ei* die Ausdehnung bedingt, welche das Bild bc dieses Körpers auf der Netzhaut des Auges einnimmt. Steht man in grösserer Entfernung vor der Stange, oder bringt man letztere [bei gleicher Länge] in eine weitere Distanz vom unverrückba ren Auge, nach I)E, so wird der Sehwinkel EOD kleiner, als der frühere COB, daher auch das in seinen Grenzen liegende Bild ed kleiner als bc, das heisst, die Stange scheint uns in dieser grösseren Entfernung kleiner, als zuvor. Wird die Stange noch weiter nach FK gestellt, so ist ihr Bild fk abermals kleiner als de, weil der Sehwinkel KOF kleiner als der Winkel EOD ist. Dies erklärt die bekannte Erscheinung, dass alle sichtbaren Gegenstände uns udn so kleiner Vor kommen, je grösser ihre Entfernung vom Auge ist; die perspektivischen Bilder von in gleicher Weite pa rallel hinter einander stehenden Objekten [wie in Fig. 6, wo BD — DF ~ ... ist] sind desto dichter an einander gereiht, je näher sie dem Augenpunkte liegen. I) agegen bleiben in einerlei Entfernung hinter der Tafel die Masse sich gleich, sie mögen eine Breite oder Höhe begrenzen, d. h. neben oder über einander in wagreehter oder vertikaler, wenn nur paralleler Rich tung mit der Tafel [Bildebene] liegen, weil die Grösse des